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Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
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verbannte diesen Gedankengang. „Sie ist bestimmt arbeiten und hat deshalb keine Zeit, an ihr Telefon zu gehen. Na ja, sie sieht ja auf ihrem Display, dass ich angerufen habe." So versuchte er sich zu beruhigen. Er zog seinen Bademantel aus, deckte sich zu und schloss seine Augen. Es dauerte nicht lange, bis er tief und fest schlief, kein Wunder, denn die letzte Nacht hatte er sich richtig verausgabt.
Blut
    Es klingelte an der Tür, nur ein ganz normales Ding Dong, doch für Michael war es, als ob das Christkind persönlich klingelte. Er ging zur Tür und öffnete mit dem Summer die Eingangstür. Sein Skalpell hatte er schon in der Hand, nur für den Fall, dass es doch nicht der UPS-Mann war. Doch er war sich ziemlich sicher, denn bei der Bestellung im Internet konnte er den genauen Termin eingeben und vor vier Minuten hätte der Bote da sein müssen. Er öffnete die Wohnungstür noch nicht, denn er wollte vermeiden, dass ein neugieriger Nachbar ihn sah und vielleicht Verdacht schöpfen könnte.
    Es klingelte erneut. Michael schaute durch den Türspion und war erleichtert, dass es wirklich der Paketdienst war. Er legte das Skalpell zur Seite und öffnete die Tür.
    „Guten Morgen, ich habe hier ein Paket für Frau Mayer. Würden Sie das entgegen nehmen?"
    „Natürlich. Da wird sich meine Frau aber freuen."
    Der Mann gab Michael das Paket. Er unterschrieb die Empfangsbestätigung mit einer nicht lesbaren Unterschrift, was dem UPS-Mann aber völlig egal war.
    Mit einem „Schönen Tag noch!" verabschiedete er sich und eilte die Treppen hinunter zum Ausgang. Michael schloss die Wohnungstür und begab sich auf direkten Weg zu Nicole.
    "Schau mal, wir können jetzt endlich weiter machen." Seit sie Michael die Kopfnuss verpasst hatte, hatte sie ihn nicht wieder gesehen. Sie konnte gar nicht mehr sagen, wann das gewesen war, denn sie hatte unsagbare Schmerzen, die ihre anderen Sinne betäubten, die Wirkung der Narkose war schon lange verfolgen. Tränen der Angst rannen über ihr Gesicht und tropften auf das Kopfkissen. Michael strich ihr sanft über ihre Wangen. „Nicole, wirst du jetzt artig sein?" Sie blinzelte ihm langsam zu, denn anders konnte sie sich nicht bemerkbar machen. Ihr Hals schmerzte so sehr, dass sie nicht mehr in der Lage war, ihren Kopf zu bewegen.
    „Das ist auch gut so, denn schau mal her, hier in diesem Paket habe ich Medizin, die dir helfen könnte."
    Michael hob das Paket so, dass sie es sehen konnte. Als sie es erblickte, wusste sie, dass im diesem Paket nicht nur die Medizin sein konnte, denn es war ein mächtiger Karton, er war etwa halb so groß wie ein handelsüblicher Umzugskarton.
    „Wie du sicher bemerkt hast, ist das Paket ganz schön groß und du hast Recht, da ist nicht nur deine Medizin drin. Doch bevor ich dieses Paket öffne, muss ich dir noch eine wichtige Frage stellen." Michael machte eine Pause, um sicher zu gehen, dass er die uneingeschränkte Aufmerksamkeit von Nicole bekam.
    „Willst du das hier überleben? Denn wenn du deinen Lebenswillen verloren hast, dann kann ich es mir sparen, das Paket hier zu öffnen." Dabei klopfte er mit seinen Fingern auf den Karton. „Ich könnte hier und jetzt deinem Leben ein Ende setzen, dann hast du es geschafft. Und mach dir keine Sorgen, für den Inhalt habe ich erstens nichts bezahlt, denn deine Mama war so nett, mir ihre Kreditkarte zu überlassen. Und zweitens kann ich den Inhalt auch noch für meinen nächsten Gast verwenden. Solltest du dich dazu entscheiden, am Leben zu bleiben, hast du es in gut zehn Tagen geschafft. Wenn du Glück hast, kann ein guter Arzt sogar deine Stimmbänder wieder herstellen. Doch in diesen zehn Tagen gehörst du mir ganz alleine...... Also, wie entscheidest du dich?
    Wenn du sterben möchtest, zeige mir einen Finger. Wenn du weiter leben möchtest, dann zeige mir zwei Finger."
    Michael war selbst ganz gespannt, wie sie sich entscheiden würde. Nicole musste aber nicht lange überlegen, sie war erst 16 Jahre alt und einfach noch zu jung zum Sterben. Sie streckte ihren Zeige- und Mittelfinger aus.
    Erleichterung zeigte sich in seinem Gesicht, denn er wollte sie nicht töten... noch nicht. Hoffnung war ein starker Verbündeter. Die Hoffnung lässt Menschen so einiges ertragen, ist die Situation auch noch so ausweglos.
    „Sehr gut. Dann lass uns mal nachschauen, was der Postbote uns gebracht hat." Michael setzte sich auf die Bettkante neben Nicole und öffnete den Karton. Als Erstes holte er einen 10er Pack

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