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Romana Gold Band 11

Romana Gold Band 11

Titel: Romana Gold Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE O'CONNOR Helena Dawson Anne Mather
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die Straße nach Glenmore zu erreichen. Irgendetwas bedrückte Jan, das hatte sie trotz der ausgelassenen Stimmung gespürt. Vielleicht hing es mit dem Heiratsantrag zusammen, aber das konnte sie weiterhin nur vermuten. Vielleicht würde sie während der Landwirtschaftsschau mehr von Jan erfahren.
    Die Aussicht auf dieses jährliche Fest, das in einer Woche stattfinden sollte, heiterte Lorna mehr auf als der Besuch bei Jan. Es war immer ein ganz besonderer Tag. Alle Geschäfte und Büros blieben geschlossen, und wer irgendwie konnte, besuchte das kleine Dorf im Zentrum der Insel, um sich nach Herzenslust zu amüsieren.
    Lorna und Jan hatten sich für diesen Tag immer verabredet, und so auch in diesem Jahr. „Du kommst doch zum Fest?“, hatte er gefragt, ehe Lorna ins Auto stieg. „Ich hole dich wie gewohnt ab.“
    „Das will ich dir auch geraten haben, Jan MacDonald“, hatte sie lachend geantwortet. „Und ich sorge für das Picknick – ebenfalls wie gewohnt. Soll ich Jane fragen, ob ich sie mitversorgen soll? Sie hat in diesem Jahr einen eigenen Stand. Und wie ich sie kenne, ist Essen das Letzte, woran sie denkt.“
    Jan hatte sie einen Moment seltsam angesehen, sich aber gleich wieder gefangen.
    „Dann treffen wir uns alle auf dem Fest“, hatte er nur noch gesagt. „Und natürlich abends beim Tanzen.“
    Kurz hinter dem Dorf traf Lorna auf Martin, der mit großen Schritten die Landstraße entlangging. Die lange nordische Dämmerung hätte es ihm leicht gemacht, den Rückweg nach Glenmore allein zu finden. Aber Lorna wusste, dass sie ihn mitnehmen musste – wie immer es jetzt auch zwischen ihnen stand.
    Sie hielt neben ihm, beugte sich hinüber und öffnete die Tür. „Möchtest du einsteigen, Martin?“
    „Lorna! Bist du nicht in Glenmore? Jane sagte, du würdest früh schlafen gehen.“
    Er stieg ein, schlug die Tür zu und lächelte so entwaffnend, dass es Lorna schwerfiel, reserviert zu bleiben.
    „Das hatte ich auch vor“, antwortete sie kurz, „aber dann habe ich mich anders entschieden. Ich musste jemanden besuchen.“
    „Einen guten Freund?“
    „Ganz recht.“ Mehr wollte sie nicht sagen. Ihre Freundschaft mit Jan ging Martin nichts an, erst recht nicht, nachdem er sein wahres Gesicht gezeigt hatte. „War es ein netter Abend für dich und Jane?“
    „Sehr nett, danke.“ Sie schwiegen beide, dann fügte Martin hinzu: „Ich war noch einmal bei Andy. Er hat mir versprochen, dass mein Wagen morgen früh fertig ist. Er bringt ihn nach Glenmore, sodass ich gleich nach dem Frühstück abfahren kann.“
    Lorna nickte. „Ich mache deine Rechnung rechtzeitig fertig.“ Die restliche Fahrt verlief schweigend. Als ob wir Fremde wären, die sich noch nie begegnet sind, dachte Lorna niedergeschlagen. Dabei hätte sie froh sein müssen, Martin endlich loszuwerden. Sie wusste ja inzwischen, dass er es nur auf Glenmore abgesehen hatte und seine Küsse und Zärtlichkeiten nur dazu bestimmt gewesen waren …
    Heute Abend hatte er nicht den Wunsch, sie zu berühren oder im dunklen Schatten der Hauswand zu küssen. Er sagte nur höflich Gute Nacht, ehe er in sein Zimmer hinaufging, um zu packen und für immer aus ihrem Leben zu verschwinden.
    Am nächsten Morgen lieferte Andy den schwarzen Mercedes gleich nach dem Frühstück ab. Martins Gepäck stand bereits im Flur, und er kam zu Lorna, um sich zu verabschieden.
    „Es tut mir leid, wenn ich dich mit meinen Plänen für Glenmore verletzt habe“, sagte er und gab ihr die Hand. „Ich meinte es ehrlich und wollte dir helfen. Und ich glaube immer noch, dass wir beide von meinem Plan profitiert hätten – in verschiedener Hinsicht.“ Bei den letzten Worten lag ein Schimmer in seinen blauen Augen, den Lorna vorsichtshalber übersah. „Solltest du es dir eines Tages doch noch anders überlegen, findest du meine Adresse im Gästebuch.“
    Lorna gab ihm die Hand, und seine Hand schloss sich so warm und fest um ihre wie an jenem Morgen, als sie ihm so unerwartet begegnet war. Wie lange war das her? Zwei Tage? Drei Tage? Eine kurze Zeit, gemessen an dem, was sie seither erlebt hatte.
    „Leb wohl, Lorna.“ Er drückte ihre Hand fester. Sie sah ihn an, und für einen Augenblick war es, als hätte nie etwas zwischen ihnen gestanden.
    „Leb wohl.“ Sie lächelte kaum merklich. „Sollte ich mich eines Tages dafür entscheiden, Glenmore zu vergrößern, wirst du als Erster davon erfahren. Aber bau nicht zu fest darauf. Es ist nicht sehr wahrscheinlich.

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