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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Gaunern in einer New Yorker Hintergasse gefunden worden, Lady Victoria«, warf der Sekretär ein.
    »Das waren keine Gauner«, protestierte sie empört, »sondern vier herzensgute Jungs, die in Schwierigkeiten steckten und ihr Bestes taten, um zu überleben.«
    »Gewiss.« Elliott tätschelte ihre Finger und ließ sie los. »Aber über diese Männer müssen wir jetzt nicht mehr reden, oder? Du bist wieder daheim, und nur das zählt.«
    Entschlossen kehrte Mary Rose zu ihrem ursprünglichen Thema zurück. »Hat das Kindermädchen meine Entführung geplant?«
    MacPherson schaute seinen Arbeitgeber an, dem das Gespräch sichtlich unangenehm war. »Soll ich antworten, Sir?«
    »O ja. Es ist doch verständlich, wenn Victoria sich über jene Ereignisse informieren möchte.«
    »Zunächst dachten wir, mindestens ein Komplize müsste Lydia geholfen haben. Aber schließlich gewannen wir die Überzeugung, dass sie allein gehandelt hat. Ich wünschte, ich könnte Ihnen mehr erzählen, Lady Victoria. Leider tappen wir nach all den Jahren immer noch im Dunkeln, und wir werden das Rätsel wohl niemals lösen. Wäre Lydia am Leben geblieben, hätten wir ihr vielleicht die Wahrheit entlockt.«
    Elliotts Stirnfalten vertieften sich. »Diese Frau hatte ausgezeichnete Referenzen.«
    »Wie wir nun wissen, hat sie sich Ihrer entledigt, Mylady«, fuhr MacPherson fort. »Offenbar bekam sie in letzter Minute kalte Füße. Sie wurde in ihrer Mietwohnung aufgefunden – erwürgt. Die Polizei nahm an, sie hätte einen Einbrecher ertappt.«
    Abrupt stand Elliott auf. »Das reicht, George. Nun haben wir lange genug von der Vergangenheit gesprochen. Morgen unterschreibe ich die Überweisungen.«
    Mary Rose sah ihrem Vater an, wie erregt er war, und versuchte ihn abzulenken. »Reiten wir heute aus?«
    »Eine großartige Idee.«
    Als sie ihr Schlafzimmer betrat, um ihr Reitkostüm anzuziehen, traf sie ihren Mann an, der wieder einmal in alten Papieren wühlte. »Soeben habe ich MacPherson kennen gelernt«, berichtete sie. »Bist du sicher, dass er hinter der Entführung steckt? Er wirkt so harmlos, fast schüchtern.«
    Seufzend richtete er sich auf. »Verdammt, ich weiß überhaupt nichts mehr. Jedenfalls erzählte Douglas, jener Mann habe einen eleganten Anzug getragen, und MacPherson ging am bewussten Abend mit Freunden ins Theater.«
    »Jeder zieht sich abends gut an.«
    »Ein gewöhnlicher Angestellter nicht unbedingt.«
    »Soviel ich weiß, suchst du nach Unstimmigkeiten in den Überweisungen an Wohlfahrtsorganisationen. Hast du schon was gefunden?«
    »Da tauchen über zehn Vereine auf, von denen ich nie zuvor gehört habe. Ich werde überprüfen, ob sie tatsächlich existieren.«
    »Und wenn ja?«
    »Dann muss ich eben andere Anhaltspunkte aufspüren.«
    »Warum bemühst du dich so hartnäckig darum? Damals konnte die Polizei keine Verbindung zwischen dem Kindermädchen und MacPherson herstellen. Wieso glaubst du denn, du wirst es schaffen?«
    »Weil die Beamten nicht mit Douglas geredet haben. Und die Beschreibung deines Bruders passt auf MacPherson, oder?«
    »Genauso gut könnte Douglas einen anderen gesehen haben. Harrison, du bist völlig erschöpft. Jede freie Minute beschäftigst du dich mit diesen alten Papieren. So darfst du nicht weitermachen. Warum ist das alles so wichtig für dich?«
    »Wenn ich etwas anfange, bringe ich es auch zu Ende!«, fauchte er.
    Da Mary Rose wusste, wie müde er war, verzieh sie ihm den unfreundlichen Ton. »Reist du morgen ab?«
    »Ja«, bestätigte er und griff nach seinem Jackett.
    »Und wohin gehst du jetzt?«
    »Wieder ins Büro, Liebling. Sorg dich nicht um mich.«
    »Ich würde gern mit dir über unsere Zukunft reden. Hast du heute Abend Zeit?«
    »Natürlich«, versprach er, gab ihr einen Abschiedskuss und eilte davon.
    Abends kam er so spät nach Hause, dass sie schon schlief. Das klärende Gespräch fand nicht statt.
     
    Am nächsten Nachmittag durchquerte Mary Rose gerade die Halle, als die Post gebracht wurde. Sofort erkannte sie Adams Handschrift. Mit einem Freudenschrei riss sie den Brief aus Edwards Hand und rannte in ihr Zimmer hinauf, um ungestört zu lesen, was ihr Bruder geschrieben hatte. Sicher würde sie weinen, und niemand sollte sie dabei beobachten.
    Adam wunderte sich, weil sie nichts von sich hören ließ. Sicher habe sie viel zu tun, aber diese Rücksichtslosigkeit passe nicht zu ihr. Sie müsse doch wissen, welche Sorgen ihre Brüder sich machen würden. Könne sie nicht

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