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Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
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konntest, dann kannst du dich nach einem neuen Partner umschauen. Hast du mich jetzt verstanden?“
    Thomas sagte nichts dazu, denn er wollte sich nicht mit Vincent anlegen und schon gar nicht, wenn er so mies drauf war.
    Sie entdeckten den Laptop, der komischerweise immer noch eingeschaltet war. Auf dem Bildschirm war nur ein Smiley zu sehen, der so groß war, dass man nichts anderes mehr sehen konnte. Sonst war nichts Spannendes im Wohnzimmer zu entdecken. Sie machten sich auf den Weg ins Badezimmer. Abwechselnd warfen sie einen Blick hinein, denn zu viert wäre es einfach mal zu eng geworden. Auch in diesem Zimmer entdeckten sie nichts.
    Als sie die Küche betraten, kam ihnen schon ein stechender Verwesungsgeruch entgegen.
    „Dennis, verlass sofort die Wohnung, denn ich will nicht, dass du mir hier irgendwo hinkotzt und damit wichtige Spuren vernichtest.“
„Ja, Vincent, ist wohl besser, wenn ich gehe.“ Kreideweiß verließ Dennis die Wohnung. Als er draußen angekommen war, musste er erst mal tief Luft holen. Dennis ärgerte sich zwar, dass Vincent ihn rausgeschmissen hatte, doch war er auch froh darüber, denn es hätte nicht mehr viel gefehlt, dann hätte er sich tatsächlich in der Küche übergeben. Der Gestank war bestialisch. Dennis konnte nicht verstehen, wie die anderen das aushalten konnten.
    Günter griff in die Innentasche seiner Jacke und holte eine kleine Büchse heraus.
    „Na, wer will auch was von meiner Pfefferminzcreme?“
„Gib schon her!“, sagte Thomas und riss Günter die kleine Dose förmlich aus der Hand. Er schraubte den Deckel ab, tauchte seinen Finger in die Creme und schmierte sich einen dicken Streifen unter seine Nase. Dann reichte er die Dose an Vincent weiter.
    Dieser aber hielt sie Günter hin und der war sehr dankbar für die nette Geste. Auch er rieb sich die Creme unter die Nase und lächelte, denn der Pfefferminzgeruch übertünchte den Gestank, der aus dem Kühlschrank kam. Vincent tat es den beiden anderen Männern gleich. Nun sagte Thomas:
    „Vincent, darf ich die Tür aufmachen?“
„Zieh dir aber vorher deine Handschuhe an.“
    Thomas nickte, holte seine Gummihandschuhe aus seiner Jacke und zog sie an.
    „Seid ihr bereit?“
„Nein, aber was sollen wir machen“, sagte Vincent.
    Thomas machte die Tür auf. Alle wollten sehen, was im Kühlschrank lag, doch mussten sie sich erst einmal wegdrehen, denn sie ließen damit die geballte Kraft des Gestanks aus dem Kühlschrank. Die erste Welle war so stark, das sogar die Pfefferminzcreme versagte. Alle drei waren für die ersten Sekunden mit sich selbst beschäftigt, alle mussten gegen den Würgereiz ankämpfen, der nach so einem Gasangriff nicht zu verhindern war.
    Mit leicht zugekniffenen Augen und Ekel im Gesicht schauten sie in den Innenraum. Sie sahen den Kopf von Nicoles Mutter, der wieder zu leben schien, denn es hatten sich im Laufe der Zeit Maden entwickelt, die den Kopf von innen heraus verspeisten. Er war rechts zur Seite gerutscht und verdeckte somit den Zettel, den Michael dort hineingelegt hatte.
    Die Bewegungen der Maden ließen den Kopf lebendig wirken. Einige Maden fielen aus dem Mund und tanzten auf dem Einlegeboden aus Glas. Es war kaum noch zu erkennen, dass es sich um einen weiblichen Schädel handelte. Thomas war es, der die Tür wieder zu machte.
    „Danke“, sagten Vincent und Günter gleichzeitig.
„Darum soll sich besser Marcus kümmern, oder was meint ihr?“
    Vincent und Günter sagten nichts, sondern verließen die Küche und gingen ins Schlafzimmer. In den Raum, in dem Nicole als unfreiwillige Blutspendemaschine gedient hatte.
    Sie sahen die Kordeln, die als Fesseln gedient hatten. So wussten sie, dass auf dem Bett jemand gefesselt worden war. Sie gingen zuerst davon aus, dass der Körper dort im Bett gefesselt worden war, der zu dem Kopf im Kühlschrank gehörte. Von Nicole hatten sie ja noch keine Ahnung. Doch dann gingen sie in das Kinderzimmer. Es war ein typisches Jugendzimmer, das eindeutig zu einem Mädchen gehörte. An den Wänden waren so einige männliche Popstars. Die pinkfarbene Bettwäsche war vor lauter Kissen kaum noch zu sehen. Der Schreibtisch am Fenster zeigte den Männern, dass das Mädchen noch in der Schule war. Vincent rief sofort in der Zentrale an und ließ sich die Daten von Nicole und ihrer Mutter geben. Dann leitete er die Fahndung nach Nicole und ihrer Mutter ein.
    Vincent ließ deshalb nach beiden fahnden, weil man nicht erkennen konnte, wem der Kopf im

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