Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)
vor, wie es wäre, in diese Wohnung heimzukehren nach ihren Reisen und nicht in das winzige Apartment, das mit ihren vielen Sachen vollgestopft war.
Was er ihr mit dieser Wohnung in Aussicht stellte, war viel besser als ein Ring.
»Ich will dich aber zu nichts drängen, hörst du?« Sein Körper drückte gegen ihren, sie spürte durch die Hose seinen harten Schwanz. »Wenn du nicht willst, sag es. Dann lassen wir es, wie es bisher war.«
»Warum tust du das?« Sie fühlte sich überrumpelt. Bisher hatte das kein Mann für sie getan. Bisher war dies der Punkt gewesen, an dem sie gegangen waren, jeder Einzelne.
»Weil ich dich mag.«
Er löste sich von ihr, zog sie zum Bett hinüber. Sie ließ sich von ihm entkleiden, und er küsste sie. Er war zärtlich. Nicht so grob, wie sie’s mochte, nicht darum bemüht, ihre Schmerzgrenzen auszutesten. Sie entspannte sich, streckte die Hände nach oben.
Eigentlich, dachte sie, könnten wir es heute auch einfach mal so tun. Ohne diese Sache mit dem Schmerz.
Sie fühlte sich so lebendig wie lange nicht.
Sie spürte sich.
Das Klicken der Handschellen riss sie aus der wohligen Träumerei. Er kniete über ihr, und der kalte Stahl umschloss nacheinander ihre Handgelenke.
»Hast du gedacht, ich hätte es vergessen? Das Kästchen?«
Nein, natürlich nicht. Aber sie wusste immer noch nicht, was er damit vorhatte.
Sie lag auf dem Rücken, die Arme an die Bettpfosten gefesselt, die Beine leicht aufgestellt. Er kniete neben ihr, holte jetzt eine Flasche aus der Nachttischschublade sowie einen Dildo.
Da begriff sie.
»Nein«, flüsterte sie. »Das kannst du nicht machen …«
Er lächelte leicht, voller Vorfreude. »Weißt du noch, wie wir darüber gesprochen haben?«
Sie nickte stumm. Nur zu gut erinnerte sie sich daran. Es war in einer ihrer ersten Nächte gewesen, als sie danach nebeneinanderlagen, ohne sich zu berühren. Als sie nicht wussten, was sie sagen sollten, und er ins Dunkel fragte, was sie sich wünschen würde von einem Mann.
»Dass er mir Schmerzen zufügt, meine Grenzen überschreitet«, hatte sie ihm da geantwortet.
Das war bisher keinem gelungen. Viele hatten es versucht, aber alle waren unfähig gewesen, ihr mehr Schmerz zuzufügen, als unbedingt nötig war. Gerade so viel, dass sie Lust empfand, aber nie so viel, dass sie sich darin suhlen konnte. Weil sie ihre makellose Haut zu Markte trug, waren die Möglichkeiten beschränkt. Ein anständiges Spanking fiel ebenso aus wie Klemmen und Ähnliches.
»Und wenn wir’s mit Figging versuchen?«, hatte Walter in jener Nacht ins Dunkel gefragt.
Sie hatte den Eindruck gehabt, dass er dieses Wort mit einem gewissen Stolz vorbrachte. Wahrscheinlich hatte er im Internet recherchiert. Sie wusste allerdings, was damit gemeint war, hatte sich auf den Bauch gerollt und das Gesicht in die Hände gestützt. »Hast du Ingwer da?«
Das hatte er verneinen müssen. Aber vermutlich hatte er sich das gemerkt und war nun vorbereitet.
Sie riss an ihren Fesseln. »Ich weiß nicht, ob ich das kann«, sagte sie leise.
Zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, an ihre Grenzen zu stoßen.
»Und wenn wir es einfach nur versuchen?«, schmeichelte er ihr. »Du kannst jederzeit das Safeword sagen.«
Sie schloss die Augen und stellte sich vor, wie er einen Finger in den Tabasco tauchte und sie damit berührte. Allein der Gedanke ließ ihr heiße Tränen in die Augen schießen.
»Okay.« Sie nickte tapfer, wappnete sich für den Schmerz.
Doch Walter ging zunächst behutsam vor. Er küsste sie, streichelte sie und ließ sie erbeben. Er schob sich zwischen ihre Beine, schob ihre Schenkel auseinander und leckte über ihre Klitoris, sanfte kleine Vorstöße seiner Zunge. Sie kam ihm entgegen, soweit die Fesseln es ihr erlaubten. Seine Zunge massierte sie geschickt zum ersten Orgasmus. Als dieser verebbte, wusste sie, was nun kommen würde.
Sie hörte, wie er das Fläschchen aufschraubte. Meike kniff die Augen zusammen. Sein Atem strich heiß über ihre Möse, und dann leckte er sie noch einmal.
Und dieses Mal brannte es wie Feuer.
Er hatte sie überrumpelt. Sie hatte geglaubt, er würde sie mit dem präparierten Dildo bearbeiten, aber stattdessen hatte er einige Tropfen Tabasco auf seine Zunge gegeben und verteilte nun die scharfe Flüssigkeit auf ihrer Spalte.
Meike schrie auf. Es brannte höllisch! Wie Feuer, und tausendmal schlimmer, aber zugleich war seine Zunge da, so sanft und unnachgiebig, und sie hörte ihn erstickt
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