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Romana Exklusiv 0190

Romana Exklusiv 0190

Titel: Romana Exklusiv 0190 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Sara Craven , Kim Lawrence
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falsch? Für mich schien es eine ganz normale Entwicklung zu sein.“
    „Es ist völlig in Ordnung“, versicherte Fabio. „Und Sie werden glücklich bis zu Ihrem Ende leben.“
    Trotzig hob sie das Kinn. „Das haben wir vor. Und was ist mit Ihnen, Signore? Höre ich jetzt Ihre romantische Geschichte, oder würde das zu lange dauern? Sind Sie verheiratet?“, fragte sie.
    „Nein.“ Die Antwort klang schroff, und seine Miene wurde abweisend. „Ich bin auch nicht geschieden oder verwitwet.“ Er machte eine kurze Pause. „Ich war einmal verlobt, doch das ist … vorbei. Ich bin sicher, das wundert Sie nicht.“
    „Sie bleiben also lieber ungebunden. Zum Glück haben Sie es vor der Hochzeit gemerkt, und es ist kein großer Schaden entstanden.“
    „Sie täuschen sich. Meine fidanzata hat einen anderen Mann gefunden. Sie hat ihn im Urlaub kennengelernt.“
    „Oh.“ Sie bemühte sich, ihre Überraschung zu verbergen. „Nun, solche Dinge passieren eben, aber sie sind normalerweise bedeutungslos.“
    Er sah sie verwundert an. „Sie halten Betrug für etwas Normales?“
    „Nein, natürlich nicht.“ Flora mied seinen Blick. „So habe ich es nicht gemeint. Ich dachte nur, wenn Sie sie geliebt hätten, wäre es vielleicht möglich gewesen, ihr zu verzeihen.“
    „Nein. Es darf nicht den geringsten Zweifel geben.“
    „Dann tut es mir sehr leid. Für Sie beide.“ Sie schluckte trocken. „Ich hätte nicht fragen sollen. Damit habe ich unangenehme Erinnerungen heraufbeschworen. Es heißt nicht umsonst, man solle die Vergangenheit ruhen lassen und sein Leben fortsetzen.“
    „Ja. Doch so einfach ist das nicht immer. Manchmal bürdet einem die Vergangenheit Verpflichtungen auf, die man nicht ignorieren kann.“
    Schweigend beendete Flora die Mahlzeit. Sie hatte das Gefühl, einen unvorsichtigen Schritt gemacht zu haben und mitten im Treibsand gelandet zu sein.
    Fabio Valante hatte eine völlig neue Seite von sich enthüllt. Hinter seinem unwiderstehlichen Charme verbarg sich ungeahnte Härte und Unerbittlichkeit. Vielleicht war das sogar verständlich. Die Untreue seiner Braut hatte ihn mit Sicherheit schwer getroffen und seinen Stolz verletzt.
    Ich trinke noch einen Kaffee und dann gehe ich, entschied Flora nach einem Blick auf die Uhr.
    Allerdings war das nicht so leicht, wie sie geglaubt hatte. Der Ober hatte sich offenbar mit ihrem Begleiter verbündet und beteuerte, sie müsse unbedingt als Dessert die Spezialität des Hauses probieren – winzige, schmelzend zarte Schokoladentrüffel mit einer Füllung aus Amarettocreme.
    Der Espresso nebst Grand Marnier wurde von Pietro persönlich serviert. Der Inhaber des Restaurants, ein kleiner, hagerer Mann mit besorgter Miene, entspannte sich erst, als Flora das Menü überschwänglich lobte. Auf Fabios Aufforderung hin setzte er sich zu ihnen und vereitelte damit Floras Aufbruchspläne.
    „Ich dachte schon, wir würden uns nie kennenlernen, Signorina“, vertraute Pietro ihr augenzwinkernd an. „Eigentlich hatte ich Sie bereits vor einigen Tagen hier erwartet. Sie haben meinen Freund Fabio warten lassen, und das ist er nicht gewohnt.“
    Flora errötete. „Das glaube ich gern“, erwiderte sie so unbefangen wie möglich.“
    „Sie täuschen sich in mir, mia bella “, warf Fabio ein. „Ich kann unendlich geduldig sein, wenn es nötig ist.“
    Sie spürte, wie ihre Wangen sich unter seinem spöttischen Blick noch tiefer verfärbten. Rasch trank sie den Likör und griff nach ihrer Tasche. Mit einer gemurmelten Entschuldigung floh sie in den Waschraum.
    Glücklicherweise hatte sie ihn für sich. Sie sank auf den Polsterstuhl vor dem Waschtisch und betrachtete ihr Spiegelbild. Die wie im Fieber glänzenden Augen und bebenden Lippen schienen einer Fremden zu gehören.
    Was, zum Teufel, war los mit ihr? Sie hatte beruflichen Erfolg, Freunde und einen Verlobten. Aber trotzdem benahm sie sich wie eine Klosterschülerin – nur leider mit weniger Selbstbeherrschung.
    Und all das nur wegen eines Mannes, von dessen Existenz sie vor einer Woche noch nichts geahnt hatte. Es ergab einfach keinen Sinn.
    Du hast dich selbst in diese Situation gebracht, schalt sie sich im Stillen. Freiwillig. Dabei hättest du es besser wissen müssen. Du kannst dich jetzt noch immer daraus befreien. Hoffentlich.
    Trotz der Wärme in dem üppig ausgestatteten Raum fröstelte sie plötzlich.
    Ihr schwirrte der Kopf. Vielleicht brütete sie eine Sommergrippe aus – oder sie hatte nicht

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