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Roter Hibiskus: Roman (German Edition)

Roter Hibiskus: Roman (German Edition)

Titel: Roter Hibiskus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Scholes
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Frühstücksvorbereitungen für die Gäste noch Zeit gefunden, grüne Bohnen zu rösten und sie im Mörser zu zerstoßen. Das Gebräu würde stark und süß sein. Mara atmete das Aroma ein. Sie spürte schon, wie es in ihren Körper eindrang und ihre Müdigkeit verbannte. Es war genau das, was sie jetzt brauchte, so dass sie sich fragte, ob Menelik wusste, wie wenig sie geschlafen hatte.
    Carlton war vertieft in einen dicken Stapel Papiere, der auf dem Tisch vor ihm lag. Was auch immer er lesen mochte, es ließ ihn angespannt wirken. Als Mara näher kam, sah sie, dass er lange Zahlenreihen studierte. Sie hatten Überschriften wie Kosten bis jetzt, Geschätzte Gesamtkosten und Tatsächliche Gesamtkosten . Es gab auch noch andere Überschriften. Hotel und Verpflegung. Kamerateam. Filmmaterial.
    Als Carlton merkte, dass sie zu ihm kam, schob er die Papiere zur Seite, außer Sichtweite. Er lächelte sie an. »In zwei Stunden beginnen wir zu drehen«, sagte er. »So weit, so gut.«
    Mara schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln. »Brauchen Sie etwas? Soll ich Ihnen noch einen Kaffee bringen lassen?«
    »Nein danke«, erwiderte Carlton. »Ich hatte schon vier – starke.« Er wies auf Maras Tablett. »Lassen Sie sich nicht abhalten.«
    Mara trank einen Schluck Kaffee und schloss einen Moment lang die Augen, um Geruch und Geschmack zu genießen. Als sie sie wieder öffnete, hatte Carlton sich halb von seinem Stuhl erhoben und blickte zu dem Weg an den Rundhütten. Mara wandte den Kopf und sah, dass Leonard auf sie zukam. An seinem knochigen Handgelenk baumelte ein Megaphon.
    »Was ist passiert?«, fragte Carlton.
    Leonard antwortete ihm schon von weitem. »Rudi hat gerade den Koffer gecheckt. Die Garderobe hat nur die Hälfte aller Sachen eingepackt, die wir brauchen. Der Rest ist auf dem Weg zurück in die Staaten.«
    Carlton fiel der Unterkiefer herunter. »Auch die Kleidung für die Aufnahmen heute?«
    »Ja.«
    Leonard begrüßte Mara nur mit einem flüchtigen Blick. Dann setzte er sich auf einen Stuhl und tappte nervös mit einem Fuß auf den Boden.
    Ein paar Sekunden lang blickte Carlton sich nur hilflos um. Dann riss er sich zusammen. Er hob die Hände und machte beruhigende, tätschelnde Bewegungen.
    »Es ist alles in Ordnung. Alles gut. Wir fangen einfach mit einer neuen Sequenz an. Diese Sachen sind ja noch nie im Bild gewesen. Wir können sicher etwas anderes besorgen.« Er wandte sich an Mara. »Wir brauchen Safarikleidung für Lillian und für Peter. Idealerweise müssten die Sachen ein bisschen altmodisch sein. Können Sie uns aushelfen?«
    »Das kann ich in der Tat.« Mara wusste, dass sie selbstgefällig klang, aber das war ihr egal. Es war schön, wenn man ein Problem so leicht lösen konnte. »Wir haben zufällig einen ganzen Schrank voll mit Kleidung, die in den fünfziger Jahren gekauft wurde: Buschhemden, Hosen, sogar Gürtel und Stiefel. Sie sind noch nie getragen worden.«
    Mara stand auf, um die beiden Männer zur Lodge zu führen. Carlton erhob sich ebenfalls, aber Leonard blieb sitzen. Er zeigte plötzlich auf Maras Bluse.
    »Sie haben die Tasche abgetrennt«, stellte er fest. »Man kann noch sehen, wo sie angenäht war.«
    Mara warf ihm einen unsicheren Blick zu. Der Kommentar kam ihr völlig irrelevant vor.
    »So machen wir das immer«, sagte sie nach kurzem Schweigen. »Sonst bleibt der Gewehrlauf an der Klappe oder an dem Knopf hängen.«
    »Und Sie haben auch noch zusätzliche Patronenringe hinzugefügt?«
    »Das Hemd gehört eigentlich meinem Mann«, erwiderte Mara. »Er trägt immer zwei Arten von Munition bei sich.«
    Leonard beugte sich vor und betrachtete interessiert ihre Hose. Mara blickte an sich hinunter und sah, dass auf einem Bein ein getrockneter, rostbrauner Blutfleck war.
    Leonard sprang auf wie ein Stehaufmännchen. »Wir nehmen einfach Ihre Kleider, wenn das okay ist. Sie sind sogar noch besser als die, die wir hatten! Wir brauchen auch etwas von Ihrem Mann. Alte Sachen, abgetragen …«
    Carlton wandte sich an Mara. »Das wäre sehr nett von Ihnen. Macht es Ihnen etwas aus?«
    »Nein, es ist in Ordnung«, erwiderte Mara. Warum sollte es nicht in Ordnung sein, wenn man jemandem abgetragene Arbeitskleidung lieh? Es war ihr zwar ein wenig unbehaglich dabei, für John zu entscheiden, aber dann fiel ihr ein, dass er bei einer Safari sein zweites Hemd mal einem Kunden gegeben hatte. Der Mann hatte allen Ernstes vorgehabt, in dem rot-blau karierten Cowboyhemd jagen zu gehen, das jetzt

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