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Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
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hatte freien Blick auf die Muskulatur seines Armes. Die Muskeln bewegten sich, als ob in ihnen noch Leben stecken würde. Nur die Hände verrieten, dass dem nicht so war. Sie wedelten nur unkontrolliert hin und her.
    Michael fiel auf, dass aus Pauls Augen die Angst, die er so liebte, verschwunden war. Er zauberte noch einen finalen Schwung mit den Armen und warf sie dann hinter sich. Mit einem dumpfen Schlag klatschten sie zu Boden. Michael verbeugte sich, als ob er Applaus hörte und ging anschließend ohne ein Wort zu sagen aus dem Zimmer. Paul wünschte sich nur noch, dass der geistesgestörte Mann wieder kam und ihn endlich töten sollte. Er wollte nicht mehr leben, nicht so.
    Es dauerte auch nicht lange, da öffnete sich die Tür und Michael trat wieder ein. Er ging zum Bett und setzte sich auf Pauls Hüfte, legte seine Unterarme auf seine Brust und kam mit seinem Gesicht ganz nah an Pauls heran. Er war so nah, dass Paul den Atem von Michael riechen konnte. Erst roch erschreckenderweise nach frischer Minze.
    „So, Paul, ich weiß, das sieht hier fast so aus, als ob ich mit dir ein nettes Stündchen verbringen will, doch hab keine Angst, das will ich keinesfalls. Weißt du, was ich will?" Paul sah ihn nur fragend an. Michael richtete sich auf, und hielt seine Hände so, dass Paul sie sehen konnte. Er hatte ein Skalpell in der rechten Hand. Mit der linken nahm er die Schutzhülle ab. Die feine kleine Klinge glänzte im Licht. Er führte sie langsam zu Pauls linkem Auge, ganz nah heran. Da war sie wieder, diese nicht zu beherrschende Angst.
    „Ja, Paul, ich brauche noch dein Auge und du weißt schon, ich mache keinen halben Sachen." Mit dieser Aussage wanderte er mit dem Messer zu Pauls rechtem Auge. Paul schloss seine Augen, denn er wollte das nicht sehen.
    „Ach, Paul, meinst du, das hilft dir, wenn du die Augen schließt. Ich werde dir sowieso erst die Lider abschneiden, weil ich auf keinen Fall dein Auge verletzen darf, denn das brauche ich noch. Du kannst stolz auf dich sein, dein Auge wird mir noch einen großen Dienst erweisen." Michael setze die Klinge unterhalb der linken Augenbraue an, sie schnitt nicht ins Fleisch, sie glitt hinein, als wenn man mit einem heißen Messer durch Butter fährt. Paul fing sofort zu schreien an, trotz der trockenen Kehle waren die Schreie intensiv, nicht wirklich laut, doch sehr eindringlich. Jeder normale Mensch hätte in diesem Augenblick unweigerlich Mitleid verspürt, doch Michael spürte nur reine Lust. Es war eine sexuelle Lust, nicht körperlicher Art, mehr von erotisch knisternder Art. Je mehr Paul schrie, desto mehr Spaß hatte Michael. Er schnitt von der Mitte aus zur Nase hin, immer am Rand des Knochens über dem Auge. Es blutete weniger, als es sich Michael vorgestellt hatte. Dies war das erste Mal, dass er so eine Operation am lebenden Objekt durchführte. Doch er war die Ruhe selbst, er hatte unendlichen Spaß. Nun musste er aufpassen, dass er nicht in die Pauls Nase schnitt, denn die wollte er ja nicht. Mit ruhiger Hand und gekonntem Schnitt löste sich die erste Hälfte vom Augenlid. Er klappte diese auf und nun musste Paul, ob er wollte oder nicht, den Sadisten ansehen.
    „Noch einen kleinen Schnitt und wir haben das erste Auge geschafft." Er strich ihm über die Wange
    „Du bist ja richtig tapfer, mein Kleiner. Jetzt aber genug gequatscht."
    „Töte mich bitte." Paul bekam diese Worte mühsam über die Lippen. Michael schaute ihn an, wie ein Vater seinen Sohn anschaut, wenn er ihm eine schlechte Nachricht überbringen muss. „Paul, das werde ich. Ich werde dich sehr bald erlösen, doch gönn mir doch bitte noch ein paar Minuten Spaß. Nachdem ich dir die Augen herausgenommen habe, werde ich dich erlösen. Versprochen."
    Michael hatte alle Zeit der Welt, denn das Haus von Paul lag günstig. Somit brauchte er die Leiche nicht entsorgen. Er konnte sie einfach liegen lassen. Das war eine ungemeine Arbeitserleichterung.
    Er setzte das Skalpell noch dreimal an und legte somit beide Augäpfel frei. Paul schrie nicht mehr. Er war zu traumatisiert. Blut und Tränenflüssigkeit vermischten sich, als sie seine Wangen entlang rannen. Pauls Augen schmerzten unheimlich. Obwohl seine Augäpfel freilagen, konnte er Michael nur verschwommen erkennen. „Nun muss ich nur noch deine Augen herausbekommen. Das Schwierige daran ist, das ich deine Nerven und Adern auch brauche." Paul hörte ihm aber nicht mehr zu, denn sein Gehirn war einzig und allein damit beschäftigt,

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