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Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)

Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)

Titel: Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Frank
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anrufen. Jetzt holte auch sie noch ein Kärtchen von sich und übergab es ihm. Frank bedankte sich nochmals und versprach sich wieder bei ihr zu melden.  
     
    Als er aus dem kleinen Dorf raus war, hielt er an der ersten passenden Stelle an und las sich den Dialog mit diesem Typ aus Potsdam durch. „Edeladonis“, wie konnte man sich nur so einen bekloppten Namen geben. Noch schlimmer war aber, wie konnte man nur darauf reinfallen. Umgehend wähle er dann Bergers Handynummer an.  
    „Berger.“  
    „Frank hier. Der Besuch war erfolgreich.“  
    „Erzähl.“  
    „Sie hat mich an den PC gelassen und ich war sogar fünf Minuten alleine. Und jetzt halte dich fest. Er hat sich mit genau diesem Typ, den ich erkannt habe, am Samstag 18 Uhr am Marmorpalais am Heiliger See verabredet.“  
    „Super. Das ist ein Parkgelände. Da gehen wir morgen gleich mal hin. Da gibt’s auch einige Kneipen, vielleicht hilft uns das weiter. Und, das ist auch am Villenviertel. Fährst du jetzt zurück?“  
    „Ja bald. Ich habe noch etwas gefunden, dem gehe ich hier jetzt gleich noch nach.“  
    „Ok, dann sehen wir uns morgen?“  
    „Oder noch in der Nacht? Du bist doch sicher da, wenn die vom Flughafen kommen?“  
    „Ja, muss ich wohl.“  
    „Ok, dann komme ich auch. Ich gehe vielleicht sogar zum Flughafen, mal sehen. Ich frage mal David.“  
    „Alles klar, bis später dann.“  
    Danach nahm sich Frank den Dialog mit diesem Ralf vor. Ihm fuhr ein kalter Schauer den Rücken runter. Der traf sich also in der Nacht an diesem alten Flugplatz mit völlig Fremden, das wurde ja immer verrückter. Von wegen, keine Erfahrungen. Leider stand aber doch nur Woltersdorf bei Luckenwalde in den Nachrichten, keine komplette Adresse. Er gab den Ort in sein Navi ein und sah, das war ja gleich um die Ecke. Er hatte nicht viel, aber er fuhr trotzdem dorthin. Ihn beschäftigte nur noch eine einzige Frage:  
     

Was ist Benny mit passiert?
     
    Benny fühlte sich mehr als schrecklich. Was war nur los mit ihm? Er öffnete die Augen, aber er sah nichts. Er wollte die Hände bewegen, doch es ging nicht.  
    Es dauerte eine Weile, bis er begriff, er lag gefesselt und mit verbundenen Augen auf einer harten Liege. Wo war er hier? In ihm stieg eine unbändige Angst auf. Er konnte sich nicht erklären, was los war und warum er sich jetzt in dieser furchtbaren Lage befand.  
    Er zwang sich, ruhig zu bleiben und versuchte klare Gedanken zu fassen. Er konnte sich noch erinnern, er hatte sich mit diesem tollen Typ getroffen. Sie haben geredet, sind durch den Park gegangen und waren dann in einem Gartenlokal. Von dort sind sie etwas später zu seinem Auto gelaufen. So sehr er sich auch bemühte, ab da fehlte ihm total der Film.  
    Nach einer Weile fiel ihm noch ein, er war in dem Lokal auf der Toilette gewesen. In der Zeit musste der Typ etwas in sein Getränk getan haben, eine andere Lösung gab es für ihn nicht. Was hatte der mit ihm gemacht? Wo war der jetzt, warum waren seine Augen verbunden und seine Hände gefesselt? Scheinbar hatte er außer seiner Unterhose auch nichts mehr an.  
    Er dachte an Frank und ihm fielen seine Worte wieder ein. Er hatte ja zu ihm gesagt, er müsse vorsichtig sein, er arbeite an einem sehr brisanten Fall. Hing das hier alles damit zusammen? Er fand im Moment fast keine andere Erklärung dafür. Sein Herz raste. Was würden die mit ihm machen und käme er hier auch wieder raus? Er zitterte förmlich vor Angst. Panik machte sich in ihm breit.  
    Er konnte jetzt überhaupt nichts tun, er musste warten bis jemand kam. Dann wüsste er vielleicht mehr. Das Einzige, was er sich jetzt immer und immer wieder einhämmerte, Frank hatte mit allem recht. Er hatte ihn belogen und auch noch betrogen und dabei hätte er das alles gar nicht nötig gehabt.  
    Ob Frank nach ihm sucht? Wüsste er überhaupt, dass er festgehalten wird? Welcher Tag war überhaupt und wie spät war es denn? Er fühlte sich furchtbar, hilflos und ausgeliefert. Schlimmer könnte es nicht sein.  
     
    Benny hörte irgendwann ein Schließen, eine Tür wurde geöffnet, schräg hinter ihm. Zwei Hände packten ihn an den Armen und zogen ihn hoch. Er musste mal ganz dringend, ihm zerriss es fast die Blase. Er sah nichts und keiner sagte etwas. Er traute sich aber dann etwas zu sagen, die Not war jetzt noch größer als die Angst.  
    „Ich muss ganz dringend mal.“  
    Er wurde aus dem Raum gezogen. Er war auch barfuß und der Boden war kühl.

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