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Romana Extra Band 3

Romana Extra Band 3

Titel: Romana Extra Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way , Penny Roberts , Kathryn Ross , Lucy Ellis
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aufpassen. Darum war Mitgefühl fehl am Platze.
    So die Theorie. Die Praxis sah anders aus. Denn Laura Ortega brachte eine Saite in ihm zum Klingen. In ihrer Gegenwart geriet etwas, von dem er selbst bislang nichts geahnt hatte und das er sich nicht erklären konnte, in Schwingung.
    „Wie ich schon sagte“, erwiderte er geduldig. „Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass Sie nach allem, was Sie erlebt haben, in diese Situation kommen mussten. Was meinen Sie, können wir weiterfahren? Ich verspreche Ihnen, noch mehr achtzugeben. Haben Sie keine Angst, ich bringe Sie sicher ans Ziel.“
    Nach kurzem Zögern nickte sie. „Natürlich, ich …“ Sie runzelte die Stirn. „Moment mal, Sie wissen von meinem Unfall? Woher …?“
    Im ersten Moment fühlte Fernando sich ertappt. Doch dann wurde ihm klar, wie unsinnig ihre Frage war. Konnte sie sich nicht denken, dass die Santiagos ihren Rechtsbeistand in alles eingeweiht hatten?
    Dass du die Geschichte haarklein überprüft hast, muss sie ja nicht erfahren …
    Er gab sich gelassen. „Meine Mandanten haben mich natürlich über alles ins Bild gesetzt.“ Das kurze Aufblitzen in ihren braunen Augen verriet ihm, dass sie verärgert war.
    „Selbstverständlich“, sagte sie knapp. „Daran hatte ich nicht gedacht.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Tut mir leid. Können wir dann weiterfahren?“
    Sie nötigte ihm Bewunderung ab. Nach dem schweren Unfall, bei dem sie nur knapp mit dem Leben davongekommen war, und der brenzligen Situation von vorhin weiterfahren zu wollen – das zeugte von Mut. Unwillkürlich fragte Fernando sich, wie viele Menschen er kannte, die nach einem Trauma, wie Laura es erlebt hatte, überhaupt je wieder in ein Auto gestiegen wären. Zwar wusste er es nicht sicher, doch er glaubte, dass die Zahl nicht besonders hoch ausgefallen wäre.
    „Sí“ , erwiderte er, bemüht, sich nichts von seinen Gedankengängen anmerken zu lassen, und lenkte das Cabrio auf die Straße.
    Laura sah aus dem Autofenster. Draußen zog die mallorquinische Landschaft vorbei, und sie hatte das Gefühl, in einen jener Fernsehfilme geraten zu sein, in denen eine kitschige Liebesgeschichte an einem romantischen Handlungsort abgehandelt wurde. Für gewöhnlich sah sie sich solche Streifen nicht an, aber ab und zu zappte sie doch mal in einen hinein – und blieb dann regelmäßig bei den wunderschönen Landschaftsbildern hängen.
    Doch was sie im Augenblick erlebte, war kein Film. Sie befand sie sich tatsächlich auf der zauberhaften Insel Mallorca mit ihren vielen Palmen und Zypressen und den traumhaften Buchten, die tief in die Sandsteinklippen hineingeschnitten waren. Laura sog die Eindrücke in sich auf und war so gebannt, dass sie ihre Sorgen und Probleme völlig vergaß. Aber nur für einige Momente, denn bald schon musste sie wieder daran denken, was kurz zuvor passiert war, und sie schämte sich.
    Ihr war klar, dass Fernando keinerlei Schuld an dem Beinahe-Zusammenstoß trug. Im Gegenteil, durch sein ruhiges und besonnenes Handeln hatte er Schlimmeres verhindert. Dieser andere Wagen war schließlich viel zu weit auf der falschen Fahrbahn gefahren!
    Immerhin hatte sie sich, wenn auch nur knapp, bei ihm entschuldigt. Damit sollte die Sache erledigt sein. Jetzt war sie einfach nur froh, dass es nicht mehr lange dauern konnte, bis sie ihr Ziel erreichten und sie Fernandos irritierender Nähe entkam. Es bereitete ihr Unbehagen, dass er so viel über sie wusste. Wie hätte sie auch damit rechnen sollen, dass er über ihren Unfall informiert war? Und selbst wenn sie es im Nachhinein nachvollziehbar fand – aber aus irgendeinem Grund gefiel es ihr nicht, dass er von dem schrecklichsten Moment ihres Lebens erfahren hatte.
    Und weshalb? Hast du Angst, ihm gegenüber Schwäche zu zeigen? Ist es das?
    Unsinn, beantwortete sie ihre Fragen selbst. Ihr konnte es schließlich vollkommen egal sein, was er von ihr dachte. Dieser Mann war Anwalt, und sie konnte Anwälte nicht ausstehen. Zudem schien Fernando Estevez ein besonders unfreundliches und zugeknöpftes Exemplar seiner Gattung.
    Ach ja? Und warum hast du dich, als er anhielt, so danach gesehnt, dass er die Hand ausstreckt und dich berührt?
    Laura zuckte kaum merklich zusammen. Es stimmte, sie hatte gehofft, er würde ihr näherkommen. Ihr seine Hand auf den Arm legen oder ihr übers Haar streichen. Aber doch nur, weil sie so furchtbar geschockt und nicht Herrin ihrer Sinne gewesen war! Der Beinahe-Unfall hatte sie in Panik

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