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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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weil Franklin mir meine sorglose Bemerkung durchaus übel nahm.
    „Gibt es sonst noch etwas, das ich über diesen Fall wissen sollte?“, fragte ich schließlich und erhob mich gleichzeitig.
    „Corelus hat uns die Leiche gebracht, die jetzt in unserer Pathologie liegt.“
    „Oh! Aber er hat nicht etwa …?“
    „Nein“, beeilte sich mein Vater zu sagen. „Er nahm die Witterung auf und fand Woodward tot. Da seine feinen Sinne die übernatürliche Präsenz an diesem Ort spürten, zog er uns sofort zurate. Es ist die erste Leiche, die in unsere Hände gelangte. Dass der MI5 nicht gerade erfreut darüber ist, kannst du dir wohl denken.“
    Jetzt verstand ich das Auftauchen dieses Forthys deutlich besser. „Ach, deshalb diese Kooperationsbereitschaft. Sie können sie uns nicht wegnehmen, aber sie wollen auch nicht, dass wir eigene Ermittlungen durchführen.“
    Franklins Blick sprach Bände. Wortlos lud er mich mit einer Geste ein, ihm in die Pathologie zu folgen.
    „Wie viele Tote gibt es bislang?“
    „Drei. Also seit heute Nacht vier. Die anderen wurden jeweils bei der Polizei gemeldet, die aufgrund des Adelsstandes der Todesopfer gleich den Security Service hinzugezogen hat.“
    Vier Tote, genug, um von einem Serienkiller zu sprechen. Vor allem, wenn die Umstände identisch waren.

     
    Sir Reginald hatte sicher schon mal besser ausgesehen. Nackt und kalt lag er auf dem metallenen Seziertisch. Sein Brustkorb war geöffnet worden, doch inzwischen wieder von einer groben Naht verschlossen. Seine Haut wirkte grau, aber er war auch nahezu blutleer. Franklins erste Überlegung ging in Richtung Vampir, doch Corelus bezweifelte dies. Seine feinen Lycanersinne kannten die Präsenz von Nightflyern und dies hier war keine Tat, bei der einer der Unsrigen die Hände im Spiel hatte. Auch wenn es so aussehen sollte. Aus welchem Grund wohl?
    Für einen Moment kam mir der Gedanke an Crawler, eine andere Art von Vampiren. Feige, schwache Lumpengestalten, die im Untergrund lebten und über die man sagte, dass sie meine Art irgendwann vernichten sollten, was ich angesichts ihrer Fähigkeiten und Kräfte für lächerlich hielt. Einzig ihr Fürst fiel aus dem Rahmen. Er hatte Macht und war sehr stark. Ich war ihm schon zweimal begegnet und hätte auf beide Begegnungen verzichten können. Aber auch wenn Crawler den Mord an Sir Reginald begangen hätten, wäre dies Corelus aufgefallen, weil ihr Geruch typisch war. Er glich vermoderndem Fleisch und Klärgruben.
    Einige von ihnen waren in der City, das wusste ich. Gut versteckt agierten sie in der Kanalisation. Ihre Opfer beschränkten sich momentan auf Ratten und anderes Getier, das durch die Abwasserrohre kreuchte. Sie standen unter meiner Beobachtung, doch solange sie sich ruhig verhielten, führte ich nur eine Akte über sie im Zentralrechner.
    Ich streifte mir ein paar Einweghandschuhe über, beugte mich über den toten Körper und öffnete eines seiner Augen. Oh, unser Lord hatte ein kleines Ersatzteil. Der Glaskörper war tatsächlich aus Glas. Ich ließ das Lid sinken und versuchte es bei dem anderen. Zwei Glasaugen konnte er ja wohl nicht haben.
    „Äh …“, begann Dr. Green, unser Pathologieleiter, doch da hatte ich es schon selbst gesehen. Die Augenhöhle war leer. Ich hob überrascht die Brauen.
    „Da hat wohl einer eine Vorliebe für Leckerbissen, wie?“
    Mein Vater schluckte. Er konnte sich an meine Art von Humor, die mit dem Fortschreiten meiner Existenz als Vampir einherging, einfach nicht gewöhnen.
    Vorsichtig betastete ich die diversen Wunden an Kehle und Torso. Es waren auch Stellen darunter, an denen ein Vampir niemals zugebissen hätte, um einen Menschen zu töten. Höchstens im Liebesspiel, was hier ganz sicher nicht stattgefunden hatte. Crawler waren da weniger wählerisch. Wieder etwas, das für sie als Täter sprach, aber das Gesamtbild passte zu ihnen sowenig wie zu meinesgleichen.
    Als ich den Tisch umrundete, um mir einen besonders tiefen Biss unter der linken Achselhöhle anzusehen, stieß ich versehentlich gegen das Gestell. Sir Reginald wackelte kurz, dann glitt sein Arm von der Liegefläche. Ich schnappte überrascht nach Luft.
    „Das passiert schon mal“, meinte Dr. Green und wollte den Arm zurücklegen, doch ich hielt ihn davon ab.
    Als er mich fragend anblickte, deutete ich auf den Arm des Toten. Oder besser, auf den Boden darunter.
    „Was?“, fragte der Pathologe.
    Und auch mein Vater, der näher trat, begriff im ersten Moment nicht, was

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