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Rotwild: Der zweite Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss (German Edition)

Rotwild: Der zweite Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss (German Edition)

Titel: Rotwild: Der zweite Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Signe Danielsson , Roman Voosen
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Prätorianergarde am kaiserlichen Hof Diokletians. Dort verheimlichte er seinen christlichen Glauben, aber seine Stellung erlaubte ihm, seinen christlichen Glaubensgenossen in den Gefängnissen Roms beizustehen, ihnen Mut zuzusprechen und weitere Römer zu bekehren. Der Legende nach ließ ihn Kaiser Diokletian, als er von Sebastians Glauben erfuhr, an einen Baum binden und von numidischen Bogenschützen erschießen. Sebastian wurde zunächst für tot gehalten und am Hinrichtungsort liegen gelassen, wo er von der Witwe des Märtyrers Castulus gefunden und schließlich gesund gepflegt wurde. Nach seiner Genesung trat er Diokletian erneut gegenüber und bekannte sich zum Christentum. Der Kaiser ließ ihn daraufhin im Hippodrom des Palastes Domus Augustana auf dem Palatin zu Tode prügeln und die Leiche in die Cloaca Maxima, den größten Abwasserkanal Roms, werfen. Sebastian erschien dann der Christin Lucina im Traum und wies ihr den Ort. Sie holte den Leichnam heraus und bestattete ihn im Coemeterium an der Via Appia.
    Unter dem Informationstext stand noch ein Gedicht.
Sankt Sebastian
Wie ein Liegender so steht er; ganz
hingehalten von dem großen Willen.
Weitentrückt wie Mütter, wenn sie stillen,
und in sich gebunden wie ein Kranz.
Und die Pfeile kommen: jetzt und jetzt
und als sprängen sie aus seinen Lenden,
eisern bebend mit den freien Enden.
Doch er lächelt dunkel, unverletzt.
Einmal nur wird seine Trauer groß,
und die Augen liegen schmerzlich bloß,
bis sie etwas leugnen, wie Geringes,
und als ließen sie verächtlich los
die Vernichter eines schönen Dinges.
    Der Dichter hieß Rainer Maria Rilke. Lindholm las das Gedicht mehrmals. Er war sich nicht sicher, ob er es verstand. Aber er fand, dass es eine sehr unheimliche Wirkung hatte. Dann suchte er im Inhaltsverzeichnis nach dem heiligen Adrian. Der Abschnitt im Buch war etwas länger als bei Sankt Sebastian, jedoch gab es keine Abbildungen zu Sankt Adrian. Vielleicht war das, was ihm der Legende nach widerfahren war, zu grausam, um gemalt zu werden.
    Der heilige Adrianus war Offizier der römischen Armee und lebte zur Zeit der Kaiser Diokletian und Maximian. Um das Jahr 300 ließ Maximian zwei Dutzend Christen verhaften und folterte sie. Adrianus wurde Zeuge dieser Geschehnisse und fragte die Märtyrer, aus welchem Grund sie so unerträgliche Qualen erduldeten. Sie antworteten ihm: »Wir erdulden all das, um die unaussprechliche Seligkeit zu gewinnen, die Gott denen bereitet, die um Seinetwillen leiden.« Daraufhin erfasste Adrians Seele die göttliche Gnade und er wurde erleuchtet. Er verlangte, man möge seinen Namen zu denen der Märtyrer hinzufügen, woraufhin er festgenommen und gefesselt ins Gefängnis geworfen wurde. Am andern Tag wurde ihm der Gerichtstermin mitgeteilt und er erhielt die Erlaubnis, seine Frau Nathalia zu benachrichtigen. Als diese ihn kommen sah, glaubte sie, er habe den Erlöser verraten, verriegelte die Tür und rief ihm die Worte des Herrn zu: »Wer mich verleugnet vor den Menschen, den werde ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist.« Doch als Adrianus ihr den wahren Grund seines Kommens mitteilte, öffnete sie die Tür weit, umarmte ihn und beschloss, mit ihm zum Gericht zu gehen. Einige Tage später wurde Adrianus dem Kaiser vorgeführt und auf sein mutiges Bekenntnis hin so schwer geschlagen, dass seine Eingeweide hervortraten. Dann trug man ihn ins Gefängnis zurück, denn er konnte nicht mehr gehen. Nathalia schnitt sich die Haare und legte Männerkleider an, sodass es ihr gelang, sich ins Gefängnis zu schmuggeln, um ihren Mann und die anderen Märtyrer zu pflegen, obwohl der Kaiser befohlen hatte, ihnen jede Pflege zu versagen. Als Maximian vernahm, dass man seinen Befehl umgangen hatte, wurde er so zornig, dass er allen im Schraubstock die Beine zerquetschen, und Adrianus die Hände abhacken ließ. Unter dieser Folter gaben sie alle den Geist auf. Am nächsten Tag wurde er enthauptet. Danach sollte er mit 23 anderen Märtyrern verbrannt werden. Als die Scharfrichter begannen, ihre Körper anzuzünden, erhob sich ein gewaltiger Gewittersturm, der das Feuer auslöschte und die Scharfrichter durch Blitze tötete. Christen bargen Adrians Leichnam und bestatteten ihn am Stadtrand von Byzanz. Nathalia sollte wieder verheiratet werden und floh nach Byzanz in die Nähe von Adrians Grab und nahm eine Hand Adrians, die sie fand, zu sich. Als sie starb, wurde sie ebenfalls bei den Märtyrern beerdigt. Der heilige

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