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Rosenmörder (German Edition)

Rosenmörder (German Edition)

Titel: Rosenmörder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannsdieter Loy
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Kriminalrat hob beide Hände wie zur Abwehr. »Nein. Auf keinen
Fall! Kann gut sein, dass wir nun einen Auftragskiller ermittelt haben. Aber
wer hat die Aufträge zu den Morden erteilt?«
    Sie hatten kein vollständiges Bild, eigentlich überhaupt kein Bild
von dem Mann, von dem Eva M. vermutete, dass er Kosmos hieß. Sie kannten
seinen Namen nicht, seine Herkunft nicht, sein Leben nicht, seinen Charakter
nicht. Alles, was sie hatten, war seine DNA ,
die war gesichert. An allen Tötungsopfern hatten auch viele andere DNA -Spuren gehaftet, deren jede einzelne vom Mörder
stammen konnte. Doch diese DNA war die einzige,
die gleichzeitig allen Mordopfern und Tatorten zugeordnet werden konnte.
    »Wenn die gleiche DNA an allen
bisherigen Leichen auftaucht«, fasste Ottakring zusammen, »und keine andere
diese Eigenart hat … dann ist das die DNA des Mörders. Is this correct , Dr. Tordarroch?«
    »Absolutely!«
    Er hatte die Forensikerin bisher nur flüchtig angesehen. Nun aber
fiel ihm ein verräterisches Funkeln in ihren Augen auf.
    »Ist noch was, Doc?«, fragte er.
    »Yes« , sagte sie. »Hat sich eigentlich
bisher niemand gefragt, ob der Mann im Auto bei lebendigem Leib in die Luft
geflogen ist? Oder ob er etwa zu diesem Zeitpunkt schon tot war?«
    Wie konnte er nur so blöd sein!, dachte Ottakring. Sie hatten den
Mörder, wenn auch auf andere Weise als erwartet. Er hatte nach Adaminas
Erklärung eine gewisse Erleichterung verspürt, und zwar eine so große, dass ihm
diese Frage gar nicht erst durch den Kopf gegangen war. Doch es wäre ein
Kunstfehler gewesen, sie nicht zu stellen.
    Er warf einen heimlichen Blick zu Jakob hin. Der ließ sich nichts
anmerken.
    Adamina lächelte ihn an.
    »Sie erinnern sich an den Kopf? Eva M. hatte vor Ort schon das
Gesicht erkannt. Ich habe diesen Kopf mit dem Gesicht von Kosmos untersucht. Er
weist eindeutige Schnittverletzungen und Schürfungen am Hals auf. Nicht solche
von einem Messer oder etwas Ähnlichem. Eher von einem Draht. Soll ich Ihnen
meine Hypothese sagen?«
    Ohne Worte erteilte Ottakring ihr mit einer lässig-großzügigen Geste
das Wort.
    »Der Mann wurde mit seiner eigenen Waffe getötet. Mit einer
Garrotte. Jemand hat ihn damit erdrosselt, bevor er mit dem Auto zusammen
gesprengt wurde.«
    Die Worte wirkten. Es herrschte Stille. Ottakring ergriff als Erster
wieder das Wort. Er sah dem LKA -Mann direkt ins
Gesicht.
    »Und? Was sagt uns das?«
    Jakob verzog keine Miene und sprach leise.
    »Es wurde alles gesagt, was an Details bisher ermittelt wurde. Sie
müssen nur mehr herausfinden, wer diesen Kosmos …«, er zog die Mundwinkel
nach unten, »… getötet hat. Wie ich es auf den ersten Blick sehe, hat hier
ein Auftragskiller den anderen Auftragskiller umgebracht. Es muss einen
bestimmten Grund dafür gegeben haben. Darüber können wir nur spekulieren,
bestenfalls ahnen wir etwas. Nur einer kann dieses Geheimnis lüften. Aber das
haben Sie ja selbst schon so ausgedrückt, Herr Ottakring: Der Auftraggeber!«
    Ottakring nickte Jakob zu.
    Keiner hatte irgendwelche Einwände, als er geendet hatte.
    Ottakring kniff die Augen zusammen und ließ den Blick schweifen.
    »Denkt eigentlich niemand an meinen freundlichen Nachbarn? Den
aufgetauchten Gospodin Lenya? Der hat sich ja schließlich nicht selbst
versenkt.«
    Bruni schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, Eva M.
verzog das hübsche Gesicht.
    Ottakring war sicher, dass die Lösung auf keine andere Weise zu
finden war als durch komplizierte, dezente Arbeit, die ihre Geduld auf eine
harte Probe stellen würde. Vom Ergebnis aber, auch das wusste er, waren alle
überzeugt: Sie würden den Drahtzieher fassen!
    Nachdem sie aufgestanden waren, kam Eva M. auf
Ottakring zu. Ihr blonder Zopf baumelte über die Schulter.
    »Ich hab von dem Mann ein Phantombild fertigen lassen und es Frau
Winslet unter die Nase gehalten«, sagte sie. »Frau Winslet hat das Gesicht
sofort wiedererkannt. ›Ja, das ist Kosmos‹, hat sie gesagt. ›Der Aufpasser von
dem Charityevent der Frau Gubkinowa.‹«
    »Gubkinowa«, wiederholte Ottakring versonnen. »Wann waren Sie in
diesem Schlösschen? Mei, das war erst vorgestern. Und beim Rausgehen sind Sie,
ohne es zu wissen, diesem Kosmos begegnet. Und Sie sind vollkommen sicher, dass
er dieselbe Person war, die Ihnen beim Döner gegenübergesessen ist?«
    Eva M. nickte nur. Doch ihre dunklen Mandelaugen wanderten. Die
anderen hatten sich dazugesellt.
    »Es könnt ja sein«, warf der

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