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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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passiert“, erklärte sie, aber Brian ließ es dabei nicht bewenden.
    „Das war wohl eher meine Schuld, fürchte ich“, erwiderte er boshaft. Und da er der Auseinandersetzung müde war, wechselte er den Kurs. „Hast du was von Jaime gehört?“
    Clare atmete tief ein und gewann sichtlich ihre Fassung wieder. „Du meinst, seit er wieder auf der Schule ist?“, fragte sie steif. „Ja. Wir bekamen gestern einen Brief.“
    Brian neigte den Kopf. „Hat er sich eingewöhnt?“
    „Warum sollte er das nicht?“ Es fiel Clare deutlich schwer, ihre Entrüstung zu verbergen. „Seine Freunde sind dort. Ich glaube, er fühlt sich einsam, wenn er Ferien hat. Die Dorfkinder sind sehr … standesbewusst, wenn du diesen Ausdruck entschuldigst.“
    Brian zögerte, doch die Versuchung war zu groß. „Was ist mit Cory Jacobson?“, fragte er unschuldig. „Wie ich hörte, haben sie einige Zeit zusammen verbracht. Du und ihre Mutter waren befreundet. Warum sollte es bei euren Kindern nicht auch so sein?“
    Clare ballte ihre Hände. „Ich weiß, worauf du hinauswillst, Brian, aber das gelingt dir nicht. Du weißt ebenso gut wie ich, dass Cory Jacobson ein ungeeigneter Umgang für Jaime ist. Der Hauptgrund für ihre Mutter, von London fortzuziehen, war Corys schlechtes Benehmen. Das Mädchen war einfach unmöglich. Sie nahm Drogen …“
    „Drogen?“
    „Nun, jedenfalls hat sie geschnüffelt“, räumte Clare verärgert ein. „Und Ladendiebstahl, Schule schwänzen und was weiß ich sonst noch. Soweit ich das verfolge, benimmt sie sich hier auch nicht besser.“
    Brians gute Laune verflog. „Warum? Was hat Mrs Jacobson zu dir gesagt?“
    „Zu mir? Nichts.“ Clare warf den Kopf zurück. „Seit Isabel in der Praxis angefangen hat, habe ich sie nur ein paar Mal gesehen. Aber ich weiß, dass der Direktor der Schule in Strathmore sie bereits angerufen hat und sich über Corys Verhalten beklagte. Daddy sagt, das Mädchen sei völlig außer Kontrolle.“
    Brian senkte seine dunklen Brauen. „Warum?“
    „Wer weiß?“ Clare zuckte die Schultern. „Ist nicht mein Problem. Ich will möglichst wenig mit ihnen zu tun haben. Daddy sagt, Cory nütze die Abwesenheit ihrer Mutter aus. Aber solange Isabel ihre Arbeit macht …“
    „Wirft er sie nicht raus“, schloss Brian zynisch. „Hast du vielleicht auch eine eigene Meinung, Clare, oder rät dir Daddy bei allem?“
    Clare keuchte. „Kritisiere meine Familie nicht!“
    „Warum nicht?“ Brian war unnachgiebig. „Ich wage zu behaupten, dass sie gelegentlich einer Kritik an mir auch nicht abgeneigt sind.“
    „Kannst du ihnen das übel nehmen?“ Clare war jetzt ein wenig kühn. „Du hast ihnen ja wohl auch in den letzten beiden Jahren keinen Grund zur Bewunderung gegeben. Wenn Jaime nicht wäre …“
    Sie brach abrupt ab, doch Brian ließ es dabei nicht bewenden. „Nur zu“, sagte er. „Wenn Jaime nicht wäre … was dann?“ Seine Augen glitzerten eisig. „Mach schon, Clare! Spuck’s aus! Was hat Jaime damit zu tun?“
    Clares Hände zitterten. „Ich … nichts“, sagte sie und wich seinem Blick aus. „Es war nichts.“
    „Warum glaube ich dir nicht?“ Brian trat näher zu ihr, und sie sah sich plötzlich zwischen ihm und dem Kamin gefangen. Seine Augen waren schmal. „Du glaubst, wenn es Jaime nicht gäbe, hätte Invercaldy keinen Erben, nicht wahr? Verzeih mir, Clare, aber ich dachte, das sei genau das, was du gewollt hast!“
    „Allerdings!“, zischte sie plötzlich. Sie war so in Rage, dass ihr völlig egal war, was er von ihr dachte. „Und weißt du was? Er wird diese Position erheblich besser ausfüllen als sein Onkel!“
    Brian trat einen Schritt zurück. „Ach, ja?“, sagte er gleichmütig. Und dann wieder halb spöttisch: „Ach, ja?“ Er verzog das Gesicht. „Wir werden sehen.“
    Es war fast eine Erleichterung, als Grace’ Schritte auf der Treppe zu hören waren. Brian hatte nie geglaubt, dass er sich darüber freuen würde, diese Frau zu sehen, aber er hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, an der frischen Luft zu sein. Das Problem war, dass er Clare nicht verletzen konnte, ohne zugleich Colin zu verletzen, und er liebte seinen Bruder zu sehr, um sein Glück zu zerstören.
    „Bereit, Liebling?“, jubilierte Grace. Diesmal freute Brian sich über dieses Kosewort. Es veranlasste Clare, der anderen Frau einen vernichtenden Blick zuzuwerfen.
    Um das Maß vollzumachen, legte Brian einen Arm um die schlanken Schultern von Grace.

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