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ROMANA EXKLUSIV Band 0179

ROMANA EXKLUSIV Band 0179

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0179 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD ANNE MATHER
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die Nächte waren für Helen nicht so unbeschwert. Immer und immer wieder tauchte in ihren Gedanken die Szene mit Richard in jener Nacht im Hotel auf. Und je mehr sie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr, dass sie selbst für das Geschehene verantwortlich war. Solange sie geglaubt hatte, Richard nie wiederzusehen, war es einfach gewesen, ihm die Schuld zuzuschieben. Aber nachdem sie ihn erneut getroffen hatte und feststellen musste, dass er kein Unmensch war, fiel es ihr sehr viel schwerer, ihr eigenes Verhalten zu entschuldigen.
    Obwohl Richard am Mittwochabend zurückkehrte, sah Helen ihn erst am Donnerstagmorgen wieder, da sie am Abend mit Jon in einer Diskothek gewesen war.
    Als sie zum Frühstück hinunterging, kam sie sich vor wie eine zum Tode Verurteilte, die gleich ihrem Henker gegenübertritt. Glücklicherweise saß jedoch nur Victoria am Frühstückstisch, und Helen nahm erleichtert Platz.
    „Wo ist denn Jon?“, erkundigte Victoria sich. „Ich dachte, er würde zum Frühstück kommen, um seinen Vater zu begrüßen. Gestern Abend hatte er ja keine Gelegenheit dazu.“
    „Dafür bin ich verantwortlich“, meinte Helen und goss sich eine Tasse Kaffee ein. „Ich wollte unbedingt tanzen gehen. Außerdem wussten wir ja nichts von Richards Rückkehr.“
    „Ich finde, dass Jon sich anders verhalten sollte. Obwohl Richard ihm keine Vorhaltungen machen wird, weiß ich, dass es ihn ärgert, seinen Sohn nur dann zu Gesicht zu bekommen, wenn Jon etwas will.“
    „Ich glaube nicht, dass …“, begann Helen, aber Victoria ließ sie nicht ausreden.
    „Was? Hat Jon Ihnen denn nicht erzählt, dass es nicht sein eigenes Geld ist, das er ausgibt? Vermutlich wussten Sie gar nicht, dass er nicht genügend verdient, um den Lebensstil aufrechtzuerhalten, an den er gewöhnt ist? Richard hat sogar die beiden Flugtickets bezahlt – ganz zu schweigen von den anderen Kosten, die Jons Aufenthalt mit sich bringt.“
    „Tut mir leid, das wusste ich nicht.“ Helen schluckte mühsam. Der Gedanke, dass ausgerechnet Richard für ihren Urlaub hier bezahlte, entsetzte sie. Warum hatte Jon ihr nicht erzählt, dass sein Vater für die Flugtickets aufgekommen war und für den Lebensunterhalt seines Sohnes sorgte?
    In diesem Augenblick betrat Richard das Frühstückszimmer und begrüßte Helen und seine Schwester mit einem fröhlichen „Guten Morgen“.
    Helen erwiderte seinen Gruß und goss sich dann ein Glas Orangensaft ein, um das bedrückende Schweigen auszufüllen. Eigentlich hatte sie erwartet, Richard wie gewohnt im Anzug zu sehen. Stattdessen trug er ein kurzärmeliges Hemd und abgeschnittene Jeans. Anscheinend geht er heute nicht ins Büro, überlegte sie. Erst dann bemerkte sie, dass er erschöpft wirkte. Vermutlich war die Geschäftsreise sehr anstrengend gewesen.
    „Gehst du denn nicht in die Bank?“, fragte Victoria verwundert. „Ich dachte, du musst zu einer Aufsichtsratssitzung. Deshalb bist du doch schon gestern Abend zurückgeflogen, anstatt heute die Morgenmaschine zu nehmen.“
    Richard setzte sich auf seinen Platz und griff nach der Financial Times. „Die Sitzung findet eben ohne mich statt. Du hast recht, ich gehe nicht in die Bank, zumindest nicht heute Morgen. Könnte ich jetzt etwas Kaffee haben?“
    Während Victoria ihm eine Tasse einschenkte, betrachtete Helen ihn verstohlen. Er ertappte sie jedoch dabei und kniff die Augen zusammen. „Geht es dir gut? Hast du dein … Unwohlsein überwunden?“
    Helen schluckte. „Ja“, stammelte sie. „Es geht mir wieder gut.“ Dann fügte sie aus Höflichkeit noch hinzu: „Und dir? Hattest du eine gute Reise?“
    Richard verzog die Mundwinkel. „Einigermaßen.“ Dann fragte er beherrscht: „Was hast du denn mit Jon während meiner Abwesenheit unternommen? Vermutlich kennst du inzwischen die ganze Insel.“
    „Einen großen Teil. Das Wetter … war wunderschön.“
    „Ich dachte, es wäre hier zu heiß für sie“, warf Victoria ein. „Besonders braun ist sie jedenfalls nicht, sondern eher rot …“
    „Helens Haut ist zu hell, um richtig braun zu werden“, erwiderte Richard. „Übrigens, ich habe Styles gestern Abend am Flughafen gesehen. Er befand sich offensichtlich auf dem Weg nach New York. Ich wusste gar nicht, dass du ihm ein Interview mit einer amerikanischen Zeitung verschafft hast.“
    Diesmal wurde Victoria rot. „Habe ich auch nicht“, fauchte sie und schaute ihren Bruder vorwurfsvoll an. „Woher weißt du überhaupt, wohin Luther

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