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Rotlichtkrieg: Auf Leben und Tod gegen die Hells Angels (German Edition)

Rotlichtkrieg: Auf Leben und Tod gegen die Hells Angels (German Edition)

Titel: Rotlichtkrieg: Auf Leben und Tod gegen die Hells Angels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianni Sander , Marc-André Rüssau
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Wladimir, ein Serbe. Der kommt abends gerne mal einen Cocktail trinken und mittags zum Mittagstisch. Ist ein komischer Vogel, hat wohl ein paar seltsame Sachen mit der Jugo-Mafia am Laufen. Als ich in einer ruhigen Minute einmal mit ihm plaudere, erzählt er mir, dass viele seiner Leute, mit denen er früher im Krieg gekämpft hat, mittlerweile in Südamerika sind.
    »Ach, kennst du auch wen auf Aruba?«, frage ich ihn.
    »Klar. Da ist ein Freund von mir, der war früher Priester, der hat jetzt eine Tauchschule auf Aruba.«
    »Klein ist die Welt. Wenn ich da jemanden suche, wie schwierig ist das?«
    »Einen Deutschen?«
    »Genau. Heißt Alex, lange blonde Haare, eine Zahnlücke, heller Teint, sportliche Figur.«
    »Kein Problem, die Insel ist nur ein paar Quadratkilometer groß.«
    Also erzähle ich ihm, worum es geht. 14 Tage später kommt Wladimir wieder in den Laden und meint triumphierend: »Wir rufen jetzt meinen Freund auf Aruba an. Der sitzt in Oranienstadt im ›Manchebo-Beach-Hotel‹, da arbeitet der Alex als Kellner im Restaurant. Die Haare hat er jetzt allerdings kurz, die Zahnlücke ist aber noch da.«
    Er wählt eine lange Nummer, sagt ein paar Worte auf Serbisch und reicht mir dann den Hörer weiter.
    »Hallo, suchst du diese Junge aus Deutschland?«
    »Genau.«
    »Hol ich dir jetzt«, sagt der Mann, dann höre ich ihn rufen: »Eh, kommst du mal, hier ist Telefon für dich.«
    Und dann habe ich auf einmal den Alex am Telefon.
    »Hi Alex, so schnell habe ich dich, egal wo du auch bist.«
    »Gianni, Mensch …«
    »Ja, geile Nummer, die ihr da mit mir geplant hattet. Der Frank hat mir alles erzählt, schämen solltest du dich. Ich wünsche dir alles Gute, aber denk dran, man sieht sich immer zweimal im Leben.«
    »Ja, also wegen deinem Geld …«
    »Lass mal, gib mir den anderen Typen wieder.«
    Dann habe ich Wladimirs Freund wieder am Telefon. Er plaudert los, will zu dem kommen, was er als seinen eigentlichen Auftrag ansieht: »So, Chef, was sollen wir machen mit diese Mann. Ich habe Vorschlag. Den hauen wir schön in die Fresse, bis der richtig blutet, ich gehe Luftmatratze kaufen für 7 Dollar im Supermarkt. Klebeband, Arschloch auf Luftmatratze, ab aufs Meer. Der ablandige Wind, in zehn Minuten haben ihn die Fische.«
    »Nicht nötig«, sage ich, »lasst den mal laufen.«
    Der Mann ist verblüfft, offenbar versteht er nicht, warum ich Alex nicht umbringen will.
    »Gott will ihn richten, wir bringen ihn zu ihm«, meint der ehemalige Priester.
    »Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen«, erwidere ich.
    Eigentlich will ich nur, dass Alex weiß, dass seine schlechten Taten ihn einholen können. Überall auf der Welt.
    Ich habe dem Wladimir dann 2000 Mark gegeben, 1000 für ihn und 1000 soll er den Jungs in Aruba per Western Union schicken. Damit ist das Thema für mich erledigt.

Nutten rasieren
    Ich will nicht lange in Hamburg bleiben, bloß ein bis zwei Wochen. Eigentlich will ich nur Freunde besuchen. Aber es ist Sommer, und Hamburg zeigt mir sein schönstes Gesicht. Hafen, Reeperbahn, ich sitze mit Freunden zusammen, koche abends für alle. Zum ersten Mal seit Jahren komme ich etwas zur Ruhe.
    Das schönste Gesicht, das mir Hamburg zeigt, gehört aber Fatima. Ich lerne sie auf einer Party kennen, eine Perserin mit langen schwarzen Haaren und großen Silikontitten. Genau der Typ Frau, auf den ich stehe.
    Sie hat einen Beauty-Salon auf dem Kiez und ist alleinerziehend mit einem Sohn. Nach zwei Wochen ziehe ich bei ihr ein, der Gedanke, Deutschland zu verlassen, ist erst einmal ganz weit weg.
    Fatima gibt mir das Gefühl, eine Familie zu haben. Deswegen verliebe ich mich in sie.
    Ein folgenreicher Fehler.
    Denn Fatima macht mir etwas vor, sie ist nicht die erfolgreiche Geschäftsfrau und ihre Silikontitten hat sie nicht nur, um den Mann fürs Leben zu bezirzen. Die meisten aus dem Hamburger Milieu haben eine Geschichte mit ihr.
    Fatima hat eine zwölfjährige Rotlichtkarriere hinter sich. Den Beauty-Laden hat ihr ein ehemaliger Freier ermöglicht. Und da führt sie sich jetzt als etwas Besseres auf und genießt es, dass ihr die anderen Huren in den Arsch kriechen. Damit sie ihre künstlichen Nägel und Haare günstiger kriegen.
    Zu ihrem zwölfjährigen Sohn kann ich absolut keinen Draht aufbauen. Er ist etwas dicklich und verbringt seine Zeit vor seiner Playstation. Ein paarmal versuche ich, ihn für etwas anderes zu begeistern, fürs Fußballspielen, später mal für

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