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Roulette der Liebe

Titel: Roulette der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Fähigkeiten zu verlassen«, sagte sie. »Und dir auch nicht. Ohne mich findest du die Mine niemals. Du kannst entweder gar nichts haben oder die Hälfte der Goldmine, die rechtmäßig mir gehört.«

Es trat Stille ein - die Art von Stille, die dem Donner vorausgeht, nachdem Blitze über den Himmel zucken. Reno lächelte kalt.
    »In Ordnung«, sagte er. »Die Hälfte der Mine.«
    Eve stieß einen unterdrückten Seufzer der Erleichterung aus.
    »Und das ganze Mädchen«, fügte er tonlos hinzu.
    Die Erleichterung gerann zu einem Klumpen in Eves Kehle. »Was?« fragte sie.
    »Du hast mich gehört. Bis wir die Mine gefunden haben, wirst du mir gehören, wann immer ich dich will, wie auch immer ich dich will.«
    »Aber ich dachte, wenn ich dir von der Mine erzähle, würdest du...«
    »Kein Aber«, sagte er kalt. »Ich habe es verdammt satt, um das zu feilschen, was mir bereits gehört. Außerdem brauchst du mich ebenso, wie ich dich brauche. Du würdest keine zwei Tage allein in dieser Wüste überleben. Du brauchst mich, um...«
    »Aber ich bin nicht das, wofür du mich hältst. Ich bin...«
    Reno fiel ihr ins Wort. »Sicher bist du das. Im Moment krümmst du dich wie ein Wurm am Haken, versuchst dich irgendwie aus der Sache herauszuwinden, um dein Wort nicht halten zu müssen. Nur eine Betrügerin würde so etwas tun.«
    Eve schloß die Augen.
    Es war ein Fehler. Die Tränen, die sie zurückzuhalten versucht hatte, quollen nun unter ihren Wimpern hervor.
    Reno beobachtete Eve, verdrängte alle Empfindungen des Mitleids, redete sich ein, ihre Tränen seien nur ein weiteres Mittel im Arsenal weiblicher Waffen. Und dennoch war es ihm fast unmöglich, nicht weich zu werden. Je länger er mit Eve zusammen war, desto schwerer fiel es ihm, sich ständig daran zu erinnern, was für ein hinterhältiges, kleines Flittchen sie in Wirklichkeit war.
    Zum ersten Mal in seinem Leben war er dankbar für die Lektionen der Vergangenheit, die ihn auf grausame Weise gelehrt hatten, wie eine Frau einen Mann täuschen und an der Nase herumführen kann. Es hatte eine Zeit in seinem Leben gegeben, da hätte er Eves silbernen Tränen und ihren blassen, zitternden Lippen geglaubt.
    »Nun?« fragte er brüsk. »Abgemacht?«
    Eve starrte den dunklen, muskulösen Revolverhelden an, der sie mit Augen so hart wie Jade fixierte.
    »Ich...« Ihre Stimme brach.
    Reno wartete schweigend.
    »Ich habe mich in dir getäuscht«, sagte sie nach einer Pause. »Ich bin nicht stark genug, um dich zu bekämpfen und zu besiegen, also wirst du dir einfach nehmen, was du von mir willst, genau wie Raleigh oder Slater.«
    »Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine Frau mit Gewalt genommen«, erwiderte er. »Und ich werde es auch niemals tun.«
    Eve atmete auf. »Ist das wahr?«
    Trotz seines Ärgers fühlte Reno plötzlich eine Welle von Mitgefühl für Eve in sich aufsteigen. Betrügerin oder nicht, Saloongirl oder nicht, kein Mädchen verdiente es, daß man so brutal mit ihr umsprang, wie Männer wie Slater oder Raleigh es taten.
    »Du hast mein Wort darauf.«
    Reno sah die Erleichterung in Eves goldenen Augen und lächelte schwach.
    »Das bedeutet aber nicht, daß ich dich nicht anrühren werde«, fuhr er fort. »Es bedeutet nur, daß du vor Lust und nicht vor Schmerz schreien wirst, wenn ich dich nehme - und nehmen werde ich dich.«
    Eine tiefdunkle Röte stieg in Eves Wangen.
    »Sind wir uns jetzt einig?« fragte Reno.
    »Du wirst mich nicht berühren, es sei denn, ich...«
    »Ich werde dich nicht nehmen «, berichtigte er sie augenblicklich. »Das ist ein kleiner Unterschied, Saloongirl. Wenn dir diese Abmachung nicht gefällt, können wir uns auch wieder an die erste halten -ich bekomme die ganze Mine und das ganze Mädchen. Du kannst es dir aussuchen.«
    »Du bist wirklich zu freundlich!« stieß sie hervor.
    »Ohne Zweifel. Aber ich bin ein vernünftiger Mann. Ich werde dich nicht für alle Zeiten behalten. Nur so lange, wie es dauert, die Mine zu finden. Einverstanden?«
    Eve schaute Reno eine ganze Weile lang schweigend an. Sie erinnerte sich selbst daran, daß er keinen Grund hatte, ihr zu trauen, eine ganze Reihe von Gründen, sie nicht zu respektieren, und daß er durchaus fähig war, sich das zu nehmen, was er haben wollte, und zur Hölle mit ihren Protesten - und dennoch war er bereit, sie besser zu behandeln, als es jeder andere Besucher des Gold Dust Saloons unter diesen Umständen getan hätte.
    »Abgemacht«, erklärte sie.
    Als Eve sich

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