ROMANA EXKLUSIV Band 0179
Achseln. „Noch einmal, warum hast du mir nichts gesagt? Hattest du gehofft, ich würde mich nicht mehr daran erinnern?“
„Da ist Jon!“, rief Helen schnell und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Ich … Willst du ihm nun alles erzählen?“
Richard strich über den langen Stiel seines Glases. Dann hob er den Kopf und schaute sie an. „Soll ich das?“
„Ich weiß nicht. Ich weiß nicht, was du vorhast.“ Sie spürte, wie eine leichte Übelkeit in ihr hochstieg. „Vermutlich denkst du, ich hätte nicht mitkommen sollen.“
„Wohin? Auf unseren Segelausflug?“ Richard zog spöttisch die Mundwinkel herunter. „Oder auf die Bermudas?“
„Auf die Bermudas natürlich.“
„Aber du hast doch von nichts gewusst“, hielt er ihr vor. „Vicki hat mir von deinem Irrtum wegen Jons Nachnamen erzählt. Wärst du denn gekommen, wenn du gewusst hättest, dass Jons Familienname in Wirklichkeit Savage ist?“
Helen wich seinem Blick aus. „Ich … vielleicht.“
„Nun bist du jedenfalls hier. Das Leben spielt einem gelegentlich Streiche. Wir müssen eben damit zurechtkommen.“
Helen zögerte. „Und wie?“
„Wie sollen wir die Angelegenheit deiner Meinung nach behandeln?“
„Das sagte ich bereits – ich weiß es nicht.“
„Wirklich nicht?“ Richard trank erneut einen Schluck Wein. „Vermutlich nicht. Deshalb unterhalten wir uns ja darüber. Um alle Unklarheiten zu beseitigen, hast du wegen Jon nicht mit mir über unser Zusammentreffen gesprochen?“
„Ja.“ Wenigstens fiel ihr diesmal die Antwort leicht.
„Und wenn ich dir sage, dass ich dir nicht glaube?“
Helen hielt den Atem an. „Es stimmt aber.“
„Wirklich?“
„Ja. Und außerdem …“ Schnell brach sie ihren Satz ab, aber Richard ließ nicht locker.
„Und außerdem? Lass es mich hören!“
„Du … du warst verheiratet.“
„ Warst ist dabei das Wort, auf das es ankommt. Schon damals hatte ich keine Ehefrau mehr, vor der ich meine Handlungen verantworten musste. Daphne und ich hatten uns Monate vor dem Besuch in der Galerie getrennt. Jon hat dir sicher erzählt, dass sie mich wegen eines amerikanischen Footballspielers verlassen hat. Im Übrigen kann ich dir das sogar beweisen.“
„Und was hat das alles mit mir zu tun?“
„Interessiert es dich denn nicht?“ Richard schaute Helen skeptisch an. „Ich dachte doch.“ Er stützte den Ellbogen auf den Tisch und legte das Kinn in eine Hand. „Weshalb solltest du mich sonst so eigenartig ansehen? Oder sollte es doch noch einen anderen Grund für dein Verhalten geben?“
„Du bildest dir Dinge ein.“
„Tue ich das? Ich bin überzeugt, dein abweisendes Verhalten hat mit dem zu tun, was in jener Nacht geschah!“ Er griff erneut nach seinem Glas und blickte Helen über den Rand an. „Möchtest du, dass ich mich entschuldige? Es ist vielleicht schon etwas zu spät dafür, aber wenn es etwas nutzt, will ich es gerne tun. Du hättest mich damals nicht einfach verlassen dürfen. Am Morgen war ich schließlich wieder nüchtern.“
„Du … Mistkerl!“
Helen wollte aufstehen, aber Richard hielt sie fest. „Ich wusste es“, sagte er grimmig, als sie ihn mit hasserfüllten Augen anstarrte. „Ich wusste, dass es einen Grund gibt. Aber verrate mir, woher ich es hätte wissen sollen. Auch wenn du mir nicht glaubst, ich verführe normalerweise keine Jungfrauen – auch wenn sie noch so willig sind.“
„Du hast recht“, fauchte Helen. „Ich glaube dir nicht.“
„Warum nicht? Du musst doch gespürt haben, dass ich mich zu dir hingezogen fühlte. Und wenn du es genau wissen willst, diese Anziehung besteht noch immer. Aber das interessiert dich anscheinend nicht, oder? Wenn ich dich vorhin nicht berührt hätte …“
„Ich will darüber nicht reden.“
„Verdammt noch mal, aber ich will es. Wenn du mit Jon eine gemeinsame Zukunft anstrebst, dann sollten wir beide die Vergangenheit vergessen.“
Als Richard sich Wein eingoss, fiel Helen auf, dass seine Hand zitterte und die Flasche am Rand des Glases klirrte. „Du … erwartest tatsächlich von mir, dass ich bleibe?“, fragte sie erstaunt.
„Auf der Insel? Natürlich! Was willst du denn sonst tun? Da du Jon bislang nichts von uns erzählt hast, kannst du es jetzt auch nicht tun. Sonst gefährdest du nämlich eure Beziehung.“
Helen biss sich auf die Unterlippe. „Wir haben keine … Beziehung, wie du sie dir vorstellst.“
„Was für eine Beziehung habt ihr dann? Das würde mich sehr
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