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Ruf des Blutes 2 - Engelstränen (German Edition)

Ruf des Blutes 2 - Engelstränen (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 2 - Engelstränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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auf der Klinge, während er sich selbst mit diesen Worten Mut zusprechen wollte. Wie viel hatte er wohl getrunken, um seine Angst los zu werden? Und hatte er diesen Plan, mich und Armand ebenfalls zu töten und auszuweiden vor oder nach seinem Griff zur Flasche gefasst?
    „Ich muss Sie enttäuschen, Andrea“, sagte ich langsam und zog die Waffe aus dem Holster an meinem Rücken, das der Mantel so perfekt verborgen hatte. „Aber es wissen inzwischen eine Menge Leute bescheid über das, was Sie hier tun. Es sind nicht nur die Fingerabdrücke. Wir wissen auch, dass diese Hütte Ihrem Onkel gehört, der seit über einem Jahr in einem Pflegeheim in Bukarest liegt. Als ich heute Abend her kam, um mich mit Ihnen zu treffen, war mir bereits klar, dass Sie der Mörder sind.“
    Andreas Gesicht wurde leichenblass, dann fleckig, als das Blut langsam wieder zurückströmte. Er schluckte ein paar Mal hart.
    „Sagen Sie mir nur eines, Andrea. Warum? Wer gibt Ihnen so viel Geld, dass Sie dafür Ihre Nachbarn töten, um deren Organe zu verschachern?“
    Jetzt war er verblüfft. Damit hatte er nicht gerechnet. Und kurz darauf brach er in hysterisches Gelächter aus. Ich spannte den Hahn der Pistole, weil mein Misstrauen wuchs.
    „Sie glauben, ich verkaufen Organe? Das ich nicht tun.“
    Nun war es an mir, verwundert zu sein. Wenn er die Organe nicht verkaufte, warum schlachtete er diese Körper sonst aus?
    „Ich sie essen!“ Seine Augen bekamen einen wahnsinnigen Glanz. „Ich sein Wolf.“
    Er hob das Messer und stürzte mit einem raubtierartigen Knurren auf mich zu. Ich reagierte instinktiv, ohne zu überlegen. Der Knall erschreckte mich selbst, sodass ich zusammenzuckte. Mit offenem Mund sah ich Andrea zu, wie er mitten im Laufen erstarrte, den Blick nach oben verdrehte und dann zu Boden stürzte. Blut sickerte aus einem kleinen Loch in seinem Schädel, wo die Kugel eingedrungen war. Direkt zwischen seinen Augen, die weit aufgerissen zu mir herüber starrten. Sein Mund zuckte noch ein paar Mal, ohne dass ein Wort über seine Lippen gekommen wäre.
    Ich starrte die noch rauchende Waffe in meiner Hand an. Ich hatte ihn damit einschüchtern wollen. Hatte geglaubt, dass er weniger Gegenwehr leisten würde, wenn er in den Lauf einer Pistole blickte. Es war nie meine Absicht gewesen, dieses Ding zu benutzen.
    Hinter mir erklang gedämpftes Händeklatschen. Ich senkte die Waffe und drehte mich um. Lucien stand in der Tür der Hütte. Er musste sich bücken, um sie betreten zu können. Sein Lächeln war zynisch, während er das Ergebnis meiner Schießübung begutachtete.
    „Bravo! Welch trefflicher Schuss. Als hättest du keine andere Möglichkeit, einen Menschen zu töten.“
    Armand stolperte in diesem Moment zur Tür herein. Er hatte den Schuss gehört und das letzte Stück in Vampirgeschwindigkeit zurückgelegt. Luciens Gegenwart überraschte und erschreckte ihn gleichermaßen.
    Ich wusste nicht, was mich mehr schockte. Dass ich gerade einen Menschen erschossen hatte oder dass die beiden Männer, die ich begehrte, sich ausgerechnet hier und jetzt gegenüberstanden. Was machte Lucien überhaupt hier? Ich schüttelte den Kopf, um meine Gedanken zu sortieren, wusste aber einfach nicht, was ich auf die Bemerkung des Lords antworten sollte. Wie konnte ich Verständnis dafür erwarten, dass es für mich nicht in Frage kam, meine Arbeit für den Orden mit meiner Jagd nach Menschenblut zu verbinden? Außerdem ekelte ich mich bei dem Gedanken, was mir Andrea kurz vor seinem Tod gestanden hatte. Ich hätte es nicht über mich gebracht, das Blut eines Kannibalen zu trinken. Auch wenn ich selbst im Grunde nicht viel anders war, wenn ich das Blut meiner Opfer trank. Benommen vom Schock meiner eigenen Tat, suchte ich Schutz in Armands Armen, was Lucien mit einem bitteren Lächeln quittierte.
    „Pourquoi tu es là? Warum bist du hier?“, fragte mein Liebster. Ich erschrak über die Kälte in seiner Stimme. Anscheinend hatte meine Zeit bei unserem Lord ihn doch tiefer getroffen, als ich ursprünglich angenommen hatte.
    „Ich war in der Nähe“, meinte er beiläufig und starrte angewidert auf den Leichnam. „Hast du dir schon eine Erklärung für die Anwohner überlegt,
thalabi?

    Er ignorierte Armand ganz bewusst.
    „Nein, noch nicht. Ich werde erst mal Franklin informieren. Vielleicht fällt ihm etwas ein, das Andreas Tod ebenso erklärt, wie die Tatsache, dass er für die Morde verantwortlich war. Und nicht die

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