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Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition)

Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Liebe.“
    „Aber dann würdest du heute auch nicht mehr leben, nicht wahr? Wenn Lemain dich nicht in die Dunkelheit geholt hätte, wärest du schon lange tot.“
    „Und vielleicht wiedergeboren, an der Seite meiner Liebsten. Weißt du, dass sich zwei Seelen, die sich lieben, in jedem Leben wiederfinden?“
    „Das sind Märchen, Legenden.“
    „Aber ich glaube daran. Madeleine glaubte daran. Sie war eine außergewöhnliche Frau.“
    Ein kleiner Stich der Eifersucht in meinem Herzen. Doch Madeleine war keine Konkurrentin. Sie war Teil eines längst vergangenen Lebens.
    „Sie war deine Braut, nicht wahr?“
    „Hat Lemain dir das erzählt?“
    Ich nickte. Und ich begriff, dass schon mein Äußeres allein den Bezug hergestellt hatte, auch ohne dass Lemain Das Blut in mir gespürt hatte. Ich seufzte tief. „Ich wünschte einfach, wir könnten dieser ganzen Welt entfliehen! An einen geheimen magischen Ort. Wie meinen Ort der Kraft, wo ich immer mit Osira bin.“
    „Osira?“, fragte Armand verwundert. Ich musste schmunzeln.
    „Meine Wölfin. Mein Krafttier. Dort ist es so wunderschön und friedlich. Kein Mensch kann mir dorthin folgen. Dort wäre ich gerne mit dir. Für immer und ewig.“
    Er antwortete nicht mehr, zog mich nur in seine Arme, und die Sehnsucht, die sein Herz an meinem schlagen ließ, war unermesslich. Wieder ließ er mich trinken. Der Rausch, als sein Blut in mich strömte, riss mich mit sich fort, gab mir einen Frieden, der keiner war. Doch diesmal schaffte ich es zum ersten Mal, selbst aufzuhören. Für mich ein Erfolg, der fast noch berauschender war als Das Blut selbst. Auch Armand schien froh darüber zu sein, dass ich wieder eine gewisse Kontrolle erlangte. Während wir noch beieinander lagen und ich darauf wartete, dass das Pochen meines Herzens leiser wurde, kam mir ein Gedanke.
    „Was empfindest du eigentlich dabei, wenn ich von dir trinke?“
    „Es ist für mich ebenso schön, wie wenn ich von dir trinke, mon cœur“, antwortete er ohne Zögern.
    „Aber es ist nicht dasselbe, wie wenn ein anderer Vampir von dir trinkt, nicht wahr?“
    „Ah, ich sehe, du kennst mich inzwischen viel zu gut. C’est ca. Ich gestehe, es ist anders.“
    „Was ist anders?“
    „Es ist der Schmerz, wenn die Zähne die Haut durchbohren, wenn man sich dem anderen völlig ausgeliefert fühlt, sich ihm hilflos ergibt. Wir lieben das. Es gibt nichts Vergleichbares für uns.“ Mich schauderte. Hatte er so bei Lemain empfunden? Ich weigerte mich, zu fragen. Wollte diesen wundervollen Moment nicht dadurch zerstören, dass ich diesen Dämon wieder bei uns sein ließ, wenn auch nur in Gedanken. „Mag sein“, fuhr er fort, „dass es für uns dasselbe bedeutet wie für einen Menschen der Orgasmus.“
    Dieser Vergleich irritierte mich. „Aber wenn wir miteinander schlafen, kommst du genauso zum Höhepunkt wie ich“, widersprach ich.
    Armand musste darüber lachen. Zugegeben, irgendwie war das Thema komisch, noch dazu hier draußen in freier Natur, mitten in der Nacht, nackt auf gefrorenem Boden. Wahrscheinlich hätte ich keinen unpassenderen Zeitpunkt finden können.
    „Du hast schon Recht“, meinte Armand schließlich. „Aber du kannst das nicht vergleichen. Wir fühlen anders als die Sterblichen.“ Er wartete einen Moment, senkte einen Wimpernschlag lang den Blick, bevor er mich wieder ansah. „Vielleicht wirst du’s irgendwann verstehen.“
    Die Worte machten mich beklommen. Ich hatte mich noch immer nicht mit dem Gedanken angefreundet, wie er zu werden, so sehr ich ihn auch liebte. Die Begegnung mit Lemain hatte nicht gerade dazu beigetragen, meine Einstellung zu ändern.
    Wenig später zogen wir unsere Kleider wieder an, und er brachte mich zurück zum Mutterhaus. Wir erwähnten beide mit keinem Wort mehr die letzten Momente unseres gemeinsamen Ausfluges.

Reise nach Ägypten
     
    Franklin saß allein in seinem Arbeitzimmer und beschäftigte sich mit etwas, das wie eine Chronik aussah. Als er mich eintreten sah, räumte er die Bögen hektisch zusammen und verstaute sie in der Schublade seines Schreibtisches.
    „Franklin hast du einen Moment Zeit für mich? Wenn ich störe, kann ich später wiederkommen.“
    „Nein, nein, es ist in Ordnung. Setz dich. Was hast du auf dem Herzen?“
    „Ich würde gerne für ein paar Monate ins Mutterhaus nach Kairo gehen.“
    So, jetzt war es raus. Ich hatte die Entscheidung nach meinem letzten Ausflug mit Armand gefällt. Es war wichtig, dass ich Abstand

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