Romana Extra Band 6
es schon im ersten Augenblick.“
„Ich auch“, erwiderte sie aus tiefstem Herzen. „Es ist unser Schicksal.“
Ihr Herz gehörte ihm. Unverbrüchlich und für alle Zeit.
7. KAPITEL
Als Luke Selwyn an diesem Morgen aufstand – er hatte vor Ärger wieder einmal schlecht geschlafen –, rief er zuerst seine E-Mails ab, in der Hoffnung, eine Nachricht von Karen vorzufinden. Karen Devereaux war in Ordnung – ein echter Kumpel. Er hätte jemanden wie sie heiraten sollen, aber leider hatte sie überhaupt keinen Sex-Appeal. Den besaß die arme Ava im Überfluss. Der Witz war nur, dass sie sich dessen nicht bewusst war.
Luke war immer noch darüber erbost, dass man ihn und seine Eltern nicht zu der Hochzeit der Tochter „dieser Frau“ eingeladen hatte. Mehr war Amelia Norton immer noch nicht für ihn, obwohl sie den Langdon-Erben geheiratet hatte. Was für eine Ironie des Schicksals! Die Frau, die ihm nur Verachtung entgegengebracht hatte, durfte sich jetzt Herrin von Kooraki nennen.
Diese Hexe!
Karen hasste sie auch.
Von den eingegangenen Nachrichten interessierte ihn nur eine . Er las den Text – offenbar amüsierte sich seine Frau nach Strich und Faden – und öffnete dann den Anhang, auf dessen Inhalt er mehr als gespannt war.
Während er ihn ansah, ließ er sich in den Schreibtischsessel fallen. Wie konnte sie es wagen! Heiße Wut packte ihn. Er hatte Ava körperlich und seelisch immer beherrscht. Sie hatte nie rebelliert, nie sich beklagt – außer, wenn er im Schlafzimmer mal etwas Besonderes von ihr verlangt hatte. Diese ewige Prüderie!
Luke ballte die Hände zu Fäusten und biss sich dabei versehentlich so auf die Zunge, dass sie blutete – er konnte es schmecken.
Der Anhang enthielt drei Fotos, auf denen seine Frau mit einem hergelaufenen südamerikanischen Gigolo tanzte. Einem verboten gut aussehenden Mann, der auch noch ein brillanter Polospieler war. Wie sie sich aneinanderschmiegten! Seine Ava und dieser Kerl! Es sah aus, als wären sie Berufstänzer auf einem Tanzwettbewerb.
Sie tanzten Tango, das war auf den ersten Blick zu erkennen. Ava gab sich in einer Weise hin, die an Schamlosigkeit grenzte. Sie war seine Frau … verdammt noch mal! Dass sie bei einem anderen Mann diese Hingabe zeigte, machte ihn rasend vor Wut. Doch sie würde keinen Narren aus ihm machen. Niemals!
Der unerträglich arrogante Dev Langdon befand sich auf Hochzeitsreise – zusammen mit seiner ebenso anmaßenden Frau. Hoffentlich hatten sie recht viel Pech. Luke wünschte ihnen alles an den Hals: mieses Wetter, eine Lebensmittelvergiftung, den Verlust des Gepäcks und vieles mehr.
Er hasste seinen Schwager schon seit Langem. Jetzt hasste er auch seine Frau, auch wenn er sie immer noch begehrte. Oh ja, das tat er. Das Zusammenleben mit ihr war angenehm gewesen. Sie hatte sich so wunderbar beherrschen lassen, aber jetzt hatte sie ihn verletzt. Folglich würde er es ihr mit gleicher Münze heimzahlen. Er würde nach Kooraki fliegen und sie zur Rede stellen.
Alles war eine Frage der Taktik. Sollte er die Rolle des trauernden Ehemanns spielen? Das würde der Typ begreifen – falls er noch da war und ernste Absichten hatte, was allerdings unwahrscheinlich war. Er gehörte nach Argentinien, und dorthin würde ihm Ava niemals folgen. Schon der Gedanke, ihre Familie verlassen zu müssen, würde sie umbringen. Sie war ja so ein empfindsames Herzchen!
Wie gelähmt, saß Luke in seinem Sessel und starrte auf den Silberrahmen mit dem Bild seiner schönen Frau. Es hatte den Ehrenplatz auf seinem Schreibtisch. Auch im Büro stand ein Foto von ihr.
Ob Ava mit dem Kerl geschlafen hatte? Höchstwahrscheinlich. Bisher hatte sie ihn noch nie betrogen, weil sie einfach zu ängstlich war. Sie hatte keinem ihrer zahlreichen Verehrer nachgegeben. Damit war es jetzt offenbar vorbei.
Nur gut, dass er selbst sich immer schadlos gehalten hatte. Wer wollte ihm das vorwerfen? Männer waren schließlich anders. Sie hatten andere Bedürfnisse.
Avas Eltern blieben noch einige Tage auf Kooraki , feierten ihre Versöhnung und genossen die ungezwungene Atmosphäre. Varo war ihnen immer sympathischer geworden, und schließlich hatte er sie ganz für sich gewonnen.
„Er weiß Verstand und Gefühl wunderbar zu verbinden“, sagte Elizabeth zu ihrer Tochter. „Das macht ihn so ungeheuer anziehend.“
Auch Varos Humor nahm sie für ihn ein. Er wusste interessante Geschichten aus seiner Heimat zu erzählen und versäumte nicht, Avas
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