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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Jahren mit einem Nachfahren von Herkules eingelassen haben.
    »Enzo möchte dir zum Geburtstag gratulieren«, wisperte Angela.
    Matilda stellte das Glas beiseite und ergriff die riesige Hand.
    »Gratuliere.« Enzo drückte ihre Hand unerwartet sanft, wobei er eine kleine Verbeugung andeutete. Dann kam seine linke Hand, die er hinter dem Rücken versteckt hatte, zum Vorschein. Sie hielt eine Schachtel, etwas kleiner als ein Schuhkarton, eingewickelt in rotes Geschenkpapier.
    »Für mich?«
    Enzo nickte und überreichte ihr die Schachtel. Seine sanften braunen Hundeaugen verfolgten erwartungsvoll, wie Matilda das Geschenk gleich auf dem Küchentisch auspackte. Zum Vorschein kamen zwei hölzerne Buchstützen, bunt bemalt mit lauter kleinen Tieren.
    »Das hat er selbst gemacht. Geschnitzt und bemalt«, verkündete Angela stolz.
    Matilda fuhr mit dem Finger über die glatten Kanten. »Das ist wunderschön.« Sie meinte es ehrlich. Enzos Geschenk rührte sie. »Danke, Enzo!« Sie umarmte ihn, wozu sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste, und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Enzo errötete, nickte und eilte dann wieder nach draußen.
    Auf dem Weg in ihr Zimmer entdeckte Matilda ihr Handy auf dem Küchentisch. Sie nahm es und ging damit nach oben. Das Display zeigte drei entgangene Anrufe, alle von Patrick. »Oh nein«, murmelte Matilda.
    Was jetzt? Sollte sie ihn zurückrufen? Dann würde er bestimmt wissen wollen, was sie heute Abend für andere Pläne hatte. Und dann? Sagte sie ihm die Wahrheit, würde er garantiert auf der Party auftauchen. Matilda hatte aber keine Lust, Patrick heute zu sehen. Also würde sie ihn anlügen müssen. Dazu hatte sie auch keine Lust. Sie konnte ihm natürlich auch einfach sagen, dass es ihn überhaupt nichts anging, was sie heute Abend vorhatte. Dann wäre er höchstwahrscheinlich beleidigt – und das vielleicht sogar zu Recht. Nein, so fies durfte sie nicht sein, immerhin hatte sie ja nichts gegen ihn. Und er mochte sie, ganz offensichtlich sogar sehr. Irgendwie schmeichelte ihr das ja auch. Als Matilda an das Gespräch mit Anna und Nicole zurückdachte, meldete sich prompt das schlechte Gewissen. Wie würdest du es finden, fragte sie sich, wenn du verliebt wärst, und der Junge knutscht einen Abend lang mit dir herum und am nächsten Tag will er nichts mehr von dir wissen, zeigt deine SMS seinen Freunden und lästert mit ihnen darüber? Patrick hatte es wirklich nicht verdient, dass sie ihn derart vor den Kopf stieß. Sie musste diplomatisch vorgehen. Entschlossen drückte sie auf die Rückruftaste.
    »Endlich meldest du dich!« Wäre Matilda drei Tage am Nordpol verschollen gewesen, er hätte sich nicht erleichterter anhören können. Der vorwurfsvolle Unterton machte alle guten Vorsätze zunichte. Matilda merkte, wie der mühsam unterdrückte Ärger zurückkam. Ruppig erwiderte sie: »Entschuldige! Ich hänge nicht den ganzen Tag am Handy, ich habe noch andere Sachen zu tun. Außerdem habe ich dir geschrieben.«
    »Jaja, schon klar. Tut… tut mir leid«, plötzlich klang Patrick verunsichert. Kleinlaut erkundigte er sich, wie es ihr ginge. Seine Stimme war nun wieder voller Anteilnahme, was Matilda ein bisschen besänftigte.
    »War ein schöner Abend«, sagte Patrick.
    Welchen Teil des Abends meinte er? Etwa den, an den sich Matilda nicht mehr erinnern konnte? Sie sagte lieber nichts dazu.
    »Was hast du heute noch vor?«, fragte er.
    »Ich mache einen Mädchenabend mit Anna und Nicole.« Das war nicht einmal gelogen, fand sie.
    »Ah«, machte Patrick, und weil Matilda das darauf folgende Schweigen nicht aushielt, hörte sie sich fragen: »Und du?«
    Bereits eine Millisekunde später bereute sie ihre Frage: »Ich weiß nicht. Ich wollte ja gern mit dir ins Kino…«
    »Das geht heute nicht«, bestätigte ihm Matilda noch einmal.
    »Vielleicht morgen?«
    »Morgen ist Fußball«, entgegnete Matilda. Das erste WM-Spiel der deutschen Mannschaft gegen Australien – musste man einen, der selbst Fußball spielte, auch noch daran erinnern?
    »Ja, klar«, sagte Patrick. »Wir könnten es doch zusammen ansehen. An der Stadionbrücke zum Beispiel.«
    »Mal sehen«, wich Matilda aus.
    »War das ein Ja?« Patrick blieb hartnäckig.
    »Nein, das war ein Vielleicht«, sagte Matilda, die schon wieder genervt war.
    »He, du bist so komisch, hab ich was falsch gemacht?«.
    Du lieber Himmel, jetzt nur keine Diskussion, dachte Matilda und sagte: »Nein, es ist alles okay. Ich weiß nur noch

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