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Rücksichtslos

Rücksichtslos

Titel: Rücksichtslos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Slottke
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schwanger sei.“
    In den nächsten Sekunden war es in dem Büro so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Dann kam wieder Leben in Thomas.
    „ Wir kümmern uns sofort darum. Sobald wir etwas in Erfahrung bringen, geben wir Ihnen Bescheid.“ Er unterdrückte seine Erregung, um die Eltern nicht zu beunruhigen. Aber das Verschwinden der jungen Frau passte zum mutmaßlichen Schema. Nachdem sie alle benötigten Daten notiert hatten, verabschiedeten sie das Ehepaar Blum und liefen rasch zu ihrem Dienstwagen.
     
    Auf der Fahrt zur besagten Wohnung telefonierte Thomas mit Staatsanwalt Gruber, um einen Durchsuchungsbefehl zu beantragen. Dieser wurde ihnen mündlich auch sofort zu gesichert. Alfred bog derart schnell in die nächste Straße ein, dass Thomas sich festhalten musste, während er Zilinski von der Spurensicherung vorab schon darüber informierte, dass er ihn und sein Team demnächst mit hoher Wahrscheinlichkeit anfordern würde.
    „ Sollen wir uns schon auf den Weg machen?“
    „ Ich ruf dich nochmal an. Ach was, richte schon mal die Taschen“, fügte er hinzu, bevor er rasch auflegte, da Alfred rasant die nächste Kurve nahm.
    „ Was rast du denn so?“, fragte er leicht ungehalten.
    „ Na, wenn wir jetzt schon mal so was wie eine Spur haben. Was, wenn das Mädel wirklich verschleppt wurde, weil die ihr Baby wollen?“
    „ Du hast ja recht“, lenkte Thomas ein. „Hoffentlich irrt sich Katharina. Wenn an ihrer Idee etwas dran ist, dürften die noch mehr junge Frauen entführt haben.“
    „ Ja.“
    Thomas rief Katharina an. Nachdem einige Male das Durchwahlzeichen ertönt war, sprang der Anrufbeantworter an. Er versuchte es kurz darauf erneut. Mit gleichem Resultat. Stirnrunzelnd steckte er sein Telefon ein. Sie waren vor dem gesuchten Mehrfamilienhaus angekommen und stiegen aus. Katharina wird sich melden, wenn sie sieht, dass ich angerufen habe , dachte er .
    Eisiger Wind blies durch die Straße, als sie aus ihrem Wagen stiegen. Sie blieben davon ungerührt. Auf ihr Läuten hin meldete sich niemand, weshalb auch sie den Hausbesitzer bemühten.
    „ Hab mir schon fast gedacht, dass noch jemand von der Polizei kommt“, murmelte Herr Hofmeister in seinen grauen Bart hinein, als er die Haustür aufschloss und Thomas und Alfred den Weg zur Wohnung im zweiten Stock wies.
    „ Wann haben Sie Frau Blum das letzte Mal gesehen?“, fragte Alfred.
    „ Kann ich nicht genau sagen.“ Der ältere Herr war bereits nach dem ersten Stock außer Atem und japste, als sie im zweiten ankamen. „Scheißzigaretten. Gehen Sie rein. Ich warte hier, nicht dass ich noch mal die Treppen hoch muss.“
    Es roch nach abgestandener Luft. Rechts neben dem Eingang befand sich ein kleines Badezimmer. Ein Flur, in dem auch eine Küchenzeile vorhanden war, führte geradeaus in ein Zimmer, das als Wohn- und Schlafzimmer diente. Ein Fenster zeigte auf die Straße und eine schmale Terrassentür führte auf einen Balkon, der gerade groß genug für einen Stuhl war. Alles war ordentlich, nirgends lag etwas herum. Thomas gab Zilinski Bescheid.
    Die Zwei zogen sich Handschuhe an. Auf dem Esstisch lag ein dünner Staubfilm. Im Schrank hingen Frauenkleider. Zwei Regale waren bis oben hin mit Büchern vollgestopft. Das Bett war ordentlich gemacht und mit einer Tagesdecke überzogen. Der Kühlschrank war leer.
    „ Hm“, meinte Alfred. „Was, wenn sie nur Urlaub macht?“
    „ Warten wir mal ab, bis die Spurensicherung da war.“
    Während sie warteten, befragten sie Herrn Hofmeister. Der meinte, Fräulein Blum irgendwann Anfang oder Mitte Dezember das letzte Mal gesehen zu haben. Die Bewohner der anderen fünf Wohnungen legten sich auch auf so ungefähr Anfang Dezember fest. Viel hätte man von ihr nie mitgekriegt, es sei denn, sie hatte Besuch von ihrem Freund.
    „ Warum? War es dann lauter?“
    „ Kann man wohl sagen“, meinte Frau Brändel, eine Frau mittleren Alters, die in der Wohnung darüber wohnte.
    „ Ich glaube, der hat sie sogar verdroschen.“ Sie verzog den faltigen Mund. „Aber irgendwann war’s ruhiger. Da hat sie ihm wahr scheinlich den Laufpass gegeben. Zumindest ist der Kerl nicht mehr aufgetaucht.“
    Die Beschreibung die sie ihnen gab, deckte sich mit derjenigen, die sie vom Ehepaar Blum über diesen Kevin Schaudt erhalten hatten. Die junge Frau selbst war wohl relativ unauffällig gewesen.
    In dem Moment hörten sie, wie die Haustür, die sie nur angelehnt hatten, aufgestoßen wurde. Mehrere Personen

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