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Rosenmörder (German Edition)

Rosenmörder (German Edition)

Titel: Rosenmörder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannsdieter Loy
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worden …«
    Wahrscheinlich meinte Eva M. ihre Bemerkung nicht schnippisch.
Doch die Kälte, die da herausklang, war für ihre Kollegen eine Granate.
    »Ich-wollt-mich-eh-grad-von-ihm-trennen«, sagte sie, ohne rot zu
werden.
    Na, das ist dir perfekt gelungen, wollte Ottakring dagegensetzen.
Doch er ließ es bleiben. Jeder hat seine eigene persönliche Art.
    Als das Rosenheimer SoKo-Team vollständig war, ging die Tür auf, und
Huawa, der Portier, schob einen Mann in den Raum, der aussah, als wolle er mit
den Anwesenden ihre Steuererklärung durchgehen.
    »Grüß Gott, Herr Jakob.« Ottakring begrüßte ihn mit einem knappen
kollegialen Nicken. »Gut, dass Sie dabei sind. Obwohl’s Sonntag ist.«
    »Ist egal«, sagte Jakob mit deutlich norddeutschem Akzent. »Ich hab
keine Familie.«
    Sonntagssitzungen waren nicht der Normalfall. In diesem Fall
natürlich absolut gerechtfertigt, denn nicht oft gab es so viele Ergebnisse auf
einem Haufen auszuwerten wie gegenwärtig. Dr. Adamina Tordarroch hatte die DNA der gesprengten Person von der Loretowiese
analysieren lassen, und die Nachricht, dass der vermisste Russe aufgetaucht
sei, passte absolut dazu.
    »Aufgetaucht im wahrsten Sinn des Wortes«, ergänzte Eva M. »Sie
haben im Weitsee nach dem achtjährigen Mädchen gesucht, das in Hainbach
verschwunden ist. Das Mädchen haben sie nicht gefunden, aber eine männliche
Leiche mit einer Lkw-Felge um den Hals. Die Leiche war in edles Tuch
gekleidet.«
    »Lenya«, bemerkte Bruni.
    »Lenya«, bestätigte Eva und nickte.
    Und »Lenya« sagte auch Ottakring wenig glücklich.
    »Erschossen, dem ersten Eindruck nach, bevor er in den Teich
geworfen wurde«, sagte Adamina.
    »After
first impression« ,
meinte Ottakring und nickte. »Into the pool thrown . «
    Er nahm am Kopfende Platz und blickte über den Tisch. Es war ein
langer, rechteckiger Konferenztisch, der fast den gesamten Raum ausfüllte.
Vierzehn Personen konnten daran sitzen, eine Spende des Hotels Voglwirt. Die
Behörde selbst konnte sich ein solch exklusives Möbelstück nicht leisten.
    Zwei Kannen Kaffee standen unberührt herum. Der Hagere verschlang
eine Butterbreze unter dem schützenden Dach seiner Mütze.
    »Also«, wollte Ottakring wissen. »Sie haben die gesprengte Leiche
identifiziert. War es dieser sogenannte Kosmos? Ist er der Tote, Adamina?«
    »Gesprengt wurde jedenfalls mit Nitropenta«, fuhr Jakob, der LKA -Beamte, dazwischen. » PETN .
Der Sprengstoff wird in Würfeln von fünfhundert bis tausend Gramm hergestellt.
Sieht aus wie Marzipan, ist formbar und hochbrisant. Das Zeug könnte am
Querlenker, hinter der Stoßstange oder am Auspuff angebracht worden sein.
Jedenfalls an der Unterseite des Fahrzeugs. Der Lada wurde durch die Wucht der
Explosion regelrecht in die Höhe gehoben und quasi in der Luft zerlegt. Wir
sind noch dabei, den exakten Vorgang zu rekonstruieren.« Er hüstelte.
    »Quasi«, sagte Ottakring und nickte. »Interessant, dass es ein Lada
war.«
    Bruni meldete sich zu Wort. »Nitropenta kann in Russland und auf dem
Balkan beschafft werden. Ein netter Zug daran: Ratten fressen den Kram gern.
Deshalb heißt Nitropenta auch Rattenmarzipan.«
    Stolz feixte er zu Adamina quer über den Tisch.
    Die Schottin gab sich einen Ruck.
    »Um auf Ihre Frage zurückzukommen, Herr Ottakring. Ja, der Mann, der
im Auto saß, bevor es in die Luft flog, war der Gesuchte. Also der, der mit
Eva M. beim Döner war und danach verschwunden ist. Der, den Frau Winslet
Kosmos nennt. Das ist eindeutig«, sagte die Schottin bestimmt. »Die Spuren vom
Trinkglas aus dem Döner-Pub stimmen mit der DNA überein, die wir von den Leichenteilen gewonnen haben. Schienbein und Kopf
haben Sie gesehen. Aber da war noch mehr. Teil einer Hand, ein einzelner
Finger, ein Stück Lunge, ein zerfranster Hoden. Und natürlich jede Menge
Kleidungsfetzen. Also – da beißt die Maus keinen Faden ab …«
    »Sehr gut …«
    »… ich darf Ihnen unseren Serienmörder präsentieren.«
    Sie lehnte sich zufrieden zurück. Ihre rechte Hand fuhr unter den Tisch.
Ein heiseres, rasselndes Keuchen ertönte. Sir Francis ging in Stellung.
    »Damit ist mein Teil des Falls dann wohl gelöst, Herr Ottakring?«,
sagte Eva M. »Der Engel, die Annemirl, der Robert.«
    »Der Fuchs«, meinte der Hagere.
    »Wissen wir etwa, wer den Hund gesprengt hat, Kemal getötet und
Chili Toledo schwer verletzt hat?«, fragte Bruni.
    Eva M. nickte ihm heftig zu und stellte einen Daumen senkrecht.
    Der

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