Roulette des Herzens
»Wollen Sie zu jemand anderem?«
Sie zog die Möglichkeit in Betracht. »Nein«, antwortete sie in sprödem Ton. »Ich will mit niemand anderem auf der Welt zusammen sein.« Das war die Wahrheit. Sara hatte nur diesen Abend. Mehr Zeit würde sie nicht mit Mr. Craven verbringen können. Sie sah seinen suchenden Blick auf sich gerichtet, strich ihm über den Jackenaufschlag und glättete ihn unnötigerweise. Eine innere Stimme tadelte sie, weil sie mit einem Schurken, der sie küssen würde, in einem Palast der Sünde kokettierte.
Er schob die Finger in ihre Locken, zerzauste ihr das Haar, legte ihr fest die Hand um den Hinterkopf. Seide und Samt raschelten, als ihre Masken sich streiften, und dann spürte sie seinen Mund auf ihrem. Zunächst war der Kuss kühl und zurückhaltend. Mr. Craven ließ sich Zeit, fuhr langsam mit den Lippen über Saras. Einen Moment lang dachte sie überrascht, seine Küsse seien denen Mr. Kingswoods ziemlich ähnlich.
Doch das änderte sich im Nu. Mr. Cravens heiße Lippen nötigten sie, ihre zu öffnen. Sie erschauerte vor Erstaunen, als Mr. Craven die Zunge in ihren Mund schob. War dies die Art, wie andere Leute sich küssten? Verwirrt über den intimen Kontakt, stemmte Sara die Hände gegen Mr. Cravens Brust, bis er den Kopf hob und sie anschaute.
Seine Augen funkelten und hatten einen Ausdruck, den Sara nicht zu deuten vermochte.
»Nicht vor allen Leuten«, sagte sie und wies mit zitternder Hand auf, die Menschenmenge. Das war eine schwache Begründung gewesen, denn niemand hatte den Blick auf Sara und Mr. Craven gerichtet. Sofort schloss Mr. Craven die Finger um ihr Handgelenk, zog sie mit sich aus dem Billardsalon, am Speisezimmer und den anderen Spielzimmern vorbei und noch weiter, bis die Musik und die Stimmen der Leute zu gedämpftem Dröhnen wurden.
Sie stolperte hinter ihm her, und ihre Benommenheit schwand. »Wohin …?« war alles, was sie herausbrachte, während sie mit ihm durch den Korridor ging.
»In die Hinterzimmer.
»Ich halte das nicht für eine gute Idee.«
Er verlangsamte den Schritt nicht. »Wir müssen ungestört sein.«
»Wozu?«
Sara wurde von ihm durch eine Tür in einen matt erhellten Raum gedrängt. Sie riss die Augen auf und betrachtete die mit Damast bespannten Wände und das Spiel der Schatten auf den kunstvollen Stuckornamenten. Einige wenige Möbel standen im Zimmer – ein kleiner runder Tisch mit zwei vergoldeten Stühlen, ein hübscher Wandschirm aus Bronze, der bemalte Holzeinlagen hatte, und eine Chaiselongue. Furchtergriffen zuckte Sara zurück, doch die Tür war bereits zu.
Mr. Craven schlang die Arme um Sara und legte ihr die Hand um den Nacken.
»Ruhig«, sagte er, und sein Atem streifte warm ihr Haar. »Ich will Sie nur so halten.«
»Aber ich kann nicht.«
»Lassen Sie mich Sie in den Armen halten.« Er küsste sie auf den Nacken und drückte sie fester an sich.
Sie entspannte sich. Eine wohlige Trägheit fasste sie, und irgendwie vergaß sie, dass es außer Mr. Craven noch etwas gab. Er wusste, wie man eine Frau zu halten hatte, wie man ihr die Befangenheit nahm. Verwirrt legte sie den Kopf in den Nacken, und dann küsste Mr. Craven sie.
Sie klammerte sich an ihn und schmiegte sich enger an ihn, bis ihre schmerzenden Brüste an seine Brust gepresst waren. Er legte ihr die Hände auf den Rücken und drückte sie an seine Hüften. Sie spürte, wie erregt er war, und wich sofort zurück. »Ich habe zu viel getrunken. Ich muss fort. Ich muss …«
Er lachte verhalten, und nahm die Maske ab. Gierig küsste er die unbekannte Schönheit auf die Kehle und biss in ihren zarten Hals. Sie schnappte nach Luft und versuchte, zurückzuweichen, doch er hielt sie an den Haaren fest.
Beruhigend auf sie einredend, hob er sie hoch und legte sie sacht auf die Chaiselongue. Einwände lagen ihr auf der, Zunge, aber sie wurden sogleich durch einen Kuss erstickt. Mr. Craven zog ihr das Oberteil des Kleides herunter, bis ihre nackten, herrlichen Brüste im Licht schimmerten. Er umschloss die rosigen Spitzen mit den Lippen, saugte und leckte zärtlich, bis Sara wimmerte und ihm die Finger in das dunkle Haar krallte. Er umfasste ihre Brüste und liebkoste sie mit den Lippen, den Zähnen und der Zunge, als wolle er sie gierig verschlingen.
Sara stöhnte auf, bog sich ihm entgegen und presste die Spitze der Brust tiefer in seinen Mund. Sie spürte, dass Mr. Craven ihr die Röcke hochschob und sie zwischen, seinen kraftvollen Schenkeln
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