Romana Gold Band 15
spät, um ihre Meinung zu ändern. Nachdem Gina in ihre hochhackigen schwarzen Sandaletten geschlüpft war und sich etwas von ihrem neuen Lieblingsparfüm aufgesprüht hatte, verließ sie ihr Schlafzimmer und ging nach unten.
Mit etwas Glück würde sie unbemerkt in die Küche schlüpfen und sich ihre Schürze umbinden können, mit der sie zumindest ein bisschen anständiger aussehen würde. Doch sie wurde enttäuscht.
Sie hatte gerade die Eingangshalle betreten, als Antonio durch die Tür, die zur Terrasse führte, hereinkam.
Verdammt, das war’s! dachte sie grimmig. Es war zu spät, um wieder nach oben zu flüchten.
Daher atmete sie tief durch, ignorierte die dumpfe Angst, die sie verspürte, und ging ruhig auf ihn zu.
3. KAPITEL
Also … Antonio war zwar nicht vor Entsetzen ohnmächtig geworden, als er sie in dem Kleid gesehen hatte. Aber er hatte sie einige Sekunden lang verblüfft betrachtet, als hätte er einen Schlag auf den Kopf bekommen.
Im Großen und Ganzen war es eine sehr zufriedenstellende Reaktion gewesen. Gina lächelte in sich hinein, als sie das Messer weglegte und die klein gehackte Petersilie auf die helle Soße streute. Nachdem Antonio für einen Moment die Augen geschlossen hatte, um sie dann noch einmal benommen anzusehen, hatte sie sich selbstbewusst genug gefühlt, um ihm ein kühles Lächeln zu schenken. Anschließend war sie langsam an ihm vorbei in die Küche gegangen.
Sie hatte lange warten müssen, um sich an ihm rächen zu können. Trotzdem schien es, als wäre der unverschämt hohe Preis, den sie für das Kleid gezahlt hatte, jeden Penny wert gewesen.
Gina schälte die neuen Kartoffeln und enthülste die grünen Erbsen aus dem Küchengarten. Sie hackte gerade noch mehr Kräuter, als Antonio mit zwei Gläsern Wein in den Händen die Küche betrat.
Offenbar hatte er geduscht und sich umgezogen, während sie in der Wanne gelegen hatte, denn sein Haar war noch feucht, und er hatte es zurückgekämmt.
„Ich freue mich schon aufs Essen“, verkündete er jungenhaft lächelnd und stellte ein Glas neben ihr auf den Tresen. „Ich kann mich nicht entsinnen, mit einer Lady gegessen zu haben, die nicht nur schön war, sondern auch eine Meisterköchin.“ Er zog seine cremefarbene Wildlederjacke aus und hängte sie über einen Stuhl, bevor er sich lässig gegen die altmodische Anrichte lehnte.
Ach ja? Skeptisch zog Gina eine Augenbraue hoch und lächelte ihm ironisch zu. Dann tat sie die klein gehackten Schalotten, das Basilikum und den Schnittlauch in die Schüssel mit dem Frischkäse.
Seine Worte waren natürlich sehr schmeichelhaft, aber glaubte er tatsächlich, sie würde darauf hereinfallen? Ganz bestimmt würde es ihm nicht schwerfallen, in den Genuss der Kochkünste jeder attraktiven Frau zu kommen, wenn er nur wollte.
Sie brauchte nur daran zu denken, was für eine verheerende Wirkung er auf sie ausübte!
Allein der Anblick seines kräftigen Halses und seiner muskulösen Arme, deren tiefe Bräune durch das kurzärmelige weiße Hemd noch betont wurde, hatte ihr Herz schneller schlagen lassen. Und der Anblick seiner perfekt geschnittenen Hose, die seine schmale Taille und seine festen Hüften perfekt zur Geltung brachte, ließ ihren Blutdruck noch mehr ansteigen.
Dieser Mann war ein echtes Gesundheitsrisiko für die weibliche Bevölkerung. Wie sollte sie auch nur ein halbwegs anständiges Menü zustande bringen, wenn sie so nervös war?
Antonio betrachtete Gina, während sie geschickt in der Küche hantierte, und war sich nicht sicher, ob er sich darüber freuen oder ärgern sollte, dass sie nun eine dicke weiße Schürze trug. Er hatte ihren Anblick in dem verführerischen Kleid richtig genossen.
Er wollte sie jedoch unbedingt besser kennenlernen – und mit vierunddreißig war er sehr erfahren, was Frauen betraf. Also war es vielleicht besser, wenn er das Knistern zwischen ihnen ignorierte.
Ihre spöttische Reaktion auf sein Kompliment war ihm nicht entgangen.
Schade, dass er am Montag wieder nach Spanien zurückfliegen musste! Das junge Mädchen, das er vor acht Jahren kennengelernt hatte, war nun eine bezaubernde, eigenwillige und außerordentlich begehrenswerte Frau.
„Und, was gibt es heute zu essen?“, fragte er.
„Viel Zeit hatte ich ja nicht. Deswegen musste ich leider improvisieren“, erwiderte Gina und zuckte die Schultern. „Ich dachte, wir fangen mit gefüllten Tomaten an. Und da der Grimsby Flyer gestern hier war …“
„Der was?“ Verwirrt
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