Romana Exklusiv 0190
gar nichts für dich …“
Er schüttelte den Kopf. „Du schreibst doch, oder? Ich habe gedacht, wenn du schon auf dem Land leben musst, solltest du wenigstens die modernste Ausrüstung haben. Sonst macht das doch gar keinen Spaß!“
„Ich habe meinen eigenen Computer mitgebracht“, erwiderte Catherine störrisch.
„Das habe ich mir fast gedacht. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er so schnell wie dieser ist.“
Sie sah ihn wütend an. „Ich lasse mich aber nicht kaufen, Finn!“
„Du meine Güte, nun sei doch nicht so stur! Ich will dich nicht kaufen, sondern dir deinen Aufenthalt nur so angenehm wie möglich machen. Du wärst nämlich gar nicht hier, wenn ich mit meinem Kopf anstatt mit …“
Catherine hielt sich die Ohren zu. „Sei ruhig!“, rief sie. „Du brauchst nicht den Märtyrer zu spielen.“
„Das tue ich ja auch gar nicht“, entgegnete er heftig. „Ich übernehme nur die Verantwortung für deinen Zustand, das ist alles.“
„Sei ruhig, sei einfach ruhig“, rief Catherine aus. „Ich werde es nicht zulassen, dass du unser Baby als meinen Zustand bezeichnest. Es war nicht so geplant, das ist richtig, aber es ist nun einmal geschehen, und ich will das Beste daraus machen. Dieses Kind wird ein glückliches Kind sein, egal, was passiert. Und du brauchst die Verantwortung auch nicht allein zu übernehmen. Wir werden sie uns teilen.“
Finn nickte, die Lippen zusammengepresst. Es tat ihm leid, dass sie in dieser Situation so viel zu diskutieren hatten. Viel lieber, das musste er sich zu seiner Überraschung eingestehen, wäre er mit Catherine ins Bett gegangen.
„Möchtest du dich vielleicht umziehen?“, schlug er vor. Sie trug noch immer das Samtkleid, das ihren Körper so füllig erscheinen ließ. Finn fragte sich, ob er es überhaupt schaffen würde, das Wochenende zu überstehen, ohne über sie herzufallen.
Sie nickte. „Ja, sehr gern.“
„Dann komm mit nach oben. Ich zeige dir die Räume.“
Es gab insgesamt vier Zimmer. Finn stellte Catherines Koffer im größten ab.
„Das Bad befindet sich am Ende des Korridors“, sagte er. „Dort findest du alles, was du brauchst.“
Wenig später nahm Catherine ein Bad, dann glitt sie in ihre Jeans und zog sich einen weiten Pullover an. Als sie herunterkam, sah sie, dass Finn sich ebenfalls umgezogen hatte.
„Stimmt was nicht?“, fragte er, als er ihre bestürzte Miene sah.
„Meine Jeans passen mir nicht mehr“, sagte sie bedrückt.
Er versuchte ein Lächeln zu verbergen. „Das macht nichts. Wir werden dir etwas Passendes kaufen. Ich weiß zwar noch nicht, wo, aber du wirst ja nicht die einzige Frau sein, die ein Kind bekommt. Wir können Aisling fragen, bestimmt kann sie uns weiterhelfen. Möchtest du jetzt vielleicht eine Tasse Tee?“
„Ja, gern.“ Sie folgte ihm in die Küche, die wie der Rest des Hauses so erhalten geblieben war, wie sie vor etwa hundert Jahren gebaut worden war. Erstaunt sah Catherine sich in dem Raum mit dem alten Eisenofen um.
„Wann hast du das Cottage eigentlich gekauft, Finn?“
Er setzte gerade Wasser auf. „Vor fünf Jahren“, sagte er, ohne sich umzudrehen.
„Irgendwie passt es nicht so richtig zu dir“, meinte Catherine versonnen. „Es ist jedenfalls mit deiner Wohnung in Dublin nicht zu vergleichen.“
„Das ist richtig.“ Er hatte wieder vergessen, dass sie Journalistin war und sich sehr für eine Story interessierte. Am liebsten hätte er ihr die Wahrheit verschwiegen. Aber das war unmöglich. Zum einen waren sie jetzt verheiratet, und zum anderen bekam sie sein Baby. Sie hatte das Recht, alles über ihn zu erfahren.
Er gab sich einen Ruck. „Ich bin hier geboren“, sagte er, „und habe die ersten sieben Jahre meines Lebens hier verbracht.“
Catherine sah ihn aufmerksam an. Sie spürte, dass dies nicht alles war. Seine Stimme hatte rau geklungen, als würde er einen Schmerz verdrängen. Was war wohl im Alter von sieben Jahren mit ihm passiert?
Finn merkte, dass sie mit seiner Antwort nicht zufrieden war, und seufzte. Sie trug sein Kind, und das gab ihr das Recht, etwas über eine Vergangenheit zu erfahren, die er am liebsten für immer hinter sich gelassen hätte.
„Als ich sieben Jahre alt war, ist meine Mutter gestorben“, erklärte er mit gesenktem Kopf.
„Oh, das tut mir leid.“
„Sie war schon lange Witwe“, fuhr er fort. „Nach ihrem Tod gab es niemanden mehr, der sich um mich kümmern konnte. Daher haben sie mich zu meiner Tante
Weitere Kostenlose Bücher