Rose
überrascht mich dann doch."
„Aber das stimmt doch, ich werde das Gefühl halt nicht los, dass auch die Kamera eine Sackgasse ist."
„Die ist hundertprozentig eine Sackgasse, spannend wird nur die Sendeleistung, die das kleine Ding hat. Dann können wir zumindest eingrenzen, wo sich unser Täter aufgehalten hatte. Vielleicht hat er unbemerkt irgendwelche Spuren zurückgelassen. Was mir dabei gerade einfällt, haben wir schon einen Profiler angefordert?"
Thomas schaute verlegen nach unten.
„Alter, was ist denn nur los mit dir, das machen wir doch immer so!" Vincent war zwar nicht wirklich sauer auf seinen Freund, er war nur enttäuscht von ihm, denn so etwas durfte nicht passieren.
„Ich werde jetzt gleich einen besorgen, versprochen. Vincent, tut mir wirklich leid, doch dieser Fall ist halt, wie soll ich es sagen, sehr persönlich." Vincent sah in Thomas´ Augen, dass er es wirklich ernst meinte.
„Schon gut, wir haben ja noch nicht so viel Zeit verloren. Doch jetzt los, mein Kleiner, schwing deinen Arsch ans Telefon." Thomas setzte sich an seinen Schreibtisch, doch bevor er den Hörer abnahm, wandte er sich noch einmal an seinen Freund: „Vincent, eine Sache noch. Ich mische mich ja wirklich nicht gerne in dein Privatleben ein, doch jetzt, angesichts der Tatsache, dass ein Verrückter hinter dir her ist, solltest du mit Claudia......" Das war genau das, was er nun überhaupt nicht hören wollte und so unterbrach er Thomas.
„Stopp, Stopp, stopp mal, du hast Recht, mein Privatleben geht dich wirklich nichts an. Ich weiß, was du sagen willst, doch ich werde auf keinen Fall mit Claudia Schluss machen, weil ich sie wirklich liebe. Auch wenn da draußen noch tausend Wahnsinnige rumlaufen, die mir ans Leder wollen und die gibt es bestimmt. Ich lasse mich nicht verrückt machen und schon gar nicht von diesem Psycho." Vincent wusste ganz genau, dass es besser gewesen wäre, wenn er auf Thomas gehört hätte, doch sein Stolz war ihm in diesem Moment gehörig im Weg. Dieser Stolz sollte ihn aber noch teuer zu stehen kommen.
„Entschuldige bitte, ich wollte dir nicht zu nahe kommen. Aber auch auf die Gefahr hin, dass du mich nicht mehr leiden kannst, sei verdammt noch mal vorsichtig."
„Du hörst dich ja schon wie Herr Strauß an. Ich weiß, dass du dir nur Sorgen machst, doch ich werde ja schon vom BND beobachtet, was soll also sein?"
„Apropos BND, hast du schon einen von denen ausfindig machen können?“
„Nein erschreckender Weise nicht. Haben diesmal wohl echte Profis geschickt. Oder die sind noch gar nicht dagewesen. Und ich tippe auf das Zweite."
Thomas nickte Vincent zustimmend zu.
„Vincent? Können wir jetzt noch irgendetwas tun?“
„Pass auf. Du besorgst jetzt diesen Profiler, und dann ist Schluss für heute. Marcus wird auch nichts mehr für uns haben. Mehr fällt mir nicht ein. Ich gehe jetzt nach Hause, wenn doch noch irgendwas ist, ruf mich an. Okay?"
„Klar, mach ich, schlaf dich erst mal richtig aus, damit du Morgen fit bist."
„Ja, das ist eine gute Idee." Vincent verabschiedete sich von Thomas und verließ das Büro.
Thomas wollte Alexander Winkler bestellen, denn er war schon des Öfteren sehr hilfreich, doch seine Sekretärin teilte ihm mit, dass er mit Fieber im Bett lag und ihnen diesmal nicht helfen könne, doch sie hätte noch einen Kollegen, der auch sehr gut sein solle. Thomas war im Zugzwang, denn er wollte auf keinen Fall seinem Partner sagen müssen, dass er keinen Profiler bekommen hätte. Somit sagte er ihr zu.
„Vielen Dank, Herr Beck, Sie werden nicht enttäuscht sein", verkündete die angenehme Stimme auf der anderen Seite der Telefonleitung. „Endlich Feierabend", sagte Thomas zu sich selbst. Er stand von seinem Schreibtisch auf, ging zu der Glaswand und schaute sich nochmals alle Bilder und Fakten an, die sie hatten, in der Hoffnung, dass er vielleicht noch etwas entdecken würde, doch dem war leider nicht so. Auch er verließ das Büro und fuhr nach Hause.
Als Vincent zu Hause angekommen war, ging er erst einmal ausgiebig duschen, nicht nur, um sich zu säubern, sondern er versuchte auch den Dreck abzuspülen, den er heute gesehen hatte. Nach der Dusche zog er sich seinen Bademantel an, holte sein Handy und warf sich aufs Bett, das Bett, in dem er gestern noch ausschweifenden Sex mit Claudia hatte. Er wählte ihre Nummer, es klingelte eine gefühlte Ewigkeit, doch sie nahm einfach nicht ab. Sofort schoss ihm wieder der Psycho in den Kopf, doch er
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