Rückkehr nach St. Elwine
Gesicht.
„ Klar, kein Problem. Anfassen mag ich das Ding auch nicht, aber...“
Cybill unterbrach sie hastig: „Am Waschbecken ist ein Lappen, den kannst du nehmen.“
„ Okay, zeig mir das Vieh!“ Schon angelte Liz mit dem Fuß nach dem Fahrradständer.
„ Nein“, zischte Cybill beinahe hysterisch.
„ Ich gehe da auf keinen Fall rein. Du wirst sie schon entdecken, ist gar nicht zu übersehen, glaub mir!“
„ Na gut, okay.“
Cybills Finger klammerten sich noch immer um die Lenkstange, wahrscheinlich musste sie sich verzweifelt an irgendetwas festhalten um wenigstens einen Hauch von Schutz zu empfinden, überlegte Liz. Unterdessen hatte sie besagtes Untier gefunden, sich den Lappen geschnappt, blitzschnell über die Spinne gehalten und ihr durch festes Zudrücken den Garaus gemacht. Nach einem widerlichen Knacken und dem schmierigen Matschgeräusch, das sich unmittelbar danach anschloss, lief sie mit dem Lappen nach draußen, schüttelte ihn sorgfältig aus und legte ihn wieder zurück, unter das Waschbecken.
„ Alles erledigt“, meinte Elizabeth grinsend zu Cybill, die langsam wieder eine gesunde Gesichtsfarbe bekam.
„ Den Lappen habe ich wieder zurückgelegt.“
„ Den“, quiekte Cybill noch immer leicht benommen „benutze ich jetzt sowieso nicht mehr. „Den kann meine Chefin wegschmeißen, wenn sie in zwei Tagen wieder hierher kommt. Ich fasse ihn jedenfalls nicht mehr an. Das kannst du mir glauben.“ Sie lachten jetzt beide.
„ Ich schulde dir was.“ Cybill grinste Elizabeth an.
Die winkte ab und stieg auf ihr Rad. Elizabeth stürzte sich juchzend in die Fluten. Sie hatte sich für schwimmen entschieden, nachdem sie drei Tage hintereinander Dienst gehabt und die Nächte in der Klinik verbracht hatte. Endlich konnte sie am heutigen Abend wieder den einsamen Strand und das Gefühl von den Wellen getragen zu werden, genießen.
Josh hatte einen wunderschönen Blumenstrauß geschickt und Rachel hatte ihr grinsend verraten, dass er mehrmals versucht hatte, sie telefonisch zu erreichen.
Liz war sich nicht ganz klar darüber, was er damit bezwecken wollte. Das Wochenende auf Tanner House schien jetzt im Alltag, unwirklich schön, aber weit weg zu sein. Trotzdem war das alles tatsächlich passiert.
Sie war fast sicher gewesen, dass Josh es dabei belassen würde. Doch offenbar hatte er immer wieder versucht, sich mit ihr in Verbindung zu setzen. Elizabeth sehnte sich insgeheim nach seinen Küssen und seiner zärtlichen Umarmung.
Was hatte Joshua Tanner nur mit ihrem Seelenfrieden angestellt?
Warum verdammt, gelang es ihr nicht, ihn aus ihren Gedanken zu verbannen?
Es war lächerlich. Sie beide trennten Welten voneinander.
Liz zerteilte das Wasser mit ihren Armen. Dann drehte sie sich um und ließ sich rückwärts auf den Wellen treiben. Plötzlich spürte sie eine leichte Berührung am Fuß. Sie stieß einen spitzen Schrei aus.
„ Hey, ich bin `s nur. Ich wollte dich nicht erschrecken."
„ Tanner!? Bist du verrückt geworden, oder was?"
Wütend wehrte sie seine Hände ab. „Lass das! Das ist nicht komisch!"
Seine Lippen erstickten jedes weitere keifende Wort.
„ Ja, du hast mir auch gefehlt, Liz. Du weichst mir doch nicht etwa aus, oder?"
Zärtlich fuhr er mit seinen Händen durch ihre Locken. Er sah sie mit einer Wärme an, die ihr Herz schneller schlagen ließ.
„ Hast du die Karte bekommen? Wann wollen wir den Champus vernichten? Du kannst, wenn du willst, natürlich auch darin baden."
„ Hör zu, Josh! Was wir am Wochenende getan haben, ist..."
„ Nein, Liz", er unterbrach sie ruhig aber bestimmt.
„ Tu das nicht! Sag nicht, dass es dir leid tut! Bitte!"
Seine Stimme klang verletzt und als Liz ihm in die Augen sah, entdeckte sie einen Anflug von Schmerz darin.
Verwirrt hielt sie mit ihrem Protest inne.
„ Nein, nein, natürlich nicht", stammelte sie leise vor sich hin.
„ Es tut mir nicht leid, Josh. Aber... ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll. Das mit uns, ich meine ... Wir kennen uns doch gar nicht."
„ Glaubst du das wirklich?“, fragte er leise.
„ Nun, eh... .“
„ Dann lass uns mehr Zeit miteinander verbringen!“, schob er ihren Einwand kurzerhand beiseite. „Deshalb wollte ich ja mit dir reden“, fuhr er bereits fort. „Doch du bist mir offensichtlich immer wieder entwischt."
„ Josh, wir hatten zusammen wunderbaren Sex. Das ist absolut in Ordnung, wirklich. Warum machst du es nun so kompliziert? Das hätte ich von dir
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