Rosarote Träume in Blau 1 -Spätes erwachen- (Junge Liebe) (German Edition)
relativ eng. Und alles andere kann ich jetzt nicht wirklich einfach so über den Haufen werfen. Ich kann dir nur sagen, ich möchte auch nicht, dass es das letzte Mal war. Bitte verstehe mich, ich will und muss erst dieses Wochenende mit Benny erleben, vorher kann und will ich nichts anderes entscheiden.“
„Frank, ich weiß das, und ich akzeptiere das auch so. Ich wusste ja, auf was ich mich einlasse und ich habe es nicht bereut. Ich werde es niemals bereuen, mit dir heute so intensiv zusammen gewesen zu sein. Und wegen der vielen oder nicht vielen Schwänze hast du recht, so arg viele waren es wirklich nicht. Früher war ich eigentlich immer der Aktive. In einer leider viel zu kurzen Beziehung, das war vor etwa drei Jahren, habe ich aber den passiven Part eingenommen, aus Liebe zu meinem damaligen Freund. Ich habe dann schnell gemerkt, dass ich das sogar fast noch lieber habe. Ich kann zwar beides, bin aber seit der Zeit schon lieber der Passive.“
„Interessant. Ich könnte mir so etwas bei mir nicht dauerhaft vorstellen, aber wer weiß … was Liebe alles kann.“
„Frank, du solltest auch noch wissen, dass ich keiner bin, der an jeder Ecke rummacht und mit jedem in die Kiste steigt. Bei mir muss immer das Herz mit an Bord sein. Zumindest muss ich mir vorstellen können, mit demjenigen, der mich vernaschen will, auch länger zusammen sein zu wollen. So wie bei dir jetzt auch.“ Und wieder musste sich Robert eine Träne wegwischen, er war nun mal ein emotionaler und auch recht sensibler Typ.
„Robert, deine Ansichten und Einstellungen gefallen mir. Du bist nicht nur ein begehrenswerter Typ, sondern auch ein sehr wertvoller Mensch. Nach außen wirkst du stark, aber im Grunde bist du sehr zart und verletzlich. Ich finde dich gut.“ Dazu gab er ihm einen sehr zärtlichen Kuss. „Sorry, Robert, aber ich werde jetzt gehen. Ich will dir aber noch sagen, dass ich es sehr genossen habe mit dir zusammen gewesen zu sein. Alles in mir schreit nach mehr als nur einer Wiederholung. Lass einfach die Zeit für uns arbeiten.“
Dann stand Frank auf und zog sich an, auch Robert zog sich etwas über, er begleitete Frank noch zur Haustür. Als Frank wegfuhr, sah Robert ihm lange nach, länger als seine Rücklichter überhaupt zu sehen waren. In Robert machte sich die Hoffnung breit, dass Frank bald zurückkommen würde und dann vielleicht sogar für immer blieb.
Frank war nach diesem für ihn sehr angenehmen und auch aufregenden Abend ganz schön beeindruckt von Robert. Eigentlich wäre das einer zum richtig gern haben, vielleicht sogar einer zum richtig verlieben. Aber daran konnte und wollte er jetzt noch nicht denken. Er sah auf die Uhr, die stand schon auf weit nach Mitternacht. Da er es nicht allzu weit hatte, war die Fahrt dann auch relativ schnell wieder beendet. Er nahm den Lift aus der Tiefgarage, Treppensteigen musste heute wirklich nicht mehr sein.
Als er die Tür hinter sich geschlossen und die Schuhe ausgezogen hatte, griff er als erstes zu seinem Handy und schrieb eine Nachricht an Benny. „hi mein kleiner, ich bin wieder zuhause und leicht angeheitert. wir hatten so einen spass, da ist uns die zeit weggerannt. das war für mich fast so was wie ein junggesellenabschied heute. ich falle jetzt gleich ins bett, kiss, ich liebe dich, bis morgen, dein frank.“
Das war zwar ziemlich gelogen, aber warum sollte er nicht auch mal lügen, Benny log ja auch, aber das würde er ihm schon noch austreiben. Wobei, so viel besser war er selber ja auch nicht. Durfte man so fies sein, ich liebe dich schreiben, obwohl man gerade mit einem anderen gevögelt hatte? Na ja, heute ging das mal gerade noch durch. Dann ging er duschen und Zähne putzen. Als er nochmal auf sein Handy sah, staunte er, es war gar keine SMS zurückgekommen, sollte er sich jetzt Sorgen machen? Nein, eigentlich nicht wirklich!
Benny war gegen 22:30 Uhr nach Hause gekommen und saß noch immer über seinem Chat. Es war schon ein ganzes Stück nach Mitternacht und ihm rauchte langsam der Kopf. Er wollte jetzt einfach keine Fragen mehr beantworten müssen und auch keine Antworten mehr lesen. Weder vom Bayern noch vom Fischkopf. Mit dem Hessen hatte er ja eh erst mal gebrochen. Sie verwirrten ihn total, jeder riet ihm was anderes, aber keiner das, was er eigentlich am liebsten gelesen hätte.
Frank war einfach in die Kneipe gegangen und soff jetzt mit irgendwelchen Typen rum, wer weiß, was da noch alles läuft.
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