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Rücksichtslos

Rücksichtslos

Titel: Rücksichtslos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Slottke
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Kira kennengelernt. Aber sie sei erst mit ihm zusammen, seitdem diese mit ihm Schluss gemacht hatte. So richtig glaubwürdig brachte sie Letzteres allerdings nicht heraus.
    Schaudt gab an, Kira irgendwann Ende November zuletzt gesehen zu haben. Silke Kurz legte sich auf Anfang Dezember fest.
    „ Gut. Nachdem wir das geklärt haben, erklären Sie uns doch bitte, warum Sie sich nicht um die Mutter ihres ungeborenen Kindes gekümmert haben? Seit über einem Monat haben Sie sich vor der Verantwortung gedrückt.“
    Schaudt fühlte sich sichtlich unbehaglich. Er steckte beide Hände in die Hosentaschen und blickte trotzig zurück. „ Ach, kommen Sie doch nicht so. Die hat angefangen, zu klammern. War echt nervig.“
    „ Sie erwartet ein Kind von Ihnen.“
    „ Das hat sie mir doch nur angedreht, damit ich bei ihr bleibe. Aber so leicht lasse ich mich nicht verarschen. Hab ihr gesagt, sie soll’s wegmachen lassen.“
    „ So?“ Alfreds Gesicht hatte eine gefährlich rote Farbe angenommen.
    Schaudt war jedoch nicht in der Lage, den Blick vom Boden zu nehmen und schob mit dem Fuß nervös eine Bierflasche hin und her. „Ja. Ganz einfach. Was soll ich denn mit so einem Plärrkind anfangen?“
    „ Und haben Sie ihr geholfen? Haben Sie sie zu einer Be ratung geschickt? Oder haben Sie sich anderweitig um das Problem gekümmert ? “, fragte Thomas .
    „ Ich? Nee. Kommen Sie mir nicht so. Ich lass mir nichts von Ihnen anhängen.“
    „ Wir wollen Ihnen nichts anhängen, sondern nur die Wahrheit von Ihnen hören.“
    „ Ich sage die Wahrheit. Sie wollte das Kind nicht wegmachen lassen, also bin ich nicht mehr zu ihr gegangen. Da ich nichts mehr von ihr gehört habe, hatte sich das Problem für mich erst mal erledigt. Die meldet sich schon wieder, wenn sie was will. So sind die Frauen. Die gucken immer auf ihren Vorteil. Und wenn sie mir wirklich ein Kind andrehen will, meldet sie sich spätestens, wenn es da ist. Warten Sie’s ab. Die Weiber sind so berechenbar.“
    Silke Kurz stand wie versteinert in der Tür. „ Wenn ich gewusst hätte, dass du so ein Arschloch bist.“ Sie ging zum Tisch, fischte auf dem Tisch einen Zettel und einen Kuli unter einem Stapel hervor und kritzelte etwas darauf. „Hier, meine Telefonnummer. Für den Fall, dass Sie noch mal mit mir reden müssen. Ich muss jetzt erst mal heimgehen und den Dreck von mir waschen, sonst wird mir noch schlecht.“
    Ohne Kevin Schaudt auch nur eines Blickes zu würdigen, stolzierte sie aus der Wohnung. Die Tür fiel krachend ins Schloss und Schaudt zuckte zusammen. Dass seine derzeitige Flamme seine letzten Worte mitgehört hatte, war wohl nicht eingeplant gewesen. Dann zog er die Schultern hoch.
    „ Macht nix. So welche wie die stehen bei mir Schlange.“ Er tat überlegen, kicherte jedoch nervös.
    Thomas und Alfred schauten ihn angewidert an.
    „ Hier haben Sie unsere Karte, falls Ihnen wider Erwarten noch etwas einfallen sollte. Und wagen Sie es nicht, zu verschwinden.“
    Eine Antwort bekamen sie nicht, Alfred legte die Visitenkarte auf den Tisch. Anschließend verließen sie die Wohnung.
    Erst als sie im Auto saßen, waren sie wieder der Sprache mächtig.
    „ Der Kerl ist unglaublich. Dass diese jungen Dinger auf so einen Depp reinfallen.“ Alfred konnte es nicht glauben.
    „ Mit dem Verschwinden von Kira Blum hat er aber wahrscheinlich nichts zu tun. Der ist einfach nur ein absoluter von sich überzeugter Vollidiot. Aber man weiß nie.“
    Thomas rief in der Kriminaldirektion an und gab einem Kollegen den Auftrag, Kevin Schaudt zu überprüfen.
    „ Lass uns jetzt noch zu dieser Xandra Zittlau fahren“, sagte er, nachdem er aufgelegt hatte.
    „ Das ist die andere, die mit Kira die Ausbildung macht?“
    „ Ja. Wohl ihre beste Freundin.“
     
    Xandra Zittlau riss die Tür schon auf, bevor die beiden die Gelegenheit hatten, den Klingelknopf zu drücken. Sie wohnte noch bei ihren Eltern.
    „ Sie sind von der Kripo? Hab Sie schon erwartet.“
    Thomas und Alfred wechselten einen erstaunten Blick, während Xandra sie schon mehr oder weniger in das Haus zog.
    „ Hier hoch, in mein Zimmer. Meine Eltern sind gerade beim Kaffee. Ich will sie nicht stören.“
    Die quirlige, mittelgroße, dunkelhaarige junge Frau hüpfte vor ihnen die Treppe des Einfamilienhauses hoch. Die beiden folgten schweigend. In Xandras Zimmer angekommen, schloss sie sofort wieder die Tür hinter ihnen. Sie blieben erstaunt stehen. Auf dem Jugendbett saß Silke Kurz mit total

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