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Romana Exklusiv 0225

Romana Exklusiv 0225

Titel: Romana Exklusiv 0225 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Kate Little , Kay Thorpe
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zu machen? Es konnten Wildschweine frei herumlaufen. Oder giftige Spinnen. Gab es auf den Fidschi-Inseln Schlangen? Sandalen waren kaum das geeignete Schuhwerk zum Klettern in diesem unwegsamen Gelände. Die glatten Felsbrocken sahen täuschend einfach zu überqueren aus, aber mit dünnen Ledersohlen war man ständig in Gefahr abzurutschen, und war man obendrein in Eile, weil man etwas tat, von dem man wusste, dass man es unterlassen sollte, konnte dies noch leichter geschehen.
    Sarah lief es eiskalt über den Rücken, als sie einen Seitenblick auf den Krater des erloschenen Vulkans wagte, dessen Ausläufer sich ins Meer erstreckten. Sie befand sich jetzt in einer beachtlichen Höhe über dem Meeresspiegel, und ihr war nur zu gut bewusst, dass sie im Falle eines Sturzes von diesem schwarzen Fels keine Überlebenschance hatte. Sie war schon im Begriff weiterzugehen, als ihr bewusst wurde, was sie gerade in den Augenwinkeln entdeckt hatte.
    „Tori!“ Nun war Sarahs Groll blankem Horror gewichen. Denn beim Blick hinab in die Tiefe sah sie im Schatten eines überhängenden Felsens einen Körper reglos daliegen, dazu so erschreckend dicht am Wasser, dass er von einer reißenden Welle und vor allem von der bald einsetzenden Flut weggespült werden konnte.
    Sarah schnappte entsetzt nach Luft. Sie musste so rasch wie möglich dorthin.
    Denselben Weg zurückzunehmen würde zu lang dauern. Es gab keine sichere direkte Route nach unten, aber ein Stück weiter vorn konnte Sarah einen Pfad erkennen. Sie rutschte eine kurze, mit Gras bewachsene abschüssige Felsbank hinab und kletterte vorsichtig eine Reihe riesiger Steinbuckel hinunter, bevor sie über eine weitere Reihe solcher Buckel wieder hinaufkroch, bis sie Tori endlich erreichte.
    Einige Sekunden war Sarah starr vor Angst. Als sie dann Tori berührte und ihre Schwester die Augen öffnete, traten Sarah Tränen der Erleichterung in die Augen.
    „Sarah!“ Tori zauberte sogar ein mattes Lächeln auf ihr Gesicht. „Ich habe etwas schrecklich Dummes angestellt, nicht wahr?“
    „Etwas völlig Idiotisches!“ Sarah rang nach Fassung. „Hast du arge Schmerzen?“
    „Mein Bein …“
    „Das sieht man.“ Sarah begutachtete die Verletzung. Dann stöhnte sie auf. „Gebrochen“, sagte sie. „Das Schienbein, mittendurch.“
    „Das dachte ich mir.“ Tori schloss die Augen wieder. „Wie schlimm ist es?“
    „Schlimm genug.“ Sarah zog den Sarong aus, den sie in der Taille zusammengebunden hatte. Er war nicht steril, aber um die hässliche offene Wunde und den gebrochenen Knochen notdürftig zu verbinden, war der Stoff besser als nichts. Sarah schaute sich verzweifelt um, sah aber nichts, noch nicht einmal ein Stück Treibholz, das als Schiene für das Bein dienen konnte.
    Doch dringlicher war es, Tori wegen der drohenden Flut schleunigst von dem gefährlichen Platz wegzubringen. „Hast du dich auch am Kopf verletzt, Tori? Warst du ohnmächtig?“
    „Nein, das wohl nicht. Ich habe aber noch das krachende Geräusch im Ohr, mit dem das Bein brach. Meine Schulter schmerzt ebenfalls, und vielleicht habe ich auch ein paar Prellungen in der Rippengegend.“
    „Hast du Probleme beim Atmen?“
    „Nein. Nur beim tiefen Einatmen tut es ein bisschen weh.“
    „Und die Halswirbel …?“
    Tori bewegte den Kopf langsam nach rechts und links. „In Ordnung. Dafür bin ich mir nicht sicher, was die Zehen des rechten Fußes angeht. Bewegen sie sich?“
    „Nein.“ Sarah biss sich auf die Lippe. Bei derartigen durch einen Beinbruch verursachten neurologischen Störungen musste dringend der Unterschenkel gerade gelegt und geschient werden. „Ich muss los, Hilfe holen“, sagte sie.
    „Es tut mir leid.“ Tori schlug erneut die Augen auf. „Ehrlich. Ich wollte nicht, dass so etwas passiert.“
    „Das ist wohl klar.“ Sarah beobachtete eine herannahende Welle. „Bedrohlich ist, dass gleich die Flut beginnt, ich aber nicht weiß, wie schnell ich jemanden finden kann. Lass mich dich zuerst ein Stück weiter nach oben bringen.“ Sie blickte über ihre Schulter. „Vielleicht finde ich noch etwas, womit ich dein Bein schienen kann.“
    „Nein. Das dauert zu lang.“ Sichtlich unter Schmerzen stützte Tori sich auf einen Ellbogen auf. „Ich kann mithelfen. Du ziehst mich, und ich stoße mich mit meinem gesunden Fuß ab. Müssen wir weit wegrücken?“
    „Bis auf den flacheren Felsen dort drüben sollte reichen. Wenn du mit deinem heilen Fuß mithelfen könntest, könnte ich dich

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