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Roulette der Liebe

Titel: Roulette der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Länge des Canyons entlanglief.
    »Wo kommt all das Wasser her?« wollte sie wissen.
    »Vom Plateau. Bei starken Gewittern fließt das Wasser schneller herunter, als es in den Boden einsickern kann. Und an manchen Stellen kann es überhaupt nicht versickern. Deshalb stürzt es sofort in die tiefer gelegenen Gebiete hinunter. In diesen extrem schmalen Canyons steigt es besonders schnell an.«
    »Was für ein Land!« murmelte Eve. »Iß Sand oder ertrinke.«
    Renos Mundwinkel zuckten belustigt. »Ich bin beidem gelegentlich schon sehr nahe gekommen.«
    Trotzdem hatte er noch nie so schlimm in der Falle gesessen wie in diesem Augenblick - das Ende einer Sackgasse vor sich, Banditen hinter sich, und dazwischen quälender Durst.
    Schweigend prüfte Reno die Wände des Canyons, in dem Eve und er gefangen waren. Etwas an den Gesteinsschichten ließ ihm keine Ruhe.
    »Halt an«, rief er Eve zu.
    Sie zügelte ihr Pferd und schaute über ihre Schulter zurück. Reno saß ruhig da, beide Hände auf den Sattelknauf gestützt, und musterte die Felswände, als hätte er noch niemals im Leben etwas Interessanteres gesehen.
    Nach einer Weile trieb Reno Darling vorwärts und drückte sich an den beiden Shaggies und Eves Stute vorbei in den winzigen, schlitzförmigen Canyon hinein, den er bei seinem ersten Erkundungsritt entdeckt hatte. Er hatte die Schlucht enttäuscht als unbedeutend abgetan. Jetzt überlegte er, ob er sein Urteil nicht vielleicht doch etwas zu vorschnell gefällt hatte.
    »Ist dein Gewehr geladen?« fragte er.
    »Ja.«
    »Hast du schon mal einen sechsschüssigen Revolver benutzt?«
    »Manchmal, ja. Aus einer Entfernung von mehr als zehn Metern kann ich die Ecke einer Scheune aber nicht mehr treffen.«
    Reno drehte sich um und blickte Eve an. Das Lächeln, das er ihr schenkte, erinnerte sie plötzlich wieder daran, was für ein gutaussehender Mann er war.
    »Keine Sorge, gata. Scheunen werden sich ganz bestimmt nicht an uns heranschleichen.«
    Eve lachte.
    Reno zog seinen zweiten Revolver hervor und entfernte eine Patrone aus der Drehkammer, bevor er die Waffe wieder in den Patronengürtel steckte.
    »Hier«, sagte er und reichte Eve den Gürtel. »Der Schlagbolzen steht auf einer leeren Kammer, du mußt also zweimal den Abzug drücken, um zu schießen.«
    Der Gürtel paßte Eve ungefähr so, wie ein Überzieher einem Kind paßt. Als Reno sich vorbeugte, um die Schnalle fester zu ziehen, streifte er unabsichtlich mit dem Handrücken über Eves Brüste. Sie zuckte zusammen. Durch die plötzliche Bewegung streiften ihre Brüste ein zweites Mal gegen seine Hand. Diese zweifache Berührung ließ Eves Knospen erregt anschwellen.
    Renos Blick glitt langsam von den Brüsten zu den lebhaften goldenen Augen der Frau hinauf, die ihn bis in seine Träume verfolgte.
    »Du bist so verdammt lebendig«, sagte er heftig. »Und bist so verdammt nahe daran gewesen zu sterben.«
    Er befestigte den Patronengurt so gut es ging um Eves schmale Taille. Obwohl ihm eine innere Stimme eindringlich riet, es nicht zu tun, ließ Reno seine Hand um Eves Nacken gleiten. Er zog sie an sich, während er sich zu ihr hinunterbeugte.
    »Ich werde diesen engen Seitencanyon noch einmal überprüfen«, murmelte er dicht an ihren Lippen. »Du paßt auf, ob sich von hinten jemand nähert.«
    »Sei vorsichtig.«
    »Keine Sorge. Ich habe vor, noch lange genug zu leben, um all das in vollen Zügen zu genießen, was ich im Gold Dust Saloon gewonnen habe - dich eingeschlossen.«
    Der Kuß, den Reno Eve gab, war wie ein Blitzschlag, heiß und wild und ungezähmt. Er traf Eve bis in ihr Innerstes und dauerte nur einen flüchtigen Moment.
    Dann war Reno verschwunden... und Eve blieb zurück mit seinem Geschmack auf den Lippen, seinem Hunger, der ihr Blut erhitzte, und seinen Worten, die lustvoll in ihr nachklangen, Warnung und Verheißung in einem.
    Ich habe vor, noch lange genug zu leben, um all das in vollen Zügen zu genießen, was ich im Gold Dust Saloon gewonnen habe - dich eingeschlossen.

12. Kapitel
    Stunden später kletterten Reno, Eve und die Pferde immer noch Schicht für Schicht die Stirnwand des Canyons hinauf, folgten einem unsicheren, gefährlichen Weg aus der Sackgasse heraus. Viele Male drohte der schmale Pfad abrupt vor dem einen oder anderen Felsblock zu enden, sie hilflos ihrem Schicksal überlassend; doch so weit war es noch nicht gekommen.
    Jedenfalls nicht ganz.
    »Sieh nicht hinunter!«
    Renos Warnung war überflüssig. Eve hätte nicht

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