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Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
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erlaubst.“
„Vincent, ich hasse Arschkriecherei und was du hier gerade tust, kommt dem sehr nahe. Entweder du redest anständig mit mir oder ich werde dich nie wieder anrufen. Das verstehst du doch sicher. Du bist mein Gegner und du musst doch alles tun, damit du mich schnappst. Das schaffst du bestimmt nicht, wenn du versuchst, einen auf Freund zu machen.“
„Ja, das verstehe ich, doch ich bin es halt so gewohnt. Kommt nicht mehr vor. Wie hast du es geschafft, 30 Liter Blut in die Wohnung in der Transvaalstraße zu bekommen?“
    „Du wirst es mir wahrscheinlich nicht glauben, doch ich habe es einfach nach oben getragen. Die Ignoranz der Menschen wir immer größer und wenn du nicht gerade ein Penner bist, der stinkt, beachtet dich kein Schwein. Du kennst das doch. Mitten auf der Straße wird ein Mann zusammengeschlagen und was passiert? Keiner geht dazwischen und wenn ihr kommt mit eurem coolen Blaulicht könnt ihr hundert Leute befragen. Aber das Ergebnis ist gleich Null. Ihr könnt doch nur noch Fälle aufklären, wenn jemand so dumm war und sich hat filmen lassen. Und jetzt frag mich noch mal, wie ich das schaffen konnte.“
    Vincent wollte Michael nicht widersprechen, denn er hatte vollkommen Recht mit dem, was er gesagt hatte. Wie oft hatten sie schon in einer Traube von Menschen gestanden, die alle dabei waren und doch hatte niemand etwas gesehen. Jedes Mal ein Alptraum.
    „Ich sag es ja nicht gerne, doch leider muss ich dir Recht geben.“
„Berlin habe ich mir genau deshalb ausgesucht. Den Leuten, die hier leben, ist alles völlig egal. Das macht es mir schon fast zu einfach. Ich hoffe immer noch, dass du mir gewachsen bist. Aber das werden wir in nicht allzu langer Zeit herausfinden. So, nun haben wir aber genug gequatscht. Ich melde mich wieder. Und Vincent?“
„Ja?“
„Viel Glück!“ Dann legte er auf.
    Vincent legte sein Handy nicht aus der Hand, sondern rief gleich Thomas an.
    „Thomas, alles klar?“
„Klar ist alles klar. Wieso fragst du?“
„Ich hatte gerade wieder ein Telefonat mit unserem Freund.“
    „Ach hör auf! Und?“
„Wir haben mit Claudia und Kerstin genau das Richtige getan. Er hat mir gesagt, dass er sie in Ruhe lassen wird.“
„Traust du ihm?“
„So verrückt das klingt, ja, das tue ich.“
„Dann können wir uns endlich auf die Jagd begeben.“
„Genau, du sagst es. Und wir werden ihm das Fürchten lehren, das verspreche ich dir.“
„Wo fangen wir an?“
„In der Dirksenstraße. Er hat uns selbst den Tipp gegeben. Ich schlage vor, du fährst direkt dorthin und ich komme, so schnell ich kann, nach.“
„Bin schon auf dem Weg. Sonst noch was?“
„Nein.“
„Na dann, bis gleich.“ Thomas legte auf.
    Vincent ging zur Tür und sagte zu Herrn Strauß und Günter, dass sie alles weitere später besprechen werden. Er setzte sich in sein Auto, befestigte sein Blaulicht auf dem Dach, schaltete die Sirene an und gab Vollgas. Während der Fahrt dachte er an das, was Michael sagte. „Mit coolem Blaulicht und doch kann dir keiner was sagen, geschweige denn helfen“, sagte er zu sich selbst. Doch hoffte er, dass Michael diesmal einen Fehler gemacht hatte.
    Es dauerte nicht lange, da sah er schon von weitem die Blaulichter der anderen Streifenwagen. Er stellte sein Auto neben einen Polizeiwagen und stieg aus. Ein Polizist kam direkt auf ihn zu und informierte ihn, dass sie die Wohnung gefunden hatten. Er geleitete Vincent in das Haus. Vincent gab ihm den Auftrag, auf Thomas zu warten und ihm auch zu helfen, die Wohnung zu finden. Doch das erübrigte sich, denn gerade als Vincent im Hausflur verschwinden wollte, hörte er, wie ein Wagen mit quietschenden Reifen um die Ecke bog.
    Das konnte nur Thomas sein. Ruckartig blieb der Wagen stehen und Thomas stieg lächelnd aus dem Auto. Kurze Zeit später erschien auch Dennis. Doch der rannte gleich zur Hauswand und kotzte sich die Seele aus dem Leib.
    Thomas tänzelte mit hochgradiger Schadensfreude auf Vincent zu.
    „Vince, also, ich bin ja schwer enttäuscht von unserer Jugend. Wollen alle so cool sein und dann fährst du mal ein bisschen rasanter, schon müssen sie kotzen. Alles Luschen!“
Die Wohnung
    Der blaue Kittel zeigte deutlich, dass der Mann, der vor der Wohnung von Nicole und ihrer Mutter stand, der Hausmeister sein musste. Er machte einen mürrischen Eindruck. Mit verschränkten Armen und angestrengter Miene stand er vor der Tür.
    „Einen schönen guten Tag, Herr.....“
„Lehmann heiße

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