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Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
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aufs Ohr hauen. Dennis und ich werden dann die erste Wache übernehmen.“
„Danke, mein Freund.“
„Ja, ja, schon gut.“ Er tat so, als ob das keine große Sache war, aber in Wirklichkeit war er es, der Vincent dankbar war, denn so einen Freund würde er nie wieder finden. Er musste dafür sorgen, dass Vincent mal richtig ausschlief, so übermüdet konnte er auf keinen Fall mehr klar denken. Thomas hoffte nur, dass er nicht auf den Gedanken kommen könnte, zu Claudia ins Bett zu steigen. Das würde er ihm auch noch sagen, doch jetzt waren ja alle in diesem Auto und damit wäre es äußerst taktlos gewesen, wenn er dieses Thema dort angesprochen hätte.
    Sie hielten direkt vor dem Haupteingang eines Fünf-Sterne-Hotels. Als sie die Eingangshalle betraten, blieb Claudia und Kerstin erst mal der Mund offen stehen. Sie hatten zwar schon im Fernsehen solche Hotels gesehen, doch so etwas in echt zu sehen, war etwas anderes.
    Vincent und Thomas gingen gleich zum Empfang und schenkten der eindrucksvollen Eingangshalle keine Aufmerksamkeit, denn sie waren schon mehrmals hier gewesen und schätzten weniger das Ambiente als die Verschwiegenheit des Personals.
    Am Empfang stand Frau Kunze, sie kannte die beiden Männer schon. Sie begrüßte sie höflich und fragte, ob sie das Zimmer wie immer haben wollten. Vincent und Thomas bejahten die Frage. Frau Kunze griff in eine Schublade, die direkt unter dem Empfangstresen war und holte einen Schlüssel hervor.
    Dieser Schlüssel sah ganz anders aus als die, die hinter ihr am Brett hingen.
    Vincent ging zu den beiden Frauen und Dennis, der wie ein Hund neben ihnen stand und aufpasste, dass ihnen keiner zu nahe kam.
    „Wir sind dann soweit“, sagte er und wartete auf eine Reaktion der beiden Frauen. Schließlich drehte sich Claudia zu ihm und sagte:
    „Ihr scheut ja keine Kosten. WOW!! kann ich nur sagen.“
„Freu dich nicht zu früh. Das Hotel ist das beste hier in Berlin, doch eine Suite bekommen wir nicht.“
    Sie schien das zu ignorieren, denn sie war immer noch ganz baff von dem ganzen Prunk, der sie umgab.
    „So, Mädels, wir müssen dann“, schaltete sich Thomas ein und komischerweise hörten sie auf ihn. Als Vincent das sah, überlegte er, ob es vielleicht besser wäre, den Ton auch strenger zu gestalten, denn auf ihn hörten sie ja nicht.
    Claudia wollte gerade zu dem Fahrstuhl gehen, den sie entdeckt hatte, als Vincent sie am Arm griff und sie zu sich zog.
    „Ich sagte doch, es wird keine Suite.“
    Etwas verstört folgte sie ihm.
    Sie gingen an dem Empfangstresen vorbei, bogen rechts ab und liefen auf eine Holztür zu, die in der Mitte ein milchiges Glas hatte. In dem oberen Drittel der Glasscheibe stand in großen schwarzen Buchstaben: „ Concierge“.
    Sie öffneten die Tür und standen nun im Büro von Manfred. Dieser saß an seinem Schreibtisch, der aus edelstem Mahagoni gefertigt war. Er war ein kleiner untersetzter Mann, der seinen Anzug wohl schon mehrere Jahre trug, denn der war ihm sichtlich zu eng geworden. Kleine Schweißperlen zierten seine Halbglatze. Manfred sah wie eine 55-jährige Version von Charlie Brown aus.
    Er telefonierte gerade mit einem schwierigen Gast.
    „Ja, Herr Bonioir, das tut mir wirklich sehr leid, dass Sie diese Unannehmlichkeiten haben. Ich werde mich sofort darum kümmern..... Ich weiß, dass Sie Stammgast sind und ich kann Ihren Unmut gut verstehen, doch geben Sie mir bitte die Chance, das wieder gerade zu biegen...
    Danke, ich werde Sie nicht enttäuschen und die heutige Nacht ist natürlich kostenlos für Sie und wenn ich es mir erlauben darf, würde ich Sie und Ihre Gemahlin gerne zum Essen einladen. Während Sie essen, werden wir den Fehler beheben....... Ja, versprochen........ Danke, Herr Bonioir, Sie wissen doch, Sie sind mein Lieblingsgast..... Nein, wirklich.... Danke, Herr Bonioir, und herzliche Grüße an Ihre Frau.“
    Als Manfred den Hörer auflegte, sagte er nur: „So ein Arschloch.“
    Kerstin konnte nicht anders und fragte: „Was war denn nicht in Ordnung?“
    Manfred schaute auf das sechszehnjährige Mädchen, doch blieb er ihr die Antwort schuldig. Er schaute zu Vincent und Thomas, stand auf und ohne ein Wort zu sagen, ging er durch eine weitere Holztür. Alle fünf folgten ihm.
    Kerstin sah zu ihrer Mutter, doch sie zuckte nur mit den Schultern, denn sie konnte es sich auch nicht erklären, was da gerade los war.
    Nachdem sie durch diese Tür getreten waren, verschwand der Glamour, denn nun befanden

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