Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rosa

Rosa

Titel: Rosa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
Vom Netzwerk:
»Expolizist?«
    »Ja, früher Kripo Amsterdam. Max Winter.«
    Er nickte und streckte mir die Hand hin. »Hans Stelling. Danke, dass Sie angerufen haben. Irgendeine Ahnung, wer die Täter gewesen sein könnten?«
    »Nein. Ich bin Dufour nie begegnet. Ich habe nur mit ihm telefoniert, aber er hat mir nicht gesagt, weshalb er mich brauchte.«
    Hasselt gab ein verächtliches Geräusch von sich. »Ist das nicht äußerst ungewöhnlich?«
    »Für mich nicht«, erwiderte ich. »Er rief von einem Lokal aus an. Vielleicht stand halb Otterlo um ihn herum.«
    Stelling schaute Hulst an. »Hatte der Mann Geld im Haus?«
    »Das würde mich wundern«, antwortete Hulst. »Er hat bei der Post gearbeitet, von denen bekam er eine Pension und seit kurzem bezog er seine Grundrente. Reich war er nicht.«
    »Okay.« Stelling nickte mir zu. »Vielleicht brauche ich Sie später noch einmal, aber wenn Sie mir Ihren Namen und Ihre Adresse hinterlassen, können Sie jetzt gehen. Dir auch vielen Dank, Jan. Wir kommen jetzt schon allein zurecht, fahr ruhig nach Hause.«
    »Hast du dir so gedacht«, erwiderte Hulst. »Das hier ist immer noch mein Dorf.«
    Stelling seufzte. »Dann warte bitte draußen, damit der Gerichtsmediziner und die Jungs von der Spurensicherung in Ruhe arbeiten können.«
    Er nickte mir zu und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Hasselt folgte ihm, ohne ein Wort zu sagen. Hulst gab mir ein Zeichen mit dem Kopf. Ich zog meine Handschuhe aus, steckte sie in die Tasche und folgte ihm aus dem Haus hinaus zum Gartenzaun. Die Verhältnisse bei der Polizei konnte ich nicht einordnen, aber die Nacht roch angenehm nach Bäumen und frischer Luft. Bei den Nachbarn spielte noch immer Musik.
    Vor dem Haus standen zwei Autos. Der vordere war ein alter Renault Express mit eingeschaltetem Warnblinklicht. Hulst öffnete die Tür und schaltete den Blinker aus, mit dem er wahrscheinlich den Kripoermittlern aus Arnheim den Weg zum Tatort gewiesen hatte.
    »Wo steht Ihr Auto?«, fragte Hulst.
    »Ein Stück weiter die Straße runter. Das Haus war schwer zu finden.«
    Obwohl es ziemlich dunkel war, sah ich das Misstrauen in seinem Gesicht. »Ich hätte auch ein paar Meter weiter geparkt und wäre zu Fuß zurückgelaufen, wenn ich keine Aufmerksamkeit hätte erwecken wollen oder mit Problemen gerechnet hätte«, bemerkte er.
    »Es war stockdunkel.«
    Scheinwerfer bogen in die Allee ein. »Einen Augenblick«, sagte Hulst. Die Autos kamen auf uns zu und Hulst dirigierte sie unter die Bäume vor dem Haus, ging hinüber und wechselte ein paar Sätze mit einem Mann, der eine Tasche aus dem Wagen holte. Der Arzt und die Leute von der Spurensicherung mit ihren Gerätschaften. Sie gingen zum Haus und Hulst kam zurück.
    »Es kann eine Weile dauern«, sagte er. »Meine Frau kocht uns bestimmt einen Kaffee.«
    »Ich muss noch zurück nach Rumpt«, erwiderte ich.
    Er öffnete seine Beifahrertür. »Dann setzen Sie sich doch einen Moment zu mir.«
    Über die Arnheimer Fahnder machte ich mir kaum Illusionen. Hulst schien mir bis auf Weiteres der Einzige zu sein, der mir etwas über Dufour erzählen konnte. Ich stieg in seinen Express. Hinter den Vordersitzen war ein Netz gespannt, auf dem Boden des Laderaums lag eine alte Matratze und es roch stark nach Hund. Hulst setzte sich neben mich und spielte im Halbdunkel mit dem Schaltknüppel.
    »Wann hat Dufour Sie doch gleich angerufen?«, fragte er nach einer kurzen Stille.
    »Ich glaube, am Donnerstag.«
    »Und er hat sonst nichts gesagt? Nur, dass er einen Privatdetektiv brauchte?«
    »Das war alles.«
    Er drehte sein Fenster herunter, um frische Luft hereinzulassen. »Wie ist er auf Sie gekommen?«
    »Keine Ahnung. Ich habe genug zu tun und brauche nicht zu inserieren. Vielleicht über Meulendijk, das könnte ich nachprüfen.«
    Er nickte. »Dufour ruft einen Privatdetektiv an und wird zwei Tage später ermordet. Sie haben mehr Erfahrung mit so etwas als ich. Was halten Sie davon?«
    »Ich fand es ziemlich merkwürdig, wie es eben da drinnen zuging.«
    »Merkwürdig?«
    Ich zögerte. »Na ja, was die Zusammenarbeit anging. Ich kann den Umstrukturierungen kaum mehr folgen, aber ist nicht der Senior Project Agent, wie das heutzutage heißt, meist der Zuständige vor Ort?«
    Er lachte leise. »Das ist keine Antwort auf meine Frage.«
    »Ich weiß immer gern, mit wem ich rede.«
    »Das habe ich bemerkt. Mit Stelling habe ich schon öfter zu tun gehabt und wir kommen gut miteinander aus. Den anderen, wie heißt er,

Weitere Kostenlose Bücher