Roverandom
war, machte es ihm dort nicht viel Spaß. Die anderen Hunde waren zu groß und zu laut und zu spöttisch; und die Knochen der Knochenbäume waren zu groß und knochig.
Es war in der Morgendämmerung des dritten Tages, als sie endlich die schwarzen Klippen von Möwes Zuhause sichteten; und die Sonne lag warm auf ihren Rücken, und die Kuppen der Sandhügel waren bereits hell und trocken, als sie in Psamathos’ Bucht niedergingen.
Möwe stieß einen kleinen Schrei aus und tippte mit ihrem Schnabel an ein Stück Holz, das auf dem Boden lag. Das Stück Holz fuhr umgehend gerade in die Höhe und verwandelte sich in Psamathos’ linkes Ohr, zu dem sich ein zweites Ohr gesellte, dem rasch der Rest von des Zauberers hässlichem Kopf und Hals folgte.
»Was wollt ihr zwei zu dieser Tageszeit?«, brummte Psamathos. »Es ist meine liebste Schlafenszeit.«
»Wir sind zurück!«, sagte die Seemöwe.
»Und du hast dir erlaubt, dich auf Möwes Rücken tragen zu lassen«, sagte Psamathos zu dem kleinen Hund. »Ich hätte gedacht, nach dem Drachenjagen würde dir ein kleiner Flug zurück nicht schwerfallen.«
»Aber bitte, Sir«, sagte Roverandom. »Ich habe meine Flügel zurückgelassen; in Wirklichkeit gehörten sie mir nicht. Und ich möchte lieber wieder ein gewöhnlicher Hund sein.«
»Oh! In Ordnung. Trotzdem hoffe ich, dass du dich als ›Roverandom‹ amüsiert hast. Du hättest es tun sollen. Jetzt kannst du einfach wieder Rover sein, wenn du’s wirklich willst; und du kannst heimgehen und mit deinem gelben Ball spielen und auf Lehnsesseln schlafen, wenn du Gelegenheit hast, und auf dem Schoß sitzen und wieder ein ehrenhafter kleiner Kläff-Hund sein.«
»Was ist mit dem kleinen Jungen?«, fragte Rover.
»Aber du bist von ihm fortgerannt, Dummkopf, den ganzen Weg bis zum Mond, dachte ich!«, sagte Psamathos und tat so, als wäre er ärgerlich und überrascht, doch eines seiner Augen zwinkerte fröhlich und verständnisvoll. »Nach Hause sagte ich, und nach Hause meinte ich. Stottere nicht und gib keine Widerworte!«
Der arme Rover stotterte, weil er versuchte, ein sehr höfliches ›Mr. Psamathos‹ herauszubringen. Schließlich schaffte er es.
»B-B-Bitte, Mr. P-P-P-samathos«, sagte er herzerweichend. »B-Bitte, verzeihen Sie, aber ich habe ihn wieder getroffen; und ich sollte jetzt nicht weglaufen; und im Grunde gehöre ich doch ihm, nicht wahr? Ich sollte zu ihm zurückkehren.«
»Nichts als dummes Zeug. Natürlich gehörst du ihm nicht und solltest nicht zu ihm zurückkehren! Du gehörst deralten Dame, die dich zuerst gekauft hat, und zu ihr musst du zurückgehen. Du kannst keine gestohlenen Sachen kaufen und verzauberte auch nicht, was dir bekannt wäre, wenn du das Gesetz kennen würdest, du törichter kleiner Hund. Die Mutter vom kleinen Jungen Nummer Zwei hat Sixpence für dich verschwendet, und damit basta. Und was heißt das überhaupt – Treffen im Traum?«, schloss Psamathos mit einem mächtigen Augenzwinkern.
»Ich dachte, einige der Träume des Manns im Mond würden wahr«, sagte der kleine Rover traurig.
»Oh! Wirklich! Nun, das ist Sache des Manns im Mond. Meine Aufgabe ist es, dir auf der Stelle deine richtige Größe zurückzugeben und dich dahin zurückzuschicken, wohin du gehörst. Artaxerxes ist in andere Sphären der Nützlichkeit entschwunden, also brauchen wir uns um ihn nicht mehr zu kümmern. Komm her!«
Er packte Rover, und er fuhr mit seiner fetten Hand über Rovers Kopf und, Hokuspokus, es passierte nicht das Geringste! Er machte es noch einmal, und noch immer veränderte sich nichts.
Darauf schoss Psamathos kerzengerade aus dem Sand hervor, und Rover sah zum ersten Mal, dass er Beine hatte wie ein Kaninchen. Er stampfte und tobte und warf Sand in die Luft und trampelte auf Muscheln herum und schnaubte wie ein wütender Mops; und noch immer passierte überhaupt nichts!
»Das hat ein fischköpfiger Zauberer gemacht, der Schlag soll ihn treffen!«, fluchte er. »Ein persischer Pflaumenpflücker, man sollte ihn hängen und vierteilen!«, schrie er, und er schrie so lange, bis er erschöpft war. Dann setzte er sich hin.
»Nun gut«, sagte er schließlich, nachdem er sich beruhigt hatte. »Man lernt nie aus! Aber Artaxerxes ist ein Fall für sich. Wer konnte darauf kommen, dass er sich mitten in der Aufregung um seine Hochzeit an dich erinnern, hergehen und seine wirksamste Zauberformel an einen Hund verschwenden würde, bevor er in seine Flitterwochen fuhr – als ob nicht schon
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