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Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
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Profiler?"
    „Der kommt morgen um 12.00 Uhr, ist aber nicht Herr Winkler, denn der ist krank. Es kommt jemand anderes, der soll aber auch sehr gut sein." Thomas sah an Vincents Gesichtsausdruck, dass der nicht gerade begeistert war, doch was sollte er machen.
    „Na, dann ist ja gut", sagte Vincent nur. In seiner Stimme klang unmissverständlich Argwohn mit, doch er wusste auch, dass Thomas keine Schuld an dieser Situation hatte. Er ging nun zwei Schritte zurück und schaute sich die Glaswand mit den Fakten nochmals an.
    „Thomas, wollen wir selbst mal Profiler spielen?"
    „Wollen wir nicht lieber warten? Nicht, dass wir uns auf irgendetwas versteifen und damit völlig daneben liegen und außerdem hat Marcus bestimmt noch einige Infos, die uns noch weiterbringen werden. So wie Einzelheiten zu der Mini-Kamera. Wenn wir jetzt hier rumraten, ist das wohl nicht so hilfreich." Vincent musste zugeben, dass Thomas vollkommen Recht damit hatte. Vincent griff zu seinem Handy und rief Marcus an. Dieser sagte nur, dass sie die Nacht noch brauchen würden, um alle Spuren zu sichern und dass Vincent und Thomas nach Hause fahren sollen, weil sie eh nichts mehr tun können. Sie verabredeten sich um 12.00 Uhr, denn dann wäre der Profiler auch da und so müsse man alles nur einmal erzählen. Das passte Vincent überhaupt nicht. Endlich eine Spur und dann soll er nach Hause fahren und ins Bettchen gehen, so als ob nichts passiert sei? Doch Marcus hatte Recht und das musste er akzeptieren. Er verabschiedete sich von Marcus und steckte sein Handy wieder in seine Hosentasche.
    „Gut, Thomas, wir können hier nichts mehr tun. Der Spusi-Guru hat gesagt, wir sollen nach Hause fahren." Vincent wollte Thomas gerade fragen, ob sie noch ein Bierchen trinken gehen sollten, doch Thomas sprang gleich von seinem Stuhl auf und sagte: „Bett, ich komme!" Somit war für Vincent klar, dass er wohl auch nach Hause fahren würde, denn alleine wollte er auch nicht mehr losziehen. Die beiden Freunde verließen das Polizeipräsidium, umarmten sich nochmals zum Abschied und stiegen dann in ihre Autos ein.
    Vincent startete seinen Wagen noch nicht, sondern nahm sein Handy in die Hand und überlegte, ob er Claudia anrufen sollte, doch nach einem Blick auf die Uhr verwarf er diesen Gedanken sofort wieder, denn er wollte sie auf keinen Fall wecken, nur weil er nicht schlafen gehen wollte. Was ihm aber ein flaues Gefühl in der Magengegend bereitete, war, dass sie sich nicht mal gemeldet hatte. Es schossen ihm so einige unangenehme Gedanken durch den Kopf. Dass sie ihn angelogen hatte und ihn doch nicht mehr sehen wollte.
    Oder dass der Killer sie in seiner Gewalt hatte und sie gerade fürchterlich quälte. Er wollte diesen letzten Gedanken sofort wieder aus seinem Gedächtnis streichen, doch umso mehr er versuchte, diesen zu verdrängen, desto stärker wurde er. Er wusste zwar, dass es ein Fehler sein konnte, doch er wählte ihre Nummer und hoffte, dass sie abheben würde. Ein wenig schlechtes Gewissen hatte er schon, doch er musste ihre Stimme hören, egal ob sie sauer auf ihn sein würde, wenn er um kurz nach vier Uhr morgens bei ihr anrief und sie aus ihrem Schlaf holte. Es klingelte. Tuuut.... Tuuut.... Tuuut.... Jedes Tuuut dauerte eine gefühlte Ewigkeit und Vincent wurde immer nervöser. Er startete schon mal seinen Wagen. Würde sie nicht an ihr Telefon gehen, würde er bei ihr vorbei fahren und sie notfalls aus ihrem Bett klingeln. Es war ihm egal, er musste wissen, ob es seiner Geliebten gut ging. Er drückte auf den roten Hörer an seinem Handy und legte es in die Mittelkonsole seines Autos.
    Vincent fuhr auf direktem Weg zu Claudia. Die Strecke zu ihr war unendlich weit weg, so kam es ihm zumindest vor. Als er dann endlich vor Claudias Wohnhaus stand, stieg er nicht sofort aus seinem Auto aus, sondern schaute erst einmal, ob in ihrer Wohnung vielleicht noch Licht brannte. Es hätte ihm ja schon gereicht, nur einem Schatten von ihr zu sehen, zu sehen, dass es ihr gut ging, das war es, was er wollte. Das ungute Gefühl wurde unerträglich, er musste zu ihr.
    Gerade als er aussteigen wollte, sah er, dass ein anderes Fahrzeug ein paar Meter hinter ihm zum Stehen kam. Das war an sich nicht ungewöhnlich, doch dieses Auto hatte kein Licht an. Er wusste sofort, dass es die vom BND waren. Er hatte sie den ganzen Tag über nicht bemerkt, doch nun hatten sie sich verraten. Er hätte sich in jeder anderen Situation über sie lustig gemacht, doch in diesem

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