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Ruf der Sehnsucht

Ruf der Sehnsucht

Titel: Ruf der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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oder Vergeltung, nur die Lust, die sie ihm bereitete.
    Er stützte sich zu ihren beiden Seiten auf die Matratze, beugte sich hinunter und küsste Jeanne, dass ihm schwindlig wurde.
    Als sie ihre Hüften anhob, um ihn noch tiefer in sich aufzunehmen, wiederholte er bei jedem seiner Stöße keuchend ihren Namen, als wäre er eine Zauberformel, die ihm die Gabe der Beherrschung verlieh.
    »Douglas.«
    Als er sie um seine Erektion pulsieren spürte, hielt er es nicht länger aus. Es war, als verströme er seine gesamte Lebenskraft in ihr. Sie gab sie ihm mit einem erstickten Aufschrei zurück, der ihn zu neuerlichem Vorpreschen zwang. Sein Atem ging rasselnd, und sein Herz schlug so schnell, dass er glaubte, er würde sterben. Es wurde ihm schwarz vor Augen, und seine Erinnerungen verblassten, bis nur noch Jeanne da war und dann gar nichts mehr.
    Als er wieder zu sich kam, wurde ihm bewusst, dass er sie mit seinem ganzen Gewicht niederdrückte. Er richtete sich auf, aber sie legte die Hände auf seine Schultern, als wollte sie ihn bei sich behalten.
    »Ich bin doch viel zu schwer.«
    »Nein.« Ihre Stimme war leise und verführerisch.
    Ein zarter Schleier aus Schweiß glänzte auf ihrer Brust und ihrem Gesicht. Ihre Augen schimmerten im Kerzenlicht, und sie schien von innen heraus zu leuchten. Am liebsten hätte er einen Maler beauftragt, sie so auf Leinwand zu bannen. In diesem Moment begriff er, dass er niemals genug von ihr bekommen könnte. Ein Lächeln, ein Kuss oder auch nur ein Blick würde seine Begierde stets aufs Neue entfachen.
    Er stand auf und zog sich an, langsam, um seinem Verstand Gelegenheit zu geben, in die Wirklichkeit zurückzufinden.
    Es gab nur eine einzige Lösung für dieses Problem: Er musste Jeanne fortschicken.
    Sie setzte sich auf, lehnte sich, die Beine untergeschlagen, eine Hand auf der Matratze, die andere auf Jeannes Schenkel, ans Kopfende des Bettes. Er streifte sie vorsichtshalber nur mit einem Blick, aber der genügte, um den Wunsch in ihm zu wecken, sie wieder mit seinen Fingern und Lippen zu erregen, sie vor Lust stöhnen zu machen, bis sie heiser wäre.
    »Ich habe dich vermisst«, beantwortete sie die Frage, die er ihr vor einer Ewigkeit beim Hereinkommen gestellt hatte.
    Wie sollte er sie jetzt verlassen?
    »Wirklich?«
    »Ja.«
    Er riss sich die Hose vom Leib und ließ das Hemd folgen, ohne sich darum zu scheren, wo die Sachen landeten.
    »Zeig mir, wie sehr.«

Kapitel 21
    A ls Jeanne aufwachte, war Douglas gegangen, was ihr sehr recht war, denn sie hätte nicht gewusst, wie sie sich verhalten sollte. Sie hatten beide noch immer mit keinem Wort ihre gemeinsame Vergangenheit erwähnt, aber jedes Mal, wenn sie einander beiwohnten, wurde die Schicht der Verleugnung dünner.
    Jeanne schaute zur Kaminuhr hinüber und erkannte im Schein der fast heruntergebrannten Kerze, dass es erst Viertel nach drei war. Sie seufzte, denn sie wusste, dass sie keinen Schlaf mehr finden würde.
    Als sie den Blick ziellos durch den Raum gleiten ließ, bemerkte sie, dass die Verbindungstür einen Spaltbreit offen stand. Sie schlüpfte in Morgenmantel und Hausschuhe und drückte die Tür vorsichtig weiter auf. Vor ihr lag ein Gemach, das einer Prinzessin würdig gewesen wäre. Was für ein Unterschied zu Davis’ spartanischem Zimmer.
    Das Mobiliar entsprach der Größe nach den Bedürfnissen eines Kindes. Das Himmelbett schmückten Vorhänge aus plissierter, weißer Seide, auf der Bettdecke prangten zwei ineinandergeschlungene
M
. Ein Teppich mit Blumenmuster in Rosa- und Blautönen lag zwischen dem Bett und dem mit einem Rundbogengiebel bekrönten Kleiderschrank aus Mahagoni.
    Im Bett thronte ein kleines Mädchen mit mindestens vier Kissen im Rücken, die in Bezügen aus Häkelspitze steckten. Schwarze Locken bauschten sich um die Schultern des Kindes wie eine Wolke. Douglas saß auf der Bettkante. Der Schein einer Kerze auf dem Nachttisch beleuchtete das Bild trauter Zweisamkeit.
    »Du weißt doch, dass Alpträume dir nichts anhaben können, Meggie«, sagte Douglas liebevoll.
    Das Mädchen schaute seinen Vater an, als wäre er der Mittelpunkt des Universums.
    »Aber er war hinter mir her. Warum?«
    »Ich weiß es nicht.« Douglas lächelte. »Alpträume lassen sich nicht erklären. Als ich klein war, träumte ich oft von einem Stier. Er brach durch den Zaun und verfolgte mich bis in den Salon meiner Mutter.«
    »Ein Stier? So was Dummes. Ein Stier kann doch nicht ins Haus.«
    »Ein Wolf auch

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