ROMANA EXKLUSIV Band 0173
Wohin?“, fragte sie stockend.
„Zurück nach London, schätze ich“, erwiderte Johnny, ohne aufzusehen. „Er wollte die Fotos so schnell wie möglich nach England bringen. Von Bermuda aus geht heute Morgen eine Maschine nach London, also ist er mit dem Hubschrauber dorthin geflogen. Vermutlich ist Steve noch heute Abend in England, und der Artikel steht morgen in der Zeitung.“ Johnny hob den Kopf und lächelte Lauren zu. „Oh, ich hätte beinah vergessen, dass er eine Nachricht für Sie hinterlassen hat.“
„Ja?“
„Er lässt Ihnen ausrichten, dass Sie den Text per Fax schicken sollen.“ Johnny vertiefte sich wieder in den Artikel. Lauren konnte ihre Enttäuschung über Steves Abreise kaum ertragen.
Er hat es also geschafft, mich ins Bett zu bekommen, dachte sie. Er hat nicht aufgegeben, weil er am Ende immer als Sieger dastehen musste. Steve hatte gewonnen. Und nun ließ er sie sitzen – wie all die anderen Frauen zuvor, die mit ihm für kurze Zeit das Bett geteilt hatten.
9. KAPITEL
Zwei Tage später kam Lauren nach London zurück. Obwohl sie eigentlich nicht damit rechnete, hoffte sie im Stillen, eine Nachricht von Steve vorzufinden. Als sie am späten Abend ihre Wohnung betrat und keinen Brief von ihm entdeckte, war sie sehr enttäuscht. Müde ging sie zu Bett, schlief unruhig und wachte in der Nacht mehrmals auf.
Am nächsten Tag begann Lauren mit der Arbeit bei der Zeitung. Die Büros der Gazette lagen im selben Gebäude wie die Räume von Ultra. In Zukunft würde Lauren jedoch im ersten Stock und im Ostflügel des Hauses arbeiten. Als sie den Aufzug verließ, merkte sie sofort, dass bei der Gazette ein anderes Arbeitsklima herrschte, als sie es gewohnt war. Die Angestellten bewegten sich unglaublich schnell und schienen völlig in die Arbeit vertieft zu sein. Da Ultra nur einmal im Monat erschien, war der Zeitdruck lediglich an den Tagen, an denen die Zeitschrift in Druck ging, so groß gewesen.
Lauren ging langsam über den Flur und sah sich um. Als sie die Nachrichtenredaktion betrat, hoben einige die Köpfe. Mitarbeiter betrachteten sie und tauschten untereinander Blicke aus. Lauren war neu, und die übrigen Journalisten wussten natürlich sofort, wer sie war. Wahrscheinlich hatte jeder hier im Raum von der geplatzten Verlobung gehört, und einige waren bestimmt misstrauisch, weil Lauren die Stelle bei der Gazette so schnell bekommen hatte. Und dann war ihr gleich zu Anfang der große Wurf gelungen – sie hatte über die Hochzeit von Melanie und Johnny berichtet.
Mit den Gerüchten scheint sich auch herumgesprochen zu haben, dachte Lauren, dass ich eine attraktive, verführerische Blondine bin. Da heute vorwiegend Männer in dem Zimmer saßen, spürte sie, wie ihr blondes Haar, die katzenhaften grünen Augen, die schlanke Figur und die langen Beine eingehend begutachtet wurden.
Lauren ging zu Freddy Grainger, dem Chef der Nachrichtenredaktion. Er saß in seinem Büro am Schreibtisch und musterte sie unverhohlen, bevor er anerkennend durch die Zähne pfiff. „Sie sind Lauren Bell! Jetzt verstehe ich.“
„Jetzt verstehen Sie was?“ Nachdem Freddy ihr ein Zeichen gemacht hatte, setzte Lauren sich auf den Stuhl, gegenüber dem Schreibtisch. Freddy grinste sie an und beobachtete fasziniert, wie sie die schlanken Beine übereinanderschlug und ihr der gerade geschnittene schwarze Rock über die Knie rutschte. Lauren hatte sich heute bewusst für eine hochgeschlossene weiße Bluse mit großem Kragen und einen schlichten Rock entschieden – aber es schien nichts zu nützen. Sie bekam von den Männern im Büro mehr Aufmerksamkeit, als ihr lieb war.
„Jetzt weiß ich, warum Sie Schlagzeilen gemacht haben!“ Bevor Lauren fragen konnte, was er damit meinte, fuhr er fort: „Meine Glückwünsche. Der Bericht von der Hochzeit hat mir gefallen. Steve und Sie haben ihre Sache gut gemacht.“
Lauren errötete. „Danke“, sagte sie mit belegter Stimme. Ob Steve hier ist?, fragte sie sich. Er könnte jederzeit das Zimmer betreten. Lauren hatte Schwierigkeiten, Freddy zuzuhören, da sie dauernd an Steve denken musste. Was würde sie tun, wenn sie ihm begegnete? Vermutlich würde er sie kühl und gelassen begrüßen und sicher von ihr erwarten, dass sie sich ähnlich verhielt. Aber gegenüber Steve war sie im Nachteil. Im Unterschied zu ihm hatte sie ein Herz, und im Moment tat es schrecklich weh.
„Sie sind ein gutes Team – Steve und Sie“, sagte Freddy fröhlich. „Sie werden in
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