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ROMANA EXKLUSIV Band 0173

ROMANA EXKLUSIV Band 0173

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0173 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Donald , CHARLOTTE LAMB , DAY LECLAIRE
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zwingen.

2. KAPITEL
    Nachdem Marian den Scheck bei der Bank eingereicht und man ihr dort eine rasche Prüfung zugesichert hatte, verließ sie eilig das Gebäude, froh, nichts mehr in Händen zu haben, was sie an Robert Bannatyne erinnerte. Gerade überquerte sie den Marktplatz, da hörte sie jemand ihren Namen rufen. Widerstrebend drehte sie sich um. Sam war ein netter Kerl, aber im Moment war Marian nicht in Stimmung für Gesellschaft.
    Andererseits, vielleicht war es genau das, was sie brauchte: eine anregende Unterhaltung mit einem intelligenten, charmanten Mann, der darüber hinaus keinerlei Absichten hegte.
    „Hallo, Marian. Bist du mit dem Bus in die Stadt gekommen? Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt? Ich hätte dich doch mitnehmen können. Meine Güte, ist das heute wieder heiß! Wie schaffst du es nur, immer so taufrisch auszusehen?“
    „Ich nehme mir Zeit und hetze nie“, erwiderte sie lächelnd.
    Sam nickte kläglich. „Wohingegen ich es immer eilig habe. Kann ich dich zu einer Tasse Kaffee im Trader’s überreden?“
    „Natürlich.“
    Sie saßen noch nicht lange, da fiel Marians Blick auf einen Mann, der auf der Straße vorüberging. Gab es denn auf der Insel keinen Ort, an dem sie vor Robert Bannatyne sicher sein würde? Er hob sich von den übrigen Passanten deutlich ab, nicht allein durch seine Größe und sein bemerkenswertes Äußeres, sondern vor allem durch die spürbare Distanziertheit, die er ausstrahlte. Trotz aller bewundernden Blicke, die er auf sich zog, wirkte er im Grunde allein.
    Marian dachte plötzlich, dass sie sich ähnlich fühlte: wie eine Außenseiterin, abgehoben von den anderen Menschen. Nur dass sie nicht glücklich damit war, wohingegen es für Robert Bannatyne natürlich zu sein schien.
    „Ein interessanter Mann“, bemerkte Sam eine Spur zu beiläufig.
    Marian schreckte aus ihren Betrachtungen hoch. „Ja. Er hat heute drei meiner Bilder gekauft.“
    „Ach ja? Das freut mich für dich! Ich finde diesen Mann schwer einzuschätzen. Allerdings muss er gut betucht sein, denn er hat die Botschaftersuite gemietet. Gewöhnlich wohnt er bei den Chapmans.“
    Grant Chapman war ein einflussreicher Mann. Seine Familie war mit den ersten Europäern auf die Insel gekommen, der erste Chapman hatte die Tochter des letzen Oberhäuptlings geheiratet. Die Nachkommen aus dieser Verbindung hatten von Fala’isi aus ihren Einflussbereich stetig über den gesamten Pazifik erweitert. Auf der Insel selbst genossen sie das gleiche Ansehen wie früher die Häuptlinge. Sogar der Premierminister hatte Grant Chapman zurate gezogen, ehe er Marians Aufenthaltsgenehmigung für Fala’isi unterschrieben hatte.
    Marian kannte die Familie. Schon mehrmals war sie in der imposanten Villa zu Gast gewesen, und die Chapmans hatten ihre Gegeneinladungen gern angenommen. Tamsyn Chapman war Neuseeländerin wie Marian, was eine gewisse Verbundenheit schuf, ansonsten aber lebten sie doch in unterschiedlichen Welten. Wenn Robert Bannatyne ein Freund der Chapmans war, musste er wirklich bedeutend sein.
    „Warum ist er diesmal nicht ihr Gast?“, fragte Marian neugierig.
    „Sie sind augenblicklich in England, und das Haus wird gründlich renoviert. Wenn ich aber von höchster Stelle die Anweisung erhalte, mich persönlich um Mr. Bannatynes Wohlergehen zu kümmern, entdecke ich darin den verlängerten Arm Chapmans. Was hältst du denn von Bannatyne?“
    „Er ist ein höchst … eigenständiger Mann.“
    „Tja, so kann man es ausdrücken!“, bekräftigte Sam mit einem Stoßseufzer. „Ich wünschte, ich hätte dieses gewisse Etwas, das er besitzt. Bannatyne braucht nur irgendwo aufzutauchen, und schon werden die Frauen magisch von ihm angezogen. Dabei hat er nach meiner Beobachtung bislang alle höflich, aber bestimmt enttäuscht. Ich habe zwei Damen belauscht, die sich darüber beklagten, dass dieses Gesicht und diese Figur an einen Mann vergeudet sei, der seinem Wesen nach etwas von der Naturgewalt eines Eisbergs an sich habe.“
    Marian dachte über die Richtigkeit seiner Worte nach. Mit seiner entgegenkommenden Art und seinem jungenhaften Charme war Sam im herkömmlichen Sinn vielleicht sogar der attraktivere Mann. Warum aber übte er nicht eine annähernd so elektrisierende Wirkung auf sie aus wie Robert Bannatyne?
    „Und er wirkt zufrieden in seiner selbst gewählten Isolation“, fuhr Sam fort. „Weißt du, die meisten Menschen, die allein sind, wären es lieber nicht und suchen nach Gesellschaft.

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