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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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keine Wahl. Und sie scheint sich mit dem Gedanken abgefunden zu haben. Schließlich kann sie es mir nicht übelnehmen, dass ich ihren Sohn liebe.«
    »Ganz recht«, stimmte Mrs. Hodges rasch zu. »Es kann den beiden nur guttun, wenn er sich eine Frau nimmt. Wenn Sie mich fragen, so hat Mrs. Kingswood ihn durch ihre Hätschelei beinahe verdorben.«
    Sara unterließ es, Mrs. Hodges von Herzen zuzustimmen. Sie hängte die frisch gereinigten Töpfe und Kessel am Ofenregal auf. Ein Stück der Spitzenrüsche ihres Häubchens hing ihr auf die Augenbraue, und gereizt schob sie es zurück. Auf Mr. Kingswoods Drängen hin war sie wieder dazu übergegangen, ihre Spitzenhauben zu tragen. Sie schienen ihr jedoch nicht mehr so zu passen wie sonst. Sie ging zu dem gefliesten Spülbecken, um die schmutzigen Hände und Arme abzuwaschen, und erschauerte unter dem eisigen, aus der Pumpe strömenden Wasserschwall.
    »Sie hat keine Angst vor der Arbeit«, sagte Mrs. Hodges zu Mrs. Fielding. »Sie ist nicht wie die anderen oberflächlichen Mädchen, die kaum einen Funken Vernunft haben und sich nur dafür interessieren, wie sie sich das Haar frisieren und den Männern schöne Augen machen können.«
    »Sie hat zwei kräftige Hände und einen wachen Verstand«, stimmte Katie zu »Sie wird Mr. Kingswood eine gute Frau sein. Und, falls seine Mutter es zulässt, ein Segen für sie.«
    Aufmerksam beobachtete Mrs. Hodges Sara. »Besteht Mrs. Kingswood immer noch darauf, dass Sie und ihr Sohn nach der Hochzeit bei ihr wohnen?«
    Sara versteifte sich und wusch sich weiter die Hände, bis sie sauber und vor Kälte gefühllos waren. »Ich befürchte, ja«, sagte sie dann leichthin. »Diese Angelegenheit ist noch nicht geklärt.«
    »Oje!« Mrs. Hodges wandte sich ab und unterhielt sich leise mit Mrs. Fielding.
    Sara achtete nicht auf das Gespräch, trocknete sich die eiskalten Hände ab und dachte an den letzten Monat. Mrs, Kingswood hatte die Neuigkeit von der Verlobung mit bemerkenswerter Ruhe hingenommen. Sara und Perry hatten ihr das gemeinsam mitgeteilt und waren erstaunt gewesen, weil Mrs. Kingswood keine Einwände erhoben hatte. Falls du glücklich bist, wenn du Sara heiratest, dann gebe ich euch meinen Segen«, hatte Mrs. Kingswood zu ihrem Sohn gesagt und sein Gesicht in den schmalen Händen gehalten. Sie hatte sich vorgebeugt und ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen gedrückt. Dann hatte sie sich aufgerichtet und Sara aus verengten Augen angesehen.
    Seither hatte sie sich ständig eingemischt und jede Entscheidung kritisiert, die Sara und ihr Verlobter getroffen hatten. Er schien, sich der Hetzerei seiner Mutter nicht bewusst zu sein, aber Sara regte sich dauernd darüber auf.
    Sie befürchtete, in der Ehe ständig Ärger mit Mrs. Kingswood zu haben. Besonders die letzte Woche war sehr anstrengend gewesen. Mrs. Kingswood war über den Gedanken beunruhigt, ihr Sohn könne sie im Stich lassen, und hatte die Absicht kundgetan, sie gedenke, nach der Hochzeit bei ihm und seiner Frau zu leben.
    »Das ist kein sehr ungewöhnlicher Wunsch«, hatte er zu Sara gesagt. »Viele Paare leben mit ihren Eltern und sogar Großeltern unter einem Dach. Ich sehe keinen Grund, warum wir allein leben sollten.«
    Sara war erschüttert gewesen. »Soll das heißen, du willst, dass wir das Haus mit deiner Mutter teilen?«
    Ein Schatten war über sein jungenhaftes Gesicht geflogen. »Was würdest du sagen, wenn deine Mutter alleinstehend wäre und uns bitten würde, bei ihr zu wohnen?«
    »Das ist nicht das gleiche. Sie ist nicht so schwierig und schwer zufriedenzustellen.«
    Perry hatte Sara gekränkt und mürrisch angesehen. Er war nicht gewöhnt, dass sie ihm widersprach. »Ich wäre dir dankbar, wenn du, was meine Mutter betrifft, nicht solche Ausdrücke verwenden und daran denken würdest, dass sie mich aufgezogen und sich ohne jemandes Hilfe um mich gekümmert hat.«
    »Das weiß ich«, hatte Sara zerknirscht erwidert und versucht, eine Lösung für das Dilemma zu finden. »Du hast doch eigenes Geld, nicht wahr, Perry? Ersparnisse?«
    Die Frage hatte ihn verstimmt, da es einer Frau nicht zustand, sich nach Geld zu erkundigen. »Das geht dich nichts an.«
    Angetan von der Idee, die Sara gekommen war, hatte sie seinen gekränkten männlichen Stolz ignoriert. »Nun, ich habe einen Sparstrumpf und werde genug am Verkauf meines nächsten Buches verdienen, um uns ein Cottage kaufen zu können.
    Falls es notwendig werden sollte, schinde ich mich bis

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