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Ruf der Vergangenheit

Ruf der Vergangenheit

Titel: Ruf der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Mings dunkle Limousine mit den schwarzen Scheiben wartete bereits. Sie hielt neben ihm und stieg aus. Ihr linkes Bein zitterte, aber es würde sie aufrecht halten. Und ihre Finger … sie waren noch kräftig genug, um das hier zu Ende zu bringen.
    Das Fenster im Fond senkte sich, und sie sah Mings Gesicht. „Ich muss zugeben“, sagte der Ratsherr, „nach allem, was deine Erinnerungen mir enthüllt haben, hatte ich angenommen, du hättest mich verraten.“
    „Ich will am Leben bleiben.“ Noch während sie diese Worte wiederholte, stieg der Fahrer und Leibwächter aus – und sah sie kalt über den Wagen hinweg an.
    „Die Erinnerungen sind zu spät zurückgekehrt“, mutmaßte Ming und fixierte sie, als sei sie ein Versuchstier. „Schade, dass dich das so lange behindert hat. Dein Gedächtnis hätte zurückkehren sollen, als sie dir vertrauten.“
    Sie ignorierte seine Worte. „Sie haben damals gesagt, sie könnten mich wieder in Ordnung bringen.“
    Ming lehnte sich zurück. „Dafür ist es jetzt zu spät. Die Schädigungen können nicht rückgängig gemacht werden.“
    „Dann halten Sie sie wenigstens auf.“
    Ming wandte sich an den Fahrer. „Holen Sie den Direktor von Shine .“
    Als der Pfeilgardist – denn der Fahrer gehörte unzweifelhaft dieser Eliteeinheit an – um den Wagen herumkam, sagte Katya: „Stopp!“
    Das hielt ihn natürlich nicht auf. Sie wandte sich wieder an Ming, während sich die Haare in ihrem Nacken aufrichteten, als der Gardist sich Devs Seite näherte. „Sie haben mich angelogen, nicht wahr?“, fragte sie und ließ ihrem Ärger freien Lauf. „Sie hätten niemals rückgängig machen können, was Sie mir angetan haben. Der Schild ist unzerstörbar.“
    „Ja, und die Programmierung ist direkt damit verknüpft – ach, das wusstest du ja noch gar nicht.“
    „Ich war quasi schon tot, als Sie mich gefangen genommen haben.“
    „Du hast dich gut geschlagen, Ekaterina.“ Zangen legten sich um ihren Kopf. „Wenn ich gewusst hätte, wie nützlich du einmal sein würdest, hätte ich den Schild sicher nicht in deinem Kopf verankert. Aber es ist nun mal geschehen.“
    Und nun, dachte sie, als ein Geräusch ihr sagte, dass die Beifahrertür auf Devs Seite zurückgeschoben wurde, nun sollte sie sterben. „Wissen Sie was, Ming“, sagte sie, während es feucht aus ihrem Ohr sickerte und ihr linkes Bein vor Krämpfen zuckte. „Ich bin nicht so dumm, wie Sie angenommen haben.“ Sie zog die kleine Pistole hinten aus ihrem Hosenbund und schoss ihm in den Kopf.
    Hinter ihr schlug ein Körper krachend auf dem Boden auf.
    Sie achtete nicht auf das Blut, das aus Mings Fenster auf sie gespritzt war, ihre Aufmerksamkeit war ganz woanders. „Dev?“
    „Er liegt am Boden. Ausgeknockt.“ Er rannte zu ihr. „Verdammt, Katya, er hätte dich –“
    Sie schüttelte den Kopf und ließ die Hand mit der Pistole sinken. „Nein. Ein Teil von mir wusste immer, dass es eine Lüge war. So etwas Schwerwiegendes kann man nicht einfach ungeschehen machen.“
    Auf der anderen Seite von Mings Wagen flackerte etwas auf.
    „In den Wagen!“ Er schob sie hinein und schlug die Tür hinter ihnen beiden zu. Fast zeitgleich sprang der Wagen an, Dev wendete und raste vom Parkplatz, Katya sah noch einmal zurück.
    Mings Fahrzeug war auf geheimnisvolle Weise in sich zusammengebrochen, als hätte eine große Hand den Rahmen wie Papier zerdrückt. „Dev?“ flüsterte sie.
    „Scheint aus Metall gewesen zu sein“, war die kryptische Antwort. „Wie viele sind gekommen?“
    „Vier.“ Sie sah die Silhouetten. Alle trugen die schwarze Uniform der Pfeilgarde. Die Tatsache, dass sie immer noch um Mings Wagen herumstanden, als Dev und sie um die Ecke verschwanden, ließ Katya die Zähne zusammenpressen. „Ming ist nicht tot.“
    Dev legte das Telefon aus der Hand und sah Katya an, die mit hochgezogenen Knien auf dem Bett saß. „Du hattest Recht, der Mistkerl hat überlebt.“ Der Kontaktmann der DarkRiver-Leoparden hatte sich gemeldet. Er musste ziemlich weit oben in der Hierarchie sitzen, aber Dev würde seine Tarnung nicht unnötig gefährden, indem er zu viele Fragen stellte.
    „Ich habe ihm in den Kopf geschossen.“
    „Er hatte teuflisches Glück.“ Dev setzte sich vor sie aufs Bett, streckte die Beine aus und umfing ihr Gesicht mit beiden Händen. „Die Kugel hat nur den oberen Rand des Schädels durchschlagen und ist am Hinterkopf wieder ausgetreten. Ming ist bewusstlos, aber es wird vermutet, dass er

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