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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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zulassen, dass jemand die Hand gegen dich erhebt. Dieses Privileg hebe ich für mich auf.«
    »Das möchte ich erleben, wie du versuchst, mir eine Backpfeife zu geben!« erwiderte sie und lächelte, als er sie auf die empfindsame parfümierte Stelle hinter ihrem Ohrläppchen küsste.
    »Lass Derek und Miss Fielding in Ruhe, Lily, uns beiden zuliebe«, murmelte er. »Sie kommen allein klar und sind nicht auf deine Hilfe angewiesen.«
    »War das eine Bitte oder ein Befehl?«
    »Stell mich nicht auf die Probe, Süße.« Wenngleich Alexander in freundlichem Ton gesprochen hatte, war die unterschwellige Warnung nicht zu überhören gewesen.
    Lily wusste, dass es besser war, ihn nicht zu reizen, wenn er sich in einer solchen Stimmung befand. Kokett spielte sie mit den steifen Ecken seines Hemdkragens. »Ich habe immer gedacht, ich wäre besser dran gewesen, wenn ich einen Schlappschwanz geheiratet hätte«, grollte sie.
    Er lachte. »Ich bin genau der Mann, den du verdienst.«
    »Ich befürchte, du hast recht«, erwiderte sie und küsste ihn liebevoll.
    Plötzlich unterbrach er den Kuss und hob den Kopf. »Hast du Derek gegenüber schon erwähnt, dass auch Ashby und seine Frau hier sind?«
    Sie verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. »Ich hatte nicht den Nerv, Derek das zu sagen. Er würde mir nicht glauben, dass ich nur mit dem größten Widerwillen einverstanden war, sie einzuladen.«
    »Mein Vater und Ashby waren enge Freunde. Und im Parlament war Ashby einer meiner mächtigsten Verbündeten.
    Ich hätte den alten Knaben nicht dadurch beleidigen können, indem ich ihm die Einladung versagte, selbst wenn seine Frau eine Giftnatter ist.«
    »Warum erklärst du dann Derek nicht, dass die beiden bei uns sind? Gütiger Gott! Mit ihm und Lady Ashby unter unserem Dach rechne ich jeden Moment mit einem Blutvergießen!«
    Den größten Teil des Nachmittags hindurch hatte Sara es mit einer Gruppe geschwätziger Matronen zu tun. Rasch stellte sie fest, dass ihre Befürchtungen, gesellschaftlich geschnitten zu werden, grundlos waren. Die Damen waren nett und freundlich zu ihr, und viel offenherziger, als Saras Freundinnen im Dorf. Unter ihnen befanden sich Mrs. Adele Bartlett, eine reiche Witwe mit üppiger Figur und leuchendrotem Haar, sowie Lady Daphne Mountbain, eine Brünette, die einen sehr drastischen Sinn für Humor hatte. Zwei lebhafte junge Damen saßen neben Lady Wolverton, und zwar Lady Elizabeth Burghley und Lady Penelope Stamford, die Schwester der Countess. Die Gruppe unterhielt sich mit schockierender Offenheit über ihre Ehemänner und Liebhaber, tauschte Bonmots und Klatsch aus und kicherte. Sara entging nicht, dass die Unterhaltung der aristokratischen Damen starke Ähnlichkeit mit den Gesprächen hatte, die von den Schönen der Nacht im »Craven« geführt wurden.
    Wenngleich Lady Wolverton das Beisammensein zu genießen schien, wanderte ihr Blick oft zum Fenster. Sara nahm an, dass es Ihrer Ladyschaft lieber gewesen wäre, einen Spaziergang oder einen Ausritt zu machen, statt sich im Haus aufhalten zu müssen. Eine der Damen, der aufgefallen war, dass die Countess sich wenig an der Unterhaltung beteiligte« sprach sie nonchalant an: »Lily, Schätzchen, warum erzählst du uns nichts über deinen Mann? Nach all den Jahren der Häuslichkeit wüsste ich gern, wie oft er seine ehelichen Rechte einfordert.«
    Lady Wolverton überraschte die Runde, weil sie errötete. »Oft genug«, antwortete sie mit stillem Lächeln und weigerte sich, noch mehr zu sagen. Man neckte sie und lachte und betrachtete sie voller Neid, denn sie wirkte wie eine glücklich verheiratete Frau, und das war im ton eine Seltenheit.
    Lady Mountbain hatte es sich in einer Ecke eines Sofas gemütlich gemacht. Um ihren großen roten Mund lag ein Lächeln. »Genug des Geredes über unsere böseren Hälften«, sagte sie mit samten klingender Stimme. »Ich ziehe es vor, mich über ledige Männer zu unterhalten. Ihre Aktivitäten sind entschieden interessanter. Ich denke da zum Beispiel an Mr. Craven. Er hat etwas Animalisches an sich. Wann immer er in meiner Nähe ist, bin ich nicht imstande, die Augen von ihm zu wenden. Vielleicht liegt das an seinem schwarzen Haar, oder an der Narbe.«
    »Ja, die Narbe«, warf Mrs. Adele Bartlett verträumt ein. »Sie lässt ihn noch mehr wie einen Freibeuter aussehen.«
    »Prickelnd hemmungslos«, sagte eine andere Frau genüsslich.
    Adele nickte eifrig. »Ich bin so froh, dass du ihn zum Wochenende

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