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Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
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Auswahl.
    So ging er zu dem Kind, das neben Karl hing.
    „Ach, mein Kleiner, du warst zur falschen Zeit am richtigen Ort.“ Wie das Kind hieß, wusste Michael nicht. Er wusste nur, dass er gerade mal 12 Jahre alt war. Er hatte leider gesehen, wie Michael seinen Vater getötet hatte und Zeugen konnte er nicht gebrauchen. Sein Vater hing nicht im Kühlhaus, Michael musste sich damals entscheiden, welchen der beiden er mitnehmen wollte und da es sein erstes Kind war, das er erwürgt hatte, fiel ihm die Wahl nicht schwer. Nein, es war nicht so, dass er Mitleid mit dem Kind hatte, doch glaubte er, dass Kinder sich noch entwickeln können und vielleicht wäre der Kleine so geworden, wie Michael es war. Das wäre ausgesprochen cool gewesen, einen Nachfolger zu haben.
    Sein Vater hatte eine Autopanne und Michael war der Erste, der ihm geholfen hatte. Solche Opfer waren ihm am liebsten, sie waren auch noch dankbar, dass Michael da war. An diesen Opfern konnte er seine schauspielerischen Fähigkeiten ausbauen. Michael hatte es damals nicht geschafft, den Wagen des Mannes wieder zum Laufen zu bringen, doch er hatte ihm angeboten, ihn nach Hause zu fahren. Der Mann hatte zwar erst Bedenken, doch schließlich sagte zu. Als sie bei ihm zuhause waren, war es der Mann, der Michael noch auf ein Bierchen einlud. Der Mann hieß Konstantin und Konstantin war einfach mal ein Trottel. Er ließ es zu, dass sich Michael frei in der Wohnung bewegen konnte. Wie sagte er so schön:
    „Fühl dich wie Zuhause.“ Und das tat Michael auch. Es gab ja nicht viel zu sehen in dieser Drei-Zimmer-Wohnung. Im Wohnzimmer deutete nichts auf ein Kind hin. So ließ er das Schlafzimmer einfach links liegen. Als  Konstantin mit den beiden Bieren aus der Küche kam, war es an der Zeit, dass er erfahren sollte, wen er sich ins Haus geholt hatte. Sie saßen beide auf dem alten Sofa und Konstantin wollte gerade anfangen, Michael seine Lebensgeschichte zu erzählen, doch darauf hatte er nun überhaupt keine Lust.
    „Konstantin, weißt du eigentlich, wer ich bin?“
„Wieso, bist du ein Verrückter oder vielleicht sogar ein Serienkiller?“ Konstantin und Michael lachten nach diesem Satz aus vollem Herzen, doch plötzlich hörte Michael auf zu lachen und schaute Konstantin ernst an.
    „Wie hast du das rausbekommen?“
„Hör auf mit dem Quatsch. Man sieht doch sofort, dass du zu so etwas nicht fähig wärst, ich habe eine sehr gute Menschenkenntnis, ich arbeite in einem Restaurant als Kellner und da treffe ich so viele Menschen, da kann ich genau sagen, wer verrückt ist und wer nicht. Und du gehörst nicht dazu.“
„Ach, Konstantin, du ahnst gar nicht, wie falsch du liegst.“ Während Michael das sagte, holte er sein Skalpell aus der Hosentasche und streifte mit dem Daumen die Schutzkappe ab. Konstantin wollte gerade aufstehen, als Michael das Skalpell in seine Brust rammte. Konstantin war so erschrocken, dass er sich einfach auf das Sofa fallen ließ. Fragend schaute er Michael an.
    „Was soll das? Du hast mir gerade ein Skalpell in die Brust gerammt.“ Während dieser Worte floss schon etwas Blut aus seinem Mundwinkel. Plötzlich hörte Michael, wie die Schlafzimmertür ins Schloss fiel. Michael zog das Skalpell aus Konstantins Brust, holte aus und schnitt ihm die Kehle durch. Konstantin war sofort tot. So war das nicht geplant. Michael war wütend, er hatte noch nie ein Opfer, das sich mit ihm unterhalten hatte, während ihm ein Skalpell in der Brust steckte. Schnaubend rannte er in das Schlafzimmer, doch auf den ersten Blick war niemand auszumachen. Michael schaute zunächst unter dem Bett nach, da war keiner, doch dann hörte er ein Geräusch, das aus dem Schlafzimmerschrank kam. Michael sprang auf und riss die Tür auf. Er war sehr überrascht, einen kleinen Jungen zu sehen, der vor ihm stand und weinte.
    „Was hast du mit meinem Papa gemacht?“
„Deinen Papa habe ich gerade getötet und du hast mir einen unwiederbringlichen Moment kaputt gemacht und deshalb werde ich dich jetzt kaputt machen.“
    Michael umschloss mit seinen Händen den dünnen Hals des Jungen und drückte zu. Es war erstaunlich, wie schnell der Junge tot war. Aber so hatte Michael gelernt, dass es sich nicht lohnt, ein Kind zu töten.
    Nun hing der Junge vor ihm und wieder hatte Michael diese unheimliche Wut auf ihn. Das Ganze war jetzt schon einige Jahre her und nie wieder hatte jemand so reagiert wie Konstantin.
    Er schnitt dem toten Jungen alle Finger ab,

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