Rose
diesem Moment eine Welt zusammen, denn wenn der Killer noch nicht geschnappt war, warum war dann einer von der Polizei da?
„Ist etwas mit Vincent? Geht es ihm gut?"
„Ja, machen Sie sich keine Sorgen. Wenn Sie mich jetzt einmal die Sachlage erklären lassen würden, dann werden sich alle Ihre Fragen wie von selbst beantworten."
Claudia riss sich zusammen und nickte dem Polizisten zu.
„Sehr schön. Vincent geht es ausgezeichnet. Ich bin hier, um Sie und Ihre Tochter in Sicherheit zu bringen, denn Vincent und seine Mannschaft sind kurz davor, den Mörder dingfest zu machen und Vincent will nicht, dass Sie in Gefahr gebracht werden. Es wird auch nicht für lange sein. Ich denke, dass Sie spätestens morgen alles überstanden haben werden, dann können Sie wieder mit ihm zusammen sein, ohne Angst zu haben."
„Ich hoffe, er ist vorsichtig“, sagte Claudia besorgt.
„Ach, da machen Sie sich mal keine Sorgen, denn er ist der beste Kommissar, den wir je hatten. Doch ich muss Sie jetzt leider bitten, mit mir mitzukommen. Wenn wir da sind, können sie gerne Vincent anrufen, dann kann er Ihnen alles selber erklären, doch jetzt müssen wir los."
Das war es, was Claudia hören wollte. Sie konnte in ein paar Minuten mit ihrem Geliebten sprechen, mehr wollte sie ja gar nicht.
„Kommen Sie doch erst mal rein. Wir machen uns noch kurz fertig, dann können wir los."
Claudia führte den Polizisten in die Küche und ging anschließend zu Kerstin.
„Kerstin, zieh dich bitte an, wir müssen weg, und ich will jetzt keine Diskussion führen, ist das klar?"
Kerstin wollte genau das tun, denn sie hatte überhaupt keine Lust, wieder mal entführt zu werden, doch so wie ihre Mutter mit ihr sprach, hatte sie keine Chance. Kerstin meckerte zwar rum, doch dabei zog sie sich an und somit wusste Claudia, dass sie mitkommen würde, ohne sich zu wehren. Claudia ging in ihr Schlafzimmer und machte sich ebenfalls fertig. Sie zog sich das Kostüm an, das sie beim ersten Treffen mit Vincent getragen hatte. Mit diesem Outfit würde sie ihn bestimmt überraschen.
Es dauerte nicht lange, da standen beide in der Küche. Die eine extrem wütend und die andere voller Hoffnung.
Der Polizist stand auf und sagte: „Sehr gut, dann können wir ja los."
Er ging voran und die beiden Frauen folgten ihm. Sie stiegen zu ihm in das Auto. Kerstin setzte sich nach hinten und Claudia nahm vorne neben dem Polizisten Platz. Während der Fahrt in das neue Versteck fragte Kerstin den Polizisten:
„Sagen Sie mir mal, was mit Ihrem Gesicht passiert ist, das sieht ja schlimm aus.“
„Kerstin! Was soll das? Du kannst doch nicht.....“
„Nein, das ist kein Problem“, unterbrach der Polizist Claudia.
„Ich hatte einen schlimmen Autounfall. Ich besaß mal einen Oldtimer und der hatte noch keine Frontscheibe aus Sicherheitsglas. Auf der Autobahn habe ich dann nicht aufgepasst und bin in ein Stauende gerast. Die Scheibe zersprang in tausend Teile und hat mir mein Gesicht zerschnitten. Na ja, und deshalb sehe ich heute so gut aus. Hast du sonst noch Fragen?“
„Und ob ich die habe! Als Erstes will ich wissen, wie lange Sie uns jetzt schon wieder entführen.“
„Kerstin, ich sehe im Rückspiegel eine hübsche junge Dame und doch sehe ich auch ein kleines zickiges Kind. Du musst doch den Ernst der Lage erkennen können. Ihr seid in absoluter Lebensgefahr und du scheinst mir ein kluges Mädchen zu sein und solltest das doch verstehen können. Ich kann nachvollziehen, dass du lieber mit deinen Freunden abhängen würdest, doch leider geht das jetzt nicht. Ich denke aber, dass ihr höchstens ein bis zwei Tage in dem Versteck bleiben müsst, dann werden Vincent und sein Team den Killer gefasst haben, dann bist du endlich frei und kannst machen, was du willst. Das sind doch gar nicht so schlechte Aussichten, oder?“
„Ja.... Da haben Sie wohl Recht.“ Kerstin war es sichtlich peinlich, dass der Polizist sie so durchschaut hatte. Den Rest der Fahrt schwieg sie.
Claudia hingegen war unheimlich aufgeregt, denn nur noch ein paar Minuten, dann würde sie mit ihrem Geliebten sprechen können. Als sie auf das Fabrikgelände fuhren, sagte Claudia erstaunt:
„Also, ich wohne schon mein ganzes Leben in Berlin, aber dass wir so was hier haben, wusste ich auch noch nicht.“
„Genau deswegen haben wir dieses Objekt ausgesucht. Überall sind Kameras eingebaut und viele Sicherheitssperren, die der Killer erst mal überwinden müsste, wenn er es tatsächlich
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