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Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
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zu keinem Ergebnis. Als sie im Revier ankamen, saß schon Marcus auf Vincents Schreibtisch. Er sah die beiden durch die Tür kommen, hüpfte mit einem Satz vom Tisch und eilte schon auf die beiden zu.
    „Marcus, wenn du schon so zu uns kommst, hast du bestimmt gute Nachrichten für uns. Vincent spürte schon etwas Erleichterung, nachdem er das gesagt hatte. Er hoffte, dass Marcus ihm einen handfesten Hinweis geben konnte. Doch mit einem Wort war diese Hoffnung zunichte gemacht.
    „Nein."
    „Nein?" Vincent war die Enttäuschung in sein Gesicht gemeißelt. Nun schaltete Thomas sich ein.
    „Aber warum bist du dann so aufgeregt?"
    Marcus wurde jetzt ein wenig sauer und seine Stimme energischer.
    „Wenn ihr mich mal ausreden lassen und mich nicht mit Fragen löchern würdet, dann, aber auch nur dann, könnte ich euch einiges erzählen." Vincent und Thomas öffneten beide ihre Arme, so als wollten sie Marcus umarmen, legten ihren Kopf zur Seite und sagten beide gleichzeitig:
    „Entschuldigung, kannst du uns noch mal verzeihen." Marcus winkte nur ab. "Los, ihr Spaßvögel, folgt mir." Wie kleine Schuljungen ihrem Lehrer folgen, trotteten sie ihm hinterher in das Kriminallabor.
    „Der Finger, den ihr mir gestern gegeben habt, ist, wie ihr schon richtig vermutet habt, von einer Frau. Sie muss zwischen 30 und 40 Jahre alt gewesen sein, als er ihr abgetrennt wurde. Nein, besser gesagt, chirurgisch entfernt wurde. Der das getan hat, wusste genau wie." Vincent und Thomas schauten Marcus gelangweilt an, denn was er bisher gesagt hatte, brachte sie nicht wirklich weiter. Sie verstanden gar nicht, warum er so aufgeregt war, er tat gerade so, als ob er den Stein der Weisen gefunden hatte.
    „Jetzt kommt es! Dieser Finger wurde nicht erst gestern abgetrennt."
    „Sondern?", unterbrach ihn Vincent, der jetzt schon sichtlich ungeduldig wurde.
    „Warte es ab, lass mich diesen Moment auskosten, denn so was habe ich auch noch nie gehabt. So, sondern, Trommelwirbel", dabei tat Marcus so, als hielte er zwei Drumsticks in den Händen und wirbelte damit herum, "vor etwa 15 bis 20 Jahren!! Und somit haben wir auch keine Ergebnisse beim DNA-Test gehabt, denn damals waren sie noch nicht soweit."
    Vincent und Thomas sahen so aus, als ob sie gerade ein Monster gesehen hatten. Marcus kostete diesen Moment richtig aus, denn das hatte er auch noch nicht erlebt, dass beide gleichzeitig sprachlos waren.
    „Der Täter hat diesen Finger in der besagten Zeitspanne einer Frau abgetrennt und dann einfach eingefroren. Er hat ihn luftdicht verpackt, das sehe ich daran, dass er keinen Frostbrand aufweist, aber auch bei Minustemperaturen arbeiten die Mikroorganismen weiter, zwar stark verlangsamt, aber immer noch spürbar." Vincent und Thomas hörten den Ausführungen von Marcus ganz gebannt zu.
    „Das war aber noch nicht alles."
    „Was kommt denn jetzt noch?", fragte Thomas. Vincent wollte gerade dieselbe Frage stellen, doch sein Freund war halt nur etwas schneller.
    „Jetzt kommt noch ein Knaller.
    Wir haben so ungefähr ein Drittel des Blutes schon analysieren können, das ging aber nur so schnell, weil es nur von einem Menschen stammt. Somit gehen wir davon aus, dass die gesamten 30 bis 32 Liter von ein und derselben Person stammen." Vincent meldete sich wieder zu Wort.
    „Wie geht das denn, ich denke ein Mensch hat nur um die sieben Liter Blut?"
    „Ja, das ist schon richtig, aber du kannst einem normalen Menschen so um 500 ml abzapfen, ohne dass Folgeschäden zu befürchten wären. Pro Tag versteht sich. Wenn es dem Täter egal ist, wie es seinem Opfer geht, kann er die Menge fast verdreifachen."
    Thomas fing an zu rechnen "Das sind dann 1,5 Liter am Tag. Das macht dann...."
    „20 Tage“, unterbrach ihn Marcus, denn er wollte diese unglaubliche Tatsache erzählen. Denn schließlich hatte er es herausgefunden. "
    „Wie gesagt, wir haben erst ein Drittel untersucht, also ist das alles noch reine Spekulation."
    „Also haben wir es hier ganz klar mit einem Verrückten zu tun." Vincent wusste, dass er Recht hatte und niemand hätte ihn von dem Gegenteil überzeugen können, was aber auch nicht nötig war, denn alle Anwesenden waren genau auf seiner Seite.
    „So, Jungs, das war es, mehr hab ich nicht."
    „Aber wir haben noch was für dich." Vincent gab Marcus den Zettel mit der Rose und der Zahl.
    „Na, dann schauen wir mal, was wir da so finden. Vincent, du hast doch nichts angefasst, oder?"
    „Nein, natürlich nicht."
    Beide bedankten

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