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Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
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hat." Jetzt ging Vincent ein Licht auf, jetzt verstand er, warum Tommy ihn in den Dreck gezogen hatte.
    „Du hast Recht, so ist es wohl besser." Da hörten die drei aus der Ferne: „Fund!" Thomas und Vincent standen sofort auf und machten sich auf den Weg zu dem Polizisten, der im Naturschutzgebiet stand und wild mit seinen Armen hin und her winkte. Marcus sagte, dass er sofort hinterherkäme, sobald er das Superauge eingetütet hätte. Es dauerte gute acht Minuten, bis Vincent und Thomas am Fundort ankamen. „Das wird ja immer schlimmer." Das waren die ersten Worte, die Thomas über die Lippen brachte. Dort lagen zwei Arme. Die Hände waren ineinander verschränkt, es sah so aus, als ob sie zum Gebet gefaltet waren. Am rechten Oberarm war der komplette Bizeps freigelegt.
    Vincent schaute den Polizisten an. „Haben Sie ein Stück Haut hier herumliegen sehen?"
    „Nein, Herr Kommissar."
    „Na ja, vielleicht finden wir es noch. Sie können jetzt wieder zu dem Suchtrupp gehen, eventuell entdecken Sie ja noch was."
    Der Polizist nickte Vincent und Thomas zu und ging schnellen Schrittes zurück zu der Truppe. In der Zwischenzeit war auch Marcus eingetroffen. Er holte sofort seinen Fotoapparat heraus und lichtete die Arme aus jeder denkbaren Position ab. Als er fertig war, kniete er sich neben die Arme, holte tief Luft und legte los.
    „Auf jeden Fall männlich, würde sagen, so zwischen 25 und 30 Jahre alt. Dieser große Hautlappen, der hier fehlt, wurde mit einem Skalpell fachgerecht herausgeschnitten. Die Arme sind schon vor einigen Tagen abgetrennt worden und wie ihr richtig vermutet: fachmännisch. Doch Genaueres...." Marcus hob seinen Arm wie ein Dirigent und beide Männer sagten im Gleichklang:
    „Nach der Autopsie." Hätte Michael das gesehen, hätte es ihn wahrscheinlich amüsiert. Nicht wegen der Antwort, sondern wegen der Dirigentengeste.
    Vincent und Thomas verblieben noch weitere fünf Stunden auf dem Gelände, erst als sie ganz sicher waren, dass auch wirklich jeder Zentimeter abgesucht worden war, kehrten sie ins Polizeipräsidium zurück.
    Sie rollten eine mobile Glaswand in ihr Büro und klebten dort als Erstes einen Stadtplan von Berlin auf. Mit kleinen Klebepunkten markierten sie die Stellen, wo sie die Körperteile gefunden haben. Sie hofften darauf, ein Muster zu erkennen, doch es war kein Muster auszumachen. Marcus kam wenig später mit dazu und brachte Fotos von allen Körperteilen mit. Auch die Kopien von den beiden Zetteln und natürlich noch die Silhouette der Rose. Sie klebten sie in der Reihenfolge auf, wie sie sie gefunden hatten. Immer noch war keinerlei Muster zu erkennen. Marcus ergriff als Erster das Wort: „Ich habe von allen Körperteilen DNA-Proben genommen, doch bis morgen müssen wir uns schon noch gedulden. Die Kamera aus dem Auge werde ich jetzt gleich im Anschluss untersuchen. Doch dabei sehe ich gute Chancen, denn so etwas bekommt man nicht in jedem Baumarkt."
    „Was stehst du dann hier noch rum?" Vincent machte dabei hektische Bewegungen mit seinen Händen, man könnte sagen, er winkte ihn hinfort. Auch Thomas schaltete sich gleich ein.
    „Du bist ja immer noch da! Nun aber los! Vite, Vite!!"
    Auch Thomas winkte ihn hinfort. Marcus wusste zwar, dass sie Spaß machten, doch schwang auch ein nicht zu unterschätzender Anteil Ernsthaftigkeit in ihren Aussagen.
    „Schon gut, ihr beiden Sklaventreiber, ich eile schon in meinen einsamen Keller." Er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Wer bezahlt mir eigentlich die Überstunden, die ich für euch schieben muss?"
    Vincent grinste Marcus an: „Ach, hör doch auf, du bist doch selber ganz heiß auf diese Kamera. Und außerdem hast du uns doch ganz doll lieb und Liebe lässt sich mit Geld doch nicht auf wiegen, oder?" Dabei schaute er Marcus ganz traurig an.
    Marcus winkte nur ab und ging zur Tür. Bevor er das Büro verließ, drehte er sich nochmals um und gab den beiden einen Luftkuss.
    „Wusste ich doch, dass du uns lieb hast", sagte Thomas. Marcus hob seine Hand, zeigte den beiden einen Stinkefinger und verließ das Büro.
    Die beiden Ermittler standen weiterhin ratlos vor der beklebten Glaswand. „Hier haben wir ja schon ´ne Menge, und trotzdem haben wir rein gar nichts, außer die Mini-Kamera, das ist vielleicht unsere einzige Spur." Thomas antwortete nur: „Vielleicht, vielleicht aber auch nicht."
    „Ich könnte ja verstehen, wenn ich negativ drauf wäre, doch dass du diese Rolle übernimmst, das

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