Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
Vom Netzwerk:
flirtete mit hübschen Mädchen. Und er hatte sie ein bisschen verwöhnt. Das war stark.
    Einmal mehr versank Jenna in trüben Gedanken. Sie wendete alles, was Clarissa gesagt hatte, im Geist hin und her. Es tat so weh, es war grausam ernüchternd. Eingesponnen in ihre traurige kleine Welt, hörte sie nicht, wie Bayne den Garten betrat.
    Wie aus dem Boden gewachsen stand er plötzlich neben der Liege. Erschrocken fuhr Jenna auf.
    Sein Anblick gab ihr einen Stich. Der nackte Oberkörper, die eng sitzenden, ausgeblichenen Jeans – er sah einfach hinreißend aus. Doch in seinem Blick fehlte der gewohnte leise Spott, um seine Lippen das amüsierte Lächeln. Andererseits schien er nicht mehr so verspannt wie auf der Rückfahrt von Albacete. Vielleicht hatte er das Ganze schon vergessen.
    Jenna dagegen spürte, wie sich augenblicklich ihre Muskeln verkrampften.
    „Wie geht es dir?“, erkundigte er sich.
    „Danke, gut.“
    Bayne sah sie forschend an. „Du bist heute spät aufgestanden.“
    „Bin ich.“ Woher wusste er das?
    „Fühlst du dich wirklich wohl? Du siehst abgespannt aus“, stellte er fest.
    „Ich bleibe nachts lange auf“, sagte sie wahrheitsgemäß. Es ging ihn ja nichts an, woher der Schlafmangel rührte. Sollte er doch denken, sie stürzte sich allabendlich ins Nachtleben. „Die ‚schreckliche‘ Clarissa war eben hier“, fügte sie schnell hinzu, um das heikle Thema zu wechseln. „Sie suchte nach dir.“
    „Ich bin ihr eben begegnet. So schrecklich ist sie übrigens gar nicht. Sie ist nach Cartagena gefahren und erledigt etwas für mich.“
    „Und jetzt brauchst du Unterhaltung?“, meinte Jenna schnippisch. „Oder ist dir der Umweg über die Straße zu beschwerlich?“
    Verblüfft sah Bayne sie an. „Schlechte Laune, wie? Ich wollte nur sehen, wie es dir geht. Mark sagte, dass du mitgenommen aussiehst.“
    „Sagte er das. Wer ist Maureen?“, platzte sie unversehens heraus. Sie wollte einfach wissen, was es mit dieser Maureen auf sich hatte, deren Namen man nicht erwähnen durfte. Eine Frau, mit der Bayne eine Affäre gehabt hatte? Eine Frau, die ihr ähnlich war. Die gewitzte Maureen.
    Bayne kniff die Augen zusammen. Dann meinte er wegwerfend: „Niemand, über den du dir Gedanken machen müsstest. Bis irgendwann.“ Damit nahm er den gewohnten Weg zwischen den Mauern zu seinem Grundstück.
    Jenna fühlte sich in der Tat erschöpft. Sie sank auf die Liege zurück und zog sich den Sonnenhut ins Gesicht. Diese höfliche Distanz war am vernünftigsten. Wenn es nur nicht so wehtäte.
    Etwas mehr Freundlichkeit hätte keinem geschadet, oder? Doch. Sie hätte sich selbst geschadet, sie hätte noch einmal versucht, Bayne alles zu erklären, sein Verständnis zu gewinnen. Vielleicht hätte er sich bei ihr entschuldigt, und das wäre es dann gewesen.
    Besser so. Sie würde ohnehin bald nach Haus fahren. Ihr Bein schmerzte, ihr war zum Heulen zu Mute. Wenn sie nicht tablettensüchtig werden wollte, brauchte sie ein paar Tage absolute Ruhe.
    Immerhin hatte sie es geschafft, den nahe gelegenen Ort Los Belones und die berühmte Landzunge vor Cabo de Palos zu besuchen. Sie war auf der einen Seite hinausgefahren, auf der anderen zurück, und es hatte ihr überhaupt nicht gefallen. Ihr lag das alte, ursprüngliche Spanien, nicht die glitzernden Touristenattraktionen, die Prachtbauten, die sie an Sahnetorten erinnerten.
    Ohne Begeisterung hatte sie die Segelboote auf dem Mar Minor betrachtet, kurz in schicke Bars mit Namen wie Harry’s hineingeschnuppert und war wieder heimgefahren. Sie hatte sich nicht eingestanden, dass alle diese Unternehmungen nur dem Zweck dienten, Bayne aus dem Weg zu gehen.
    Leider hatte es nichts genutzt. Sie brauchte nur die Augen zu schließen, schon spürte sie wieder die Wärme seines Körpers, seine zärtlichen Lippen – und das niederschmetternde Gefühl, als sie seine ungeheuerlichen Unterstellungen hörte.
    Wie idiotisch, jetzt an diesem luxuriösen Swimmingpool zu liegen und sich um einen Mann Gedanken zu machen. Entnervt warf Jenna den Sonnenhut auf den Boden und sprang ins Becken.
    Am Abend wollte Jenna ihre Mutter anrufen, doch das Telefon funktionierte nicht. Das war äußerst ärgerlich. Ihre Mutter rechnete längst mit einem Anruf, sie machte sich bestimmt Sorgen. Jenna hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie sich so lange nicht gerührt hatte. Sie musste sich etwas einfallen lassen, auf der Stelle.
    Jenna wusste, dass die Siedlung eine eigene Telefonzentrale

Weitere Kostenlose Bücher