Romana Exklusiv 0225
Reichen, Schönen und Berühmten zu beglücken.
Matthew nahm einen Schluck Bourbon und ging ins Schlafzimmer. Jenna war keine tiefgründige Frau, aber sie war unterhaltsam und gut im Bett. Und wer war schon perfekt?
Unglücklicherweise fiel ihm bei dieser Frage nur eine einzige Frau ein – und die hieß Stephanie Rossi. Wenn jemand dieser Idealvorstellung nahe kam, dann sie.
Er zog sein Hemd aus und fragte sich, wie sie wohl im Bett sein würde. Sie schien immer so ruhig und kontrolliert. Aber er vermutete, dass dies nur ihre professionelle Distanz war und dass tief in ihrem Inneren ein heimlicher Vulkan brodelte. Allein ihr Sinn für Humor konnte manchmal sogar beißend sein. Welch ein unbeschreibliches Vergnügen musste es einem Mann bereiten, ihre verborgenen erotischen Qualitäten zum Erblühen zu bringen.
Plötzlich sah er, dass die rote Lampe an seinem Anrufbeantworter blinkte. Er ging hinüber, um die Nachricht abzuhören.
Jennas hohe Stimme begrüßte ihn. Wenn sie aufgeregt war, klang sie ziemlich schrill. Matthew verringerte die Lautstärke.
„Hallo, Matthew. Ich bin’s. Ich hatte mich so auf dich gefreut, aber mir ist etwas Wichtiges dazwischengekommen. Du weißt ja, der Beruf geht immer vor. Ich muss heute Abend noch nach Frankreich fliegen, an die Côte d’Azur. Streng geheimer Auftrag, natürlich. Du darfst also nichts darüber sagen. Du glaubst es nicht – Brian und Melanie werden heiraten.“
Matthew runzelte die Stirn. Dass Jenna immer nur die Vornamen von Leuten nannte, irritierte ihn. Dann fiel ihm ein, dass Brian und Melanie Schauspieler waren, die seit einiger Zeit die Schlagzeilen füllten.
Jennas Stimme sprach unbeirrt weiter. „Ich habe zufällig erfahren, dass die beiden nicht auf seiner Ranch in Montana heiraten wollen, sondern auf dem Schloss seiner Stiefmutter in der Provence. Sie gehört zum englischen Adel, weißt du … Lady Gainsworth … oder Gainsworthy oder so.“
Wie lang ist denn die Aufnahme bloß, fragte sich Matthew. War die Sprechzeit nicht automatisch begrenzt?
„Sorry, mein Schatz, aber das ist wirklich die Story des Jahres. Die darf ich nicht verpassen. Also Küsschen, Küsschen, Matthew.“ Er hörte ein schmatzendes Geräusch und stöhnte auf. „Nächste Woche sehen wir uns wieder. Dann holen wir alles nach.“
Ein Piepen verkündete das Ende der Nachricht. Matthew atmete auf. Er löschte sie sofort und ging ins Badezimmer, um zu duschen.
Vielleicht war es sogar gut, dass Jenna die Verabredung hatte platzen lassen.
Die Beziehung zwischen ihnen hatte einfach keine Zukunft. Ihm graute schon jetzt davor, nach ihrer Rückkehr wieder die gleichen Lokale zu besuchen und über die gleichen Dinge zu reden wie immer. Nein – er würde nur noch einmal mit ihr ausgehen und die Worte wählen, die er in solchen Momenten immer wählte: „Es ist meine Schuld, es liegt nicht an dir …“ Wahrscheinlich würde sie böse sein, und er würde ihr am nächsten Tag Blumen schicken oder sogar ein Schmuckstück.
Was ist nur mit mir los? fragte sich Matthew. Warum lerne ich nie eine Frau kennen, die mich nicht nach kürzester Zeit langweilt?
Als er jung war, hatte er romantische Vorstellungen gehabt. Aber das änderte sich, als seine damalige Frau ihn wegen eines anderen Mannes sitzen ließ. Sie hatte ihm nicht nur das Herz gebrochen, sie hatte ihn auch um sein gesamtes Geld aus einer Erbschaft gebracht, mit dem er sein Hotelgeschäft hatte aufbauen wollen. Nur mithilfe der Banken schaffte er es mit größter Anstrengung letztendlich doch. Aber seine Exfrau hatte ihm noch etwas anderes geraubt, das möglicherweise wertvoller war als Geld – den Mut, sich wieder ernsthaft zu verlieben.
Matthew zog Jeans und einen schwarzen Baumwollpulli mit V-Ausschnitt über, kämmte sein dichtes, schwarzes Haar und ging auf nackten Füßen hinüber ins Wohnzimmer.
Er mixte sich einen neuen Drink und schaltete den Fernseher ein. Aber es kam nichts Interessantes. Das Wochenende begann schon jetzt, ihn zu langweilen, obwohl es gerade erst begonnen hatte.
Matthew konnte sein privates Telefonbuch herausholen und jemand anrufen. Namen gab es genug darin. Bestimmt hätte er auch für heute Abend noch eine Verabredung arrangieren können. Aber während er in dem Notizbuch blätterte, wurde ihm klar, dass er keine der dort aufgelisteten Frauen wirklich sehen wollte.
Die Einzige, die er hätte sehen wollen, stand nicht in seinem Buch und war zudem für ihn tabu.
Frustriert nahm er einen
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